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Geschichte der Geowissenschaften: Allgemeine Geologie

De la Beche (1852): Profil eines Atolls

Historische Arbeiten

W. Griem, 2020

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1 Klafter = 1 Faden, 1 fathom = 1,8288 m

1 englische Meile: 1.609,344m

1 Fuß: 0,3048 m

 

Foto/Scan - Digital bearbeitet: (W.Griem, 2007); Beche, H. (1852) - Figura 83, Beschreibung Seite  196

De la Beche, H. (1852): Der geologische Beobachter. Übersetzt aus dem englischen von Carl Hartmann; - 657 Seiten, 304 Abbildungen in 47 Tafeln; Verlag B.F. Voigt,  Weimar.
[Sammlung W..Griem]

Die Abbildungen wurden mit einem HP Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der Grau­stufen­verbesserung, Elimination von Flecken sowie Ver­besserung der Schärfe wurden bei der Bild­bearbeitung angewandt (W. Griem 2020).

Die Texte wurden mit einer Pentax Kr-3 II digi­talisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur OCR vorbereitet. Fraktur­schriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in ASCII um­gewandelt; "normale" Schrift­arten mit ABBYY Fine Reader Version 14.
Die Texte wurden den heutigen Recht­schreib­regeln teilweise angepasst, es wurden erläuternde und orien­tierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).

Beche: Perfil a traves de un Atolón

Informationen

Beche (1852) beschreibt die Bildung eines Atolls, durch das langsame Absinken eines vulkanischen Sockels, einer vulkanischen Insel. Die Buchstaben A, B und C werden in der Zeichnung erläutert.

Originaltext von De La Beche, 1852 in deutsch: : Seite 194
Atolle und die Bermuda Inseln



Die Bermudainseln geben uns ein Beispiel von einer im atlantischen Meere isoliert vorkommenden Bank, die weit von jedem Festlands entfernt liegt, aus dem tiefen Wasser emporsteigt und auf deren oberen Krönung Korallenbildungen stattgefunden haben, welche mit anderen Meerestieren vermengt vorkommen, wie dies auch im stillen Meere der Fall ist. Rings um die Inseln und auf Entfernungen von 12—15 Klaftern von der Küste befinden sich Untiefen von 6 — 7 Klaftern. Die Gruppe der Bermuden besteht aus ungefähr 150 Inselchen, die in einer Richtung von N.O. nach SW. auf einem 15 engl. Meilen langen und 5 Meilen breiten Raume liegen und eine Landoberfläche von 21 engl. oder 1 deutschen Meile einnehmen.

Diese Gruppe liegt in der Nähe und auf der südöstlichen Teile von einem Riffgürtel, der zum Teil von Korallen und zum Teil durch Serpulae gebildet ist und eine fast elliptische, 25 Meilen lange und 13 Meilen breite Form hat. Die Kanäle zwischen den Inselchen, sowie die Gewässer dicht an denselben, sind höchstens 12— 14 Klafter tief; ihr höchster Punkt liegt 260 Fuß über dem Meeresspiegel. Die Inselchen sind ganz kalkig und bestehen aus Lagern, die aus losem Sande und sehr festem Kalkstein gebildet sind.

Das Ganze ist von tierischen Absonderungen entlehnt, die hauptsächlich dem Meere angehören, obgleich auch Reste von Landmuscheln und Vogelknochen erwähnt werden. Die Ablagerungen wurden höchst wahrscheinlich durch den Wind bewirkt, der den kalkigen Sand, nebst Muscheln und Bruchstücken derselben, auf die gewöhnliche Weise vor sich hertrieb und diese Materialien hügelförmig anhäufte, so dass sie eine sattelförmige Gestalt erlangten und nun auf verschiedenartige Weise erhärteten.

Auf den kalkigen Anhäufungen liegt gewöhnlich 1 Fuß hoch vegetabilische Dammerde. Korallen - und Muschelbruchstücke sind ganz gewöhnlich. Korallenriffe kommen innerhalb der äußersten Inseln vor, erheben sich aber nur bei der Ebbe der Springfluten über das Wasser. Der Boden dieses Wasserbeckens besteht aus kalkigem Sand und Thon. Im Durchschnitt beträgt der Unterschied der Ebbe und Flut 4 1/2 Fuß.

Obgleich nun ein großer Teil der kalkigen Anhäufungen auf diesen Inselchen mittelst des Windes auf die oben angegebene Weise bewirkt worden ist, so halte doch auch das Wasser Antheil an dieser Bildung, die durch Fig. 82 erläutert wird. Sie zeigt einen Durch-schnitt von dem Boden mehrere dieser Inselchen. a, b, c sind gewöhnliche kalkige Gesteine, d sind aber neuere lose Absätze vor den Klippen.

So wie wir die Überzeugung von der Hebung verschiedener Korallenriffe in verschiedenen Teilen an verschiedenen Punkten der Erde haben, so wissen wir auch, wie wir in einem spätem Kapitel noch genauer nachweisen werden , dass sehr bedeutende Gebirgsmassen der Erde gesunken sind, so dass wir also mit Recht folgern dürfen, es seien auch Korallenriffe und selbst ausgedehnte Räume von denselben gesunken. Neuere Beobachtungen haben diese Annahme auf das Bestimmteste bewiesen. Für Barrenriffe und Atolls, welche durch ein Sinken des Landes gebildet worden sind, wollen wir dies mit Hülfe von Fig. 83 zu erläutern suchen.

Es seien A, A die äußeren Kanten der Fransenriffe an zwei entgegengesetzten Seiten einer Insel L, und S S sei der Meeresspiegel; BB sei die Küste der Insel. A' A' seien die äußeren Kanten des Fransenrisses, nachdem es bis dahin aufgebaut, während die Insel L nach und nach sank, wodurch der Meeresspiegel bis S‘ S‘ übertragen wurde. A‘ B‘, B' A' sind Durchschnitte der Lagunen auf der Inneren Seite der Barrenriffe zu beiden Seiten des Landes, nach dessen Senkung und B‘ B die neuen Küsten der Insel.

Dauert nun die stufenweise Senkung fort, sodass das relative Meeresniveau in Beziehung auf die Insel L bis S' verändert wird, so bleibt die ursprüngliche Insel, um welche die Korallen zuvörderst einen Fransengürtel bildeten, vollständig verborgen, und es bilden A' A‘ die äußern Riffe eines Atolls und C dessen Lagunen. Auf diese Weise kann die ursprüngliche Landmasse, die aus einem vulkanischen Kegel oder aus irgend einer Modifikation dieser Form bestehen konnte, mit den Resten von Meerestieren, oder mit dem Detritus und den chemischen Anhäufungen, welche von solchen Resten herrührten, überzogen werden, und die Rinde konnte die harten Reste von verschiedenen Reptilien, Fischen, Crustaceen, Mollusken und anderen Meeresgeschöpfen, welche die Riffe und Lagunen bewohnten, darin einschließen.

Diese Rinde bestand nun im Allgemeinen und hauptsächlich aus den Werken der äußeren Korallenpolypen, und sie wurde ihrerseits bis auf eine gewisse Tiefe von den Resten der Riffe bedeckt, die bei fortdauernder Senkung von der Brandung weggeführt und über die zuerst gebildeten Riffe als eine Böschung angehäuft wurden, wodurch zu gleicher Zeit die ganze Masse eine Seitenausdehnung erhielt. Auch ein bedeutender Teil kalkiger Materialien, die von Meerestieren und ihrer Nahrung geliefert wurden und mit einigen Landpflanzen vermengt waren, wurde auf diese Weise angehäuft.

De La Beche: Schichten eines Atolls

Literatur:

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Publiziert: 4.8.2019 / Aktualisiert: 4.8.2019, 30.8.2020
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