Geologie virtuell
www.geovirtual2.cl

Geschichte der Geowissenschaften: Allgemeine Geologie

Neumayr & Uhlig (1897): Geschichte der Geologie

Historische Arbeiten

W. Griem, 2020

Inhalt der Seite:
Abbildung
Bild infos
Erläuterungen
Text
- - -
Seite +
Inhalt
mehr geovirtual

Inhalt:
Wenig Interesse
Ägypter und Altertum
Der Grieche Anaximander
Der Rückschritt
Von Avicenna bis Agricola
Ohne Kriterien
Die Diluvianer
Da Vinci bis Steno
Geologie und Religion
Steno, moderne Geologie
Das Modell von Leibniz
Gesetze, das innere der Erde
Paläontologie Adam, Sintflut
Werner und die Geologie
Werner - Mineralogie
Werner und Neptunismus
Alpen-Tektonik - Saussrure
Neptunisten und Plutonisten
Hutton, das Gegengewicht
Hutton versus Werner
Nach 1817, die Wiedergeburt
Smith und die Leitfossilien
Die Regional-Geologie
Cuvier - Die Paläontologie
L. von Buch: Versöhnung
Vulkane, Hebungen?
Stratigraphische Arbeiten
Relative Zeitbestimmung
Gleiche Richtungen?
Lyell, Ende der Katastrophe
Gletscher und Eiszeiten
1897 neue Errungenschaften

Zu Anaximander:
Es ist heute 1 Originaldokument vom Vorsokratiker Anaximander bekannt. Die anderen Zitate sind bis heute nur aus späteren Überlieferungen bekannt und nicht alle sind unbestritten. Seine Stellung und seine Denkungsweise  wird aber  unangefochten herausgehoben. Speziell sein Weltbild der Universums / Welt - Entstehung aber auch die hier zitierte Passage der Menschwerdung ist sehr Überraschend.


Foto/Scan - Digital Bearbeitet: (W.Griem, 2007, 2019); von: M.Neumayr / V.Uhlig  (1897)  "Das Innere der Erde und der Vulkane - Athanasius Kircher (1602-1680) "; Seite 20 Original Größe der Abbildung: 14 cm x 14 cm.

Neumayr, M. Uhlig, V. (1897): Erd­ge­schichte. - Band 1: 692 Seiten, 378 Abbil­dun­gen; Band 2: 700 Seiten, 495 Abbil­dungen, Verlag Biblio­graphi­sches Insti­tut, Leip­zig und Wien.
[Samm­lung W. Griem]

Die Abbildungen wurden mit einem HP Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der Grau­stufen­verbesserung, Elimination von Flecken sowie Ver­besserung der Schärfe wurden bei der Bild­bearbeitung angewandt (W. Griem 2020).

Die Texte wurden mit einer Pentax Kr-3 II digi­talisiert und später mit ABBYY (v.14) ver­arbeitet und zur OCR vor­bereitet. Fraktur­schriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in ASCII umge­wandelt; "normale" Schrift­arten mit ABBYY Fine Reader Version 14.
Die Texte wurden den heutigen Recht­schreib­regeln teil­weise ange­passt, es wurden erläuternde und orien­tierende Zeilen ein­gefügt (W.Griem, 2020).

Textbeispiel aus dem Buch von Neumayr, Uhlig

Textbeispiel des Buches von Neumayr & Uhlig.

PDF icon für historische Geologische Literatur
Neumayr & Uhlig (1897) in der OCR-Version, korrigiert mit Anmerkungen im Download-Zentrum

Neumayr & Uhlig (1897): Modell des Erdinneren

Das frühe Erd-Modell und der Vulkane von Athanasius Kircher (1602-1680). Interessant ist, das Kirchner nur einige geschmolzene Bereiche zeichnet und nicht das ganze Erdinnere. Es gab so schon die Vorstellung einer randlich begrenzten Magmen Kammer. Außerdem werden die vulkan-gebiete in einer gewissen Symmetrie dargestellt - und die Beobachtung in 1897 war schon Klar: Die meisten Vulkane befinden sich in Küstennähe.

Ein Historischer Text im historischem Buch: Neumayr & Uhlig beschreiben die Geschichte der Geologie aus dem Augenwinkel von 1897. Natürlich aus mitteleuropäischer Sicht.

Original Text aus Neumayr & Uhlig, 1897 p. 14 - 30

Geschichte der Geologie.

● Wenig Interesse im Allgemeinen:
Es ist befremdend, daß Wissenschaften von so hoher Bedeutung wie die Geologie und Paläontologie, die sich überdies nicht selten mit Erscheinungen und Verhältnissen der augenfälligsten Art aus unserer steten, unmittelbarsten Umgebung beschäftigen, erst spät zum Gegenstand rationeller Studien gemacht worden sind. Wohl fällt ein großer Teil der Schuld ans den unduldsamen Geist des Mittelalters, der jeden hier so naheliegenden Widerspruch gegen die mosaische Tradition [religiöse] zu einem großen persönlichen Wagnis werden und manchen Forscher seine unabhängige Meinung auf dem Scheiterhaufen büßen ließ; doch genügt das nicht zur vollen Erklärung, zumal da wir finden, daß schon im Altertum die Erkenntnis in dieser Richtung eine verhältnismäßig geringe war. Ja, wenn wir die allmähliche Entwickelung von Geologie und Paläontologie zu ihrer jetzigen Ausbildung zu schildern versuchen, so können wir dabei die Leistungen des Altertums fast ganz außer acht lassen. Käme es darauf an, eine Geschichte der Wissenschaften bei Griechen und Römern zu schreiben, so müssten natürlich die Spuren einer Forschung in unseren Fächern genau verfolgt werden; wo es sich aber darum handelt, nachzuweisen, in welcher Zeit unsere Auffassung wurzelt, und was auf sie von Einfluss gewesen ist, da wird nur wenig aus jener Zeit zu nennen sein, und dieses wenige hat wesentlich hemmend und verzögernd auf die spätere Entwickelung gewirkt.


● Ägypter und Altertum:
Allerdings darf als sicher angenommen werden, daß die Kenntnisse der Alten in der Geologie nicht ganz so gering waren, wie sie uns nach den erhaltenen naturwissenschaftlichen Schriften scheinen mögen, und daß aus dem Schiffsbruch der alten Literatur nur verhältnismäßig wenig hierher Gehöriges gerettet worden ist. Die Schöpfungssagen der Hebräer und Ägypter lassen uns erraten, daß ihr Ursprung bei einem Volke zu suchen sei, welches die Natur zu beobachten und aus ihren Erscheinungen Schlüsse abzuleiten wußte; die bekannten Stellen aus Herodot über die Ansichten, welche die Ägypter über die Anschwemmung ihres Landes durch den Nil hegten, zeigen, daß jenes merkwürdige Volk in dieser Richtung weiter fortgeschritten war als irgend ein anderes im Altertum. Vielleicht wird irgendeine jener morschen Papyrusrollen, deren Entzifferung noch aussteht, uns auch in dieser Richtung ebenso überraschende Kunde bringen, wie wir mancher anderen schon die interessantesten Aufschlüsse verdanken. Für die spätere Entwickelung der Wissenschaft bei uns aber sind die Forschungen der Ägypter nur mittelbar von Einfluß gewesen, insofern sie nämlich solchen auf die mosaischen Berichte oder auf die Anschauungen der Griechen und Römer geübt haben.

Das bei diesen die wenigen geologischen Ausfassungen, denen wir begegnen, von fremder Einwirkung der alten Kulturvölker aus dem Tieflands des Euphrats oder des Nils wenigstens teilweise bedingt waren, wird jetzt wohl ziemlich allgemein anerkannt, und vor allem mag das von der halb mythisch gewordenen Persönlichkeit des Pythagoras und von seiner berühmten Schule gelten. Sie lehrten, daß die äußere Gestalt der Erde steten Veränderungen unterworfen sei, daß stellenweise das Land sich unter das Meer senke, an anderen Stellen dagegen aussteige, daß Vulkane abwechselnde Perioden der Ruhe und der Tätigkeit zeigen etc.


● Der Grieche Anaximander als Darwin´s Vorreiter:
Von anderen waren ähnliche Schlüsse über die Verteilung von Wasser und Land aus dem Vorkommen von Versteinerungen gezogen worden, und so finden wir zerstreut richtige Ahnungen und unmögliche Vorstellungen von der Beschaffenheit der Erde und den Veränderungen, denen sie unterworfen ist. Wir bewundern auch hier die Spuren des Geistes, der die Griechen auf anderen Gebieten die Lehrmeister der Welt werden ließ; aber aus dem Felde der Geologie mußten sie am Mangel systematischer Naturbeobachtung scheitern. Zu den denkwürdigsten Erscheinungen gehört es aber, daß schon unter den hellenischen Denkern zwei Vorläufer der Lehre Darwins auftreten. Anaximander, der im Jahre 610 vor Christo geboren war, lehrte, daß der Mensch von anders gearteten Geschöpfen abstammen müsse, da alle Tiere sich leicht ihren Unterhalt verschaffen können, nur der Mensch nicht, und dieser hätte sich nicht zu erhalten vermocht, wenn er ursprünglich so in die Welt gesetzt worden wäre, wie es jetzt geschieht; er nimmt an, daß der Mensch von Fischen oder diesen ähnlichen Wasserbewohnern abstamme. Leider wissen wir nichts Genaueres von der Lehre dieses Philosophen, da seine Werke verloren gegangen sind und uns der erwähnte Ausspruch nur durch zufällige Zitate bei einem Kompilator aus sehr viel späterer Zeit überliefert ist.

Noch merkwürdiger sind vielleicht die Ansichten, welche der größte Naturforscher des griechischen Altertums, Aristoteles, über einen verwandten Gegenstand äußerte. Bei ihm sehen wir schon eine erste Andeutung des Grundprinzips von Darwin, der Lehre von der natürlichen Zuchtwahl. Er sagt, daß gewisse Vorgänge in der Natur nicht stattfinden, um einen bestimmten uns plausibel scheinenden Endzweck zu erfüllen, daß der Regen nicht niederfällt, um das Korn wachsen zu machen, sowenig, als er fällt, um das Korn zu verderben, wenn es unter freiem Himmel gedroschen wird; ebenso stehe der Annahme nichts im Wege, daß die einzelnen Teile der Organismen sich nicht bilden, um einen bestimmten Lebenszweck zu erfüllen, sondern daß dieselben in der verschiedensten Weise bald zweckmäßig, bald unzweckmäßig entstanden seien; allein nur diejenigen Formen, bei welchen das erstere der Fall war, hätten sich erhalten, während die anderen zu Grunde gegangen seien oder noch jetzt zu Grunde gingen.

Auch in mancher anderen Richtung finden wir bei Aristoteles eine bedeutende Auffassung einzelner geologischer Tatsachen. Er berichtet von Seen, die ausgetrocknet sind, von den Fortschritten der jährlichen Anschwemmung im Nildelta und spricht von Hebungen und Veränderungen des Landes, die jedoch so langsam vor sich gehen, daß sie innerhalb eines Menschenlebens keine merkbaren Resultate Hervorbringen. Allein nicht in allen Dingen war der große Forscher aus Stagira so glücklich, und namentlich in Bezug auf die Versteinerungen scheint er minder richtige Anschauungen gehegt zu haben als manche seiner Vorgänger; wohl nur beiläufig erwähnt er, daß die bei Heraklea in Kleinasien vorkommenden versteinerten Fische aus hinterlassenem Samen von Seefischen an Ort und Stelle entstanden sein könnten. Es wird niemand einfallen, wegen einer nur nebenbei geäußerten irrigen Ansicht den Ruhm des großen Mannes antasten zu wollen; ihm fällt die Schuld nicht zu, daß eine derartige Idee von einer späteren Zeit begierig aufgegriffen und in allen möglichen und unmöglichen Weisen variiert wurde. Aber Tatsache ist es, daß diese seine Auffassung die Anschauungen im Mittelalter und im Beginn der modernen Zeit aufs stärkste beeinflußte und Veranlassung zu fast unausrottbaren Irrtümern gab, die mehr als zweitausend Jahre nach Aristoteles sich erhielten, ja selbst in unserem Jahrhundert noch einen Anhänger unter den Geologen gefunden haben.


● Der Rückschritt um 800 n.Chr:
Beim Wiedererwachen der Wissenschaften nach den Stürmen der Völkerwanderung und ihren Nachwehen beschränkte sich die Naturforschung lange Zeit hindurch auf das Studium der Überlieferung aus alter Zeit, vor allem der mosaischen Tradition und der Werke des Aristoteles. Aus jeder dieser beiden Quellen erhielt die geologische und paläontologische Richtung fast nur verderbliche Angebinde, aus der einen die Lehre von der Erschaffung der Welt in sieben Tagen und von der noachitischen Sintflut, aus der anderen die Ansicht, daß die Versteinerungen nicht Reste von Tieren seien, die einst wirklich gelebt haben, sondern daß sie im Gestein selbst durch irgendwelche sehr verschieden gedeutete Vorgänge entstanden, daß sie Naturspiele seien.


● Von Avicenna bis Agricola:
Letztere Vorstellung finden wir schon im 11. Jahrhundert bei dem arabischen Arzte und Naturforscher Ibn Sina (Avicenna) vertreten, der in seinem Werke über die Einteilung und Bildung der Steine annimmt, daß eine besondere plastische Kraft die Versteinerungen im Inneren der Erde hervorgebracht habe. Diese Meinung fand im Abendland von Albertus Magnus im 13. Jahrhundert an zahlreiche Anhänger; bald waren die Versteinerungen Naturspiele, bald waren es die ersten Versuche des Schöpfers, der seine Geschicklichkeit zunächst an derartigen Mineralgebilden versuchte, ehe er sich an die Erschaffung wirklicher, belebter Wesen wagte. Fallopio erklärte fossile Elefantenzähne und sogar die Topfscherben des Monte Testaccio bei Rom für erdige Konkretionen, und Agricola meinte, daß die im Felsen eingeschlossenen Muscheln durch den Einfluß der Wärme aus der zähen und dicklichen Materie entstanden seien, während er allerdings in den Knochen, Blatt- und Fischabdrücken die Reste ehemaliger Tiere und Pflanzen erkannte, die durch einen Steinsaft erhärtet worden seien. Ein anderer schrieb die Entstehung der Versteinerungen dem Einfluß der Gestirne zu, und noch im vorigen Jahrhundert hatte die Theorie viele Anhänger, daß vom Meere her eine Samenluft wehe, die in den Gesteinen die „Figurensteine" erzeuge; ja, ein Reisender hielt die Ruinen einer Stadt mit ihren Marmorstatuen, die er in der Wüste der Kyrenaika in Nordafrika auffand, für eine derartige Bildung.


● Noch im 16. Jahrhundert fehlten die Kriterien:
Es ist fast unglaublich, daß solche Ansichten sich so lange halten konnten. So tief eingewurzelt waren diese Vorurteile, daß sie selbst in unserem Jahrhundert noch Vertreter fanden und ein namhafter Geologe die Versteinerungen für „nie geborene Embryonen von Organismen einer früheren Erdperiode" erklärte. Indessen ist es für jene Zeiten, wo richtige naturhistorische Auffassung noch kaum vorhanden war, ganz begreiflich, wie eine derartige Meinung entstehen konnte. Man sah z. B. die verschiedenen Farbenzeichnungen des Achats, des Marmors, in denen sich bei einiger Phantasie leicht Bilder von Menschen und Tieren, von Landschaften und allen möglichen anderen Dingen finden ließen; diese konnten doch nicht wirkliche Versteinerungen ehemals selbstständig existierender Körper sein. Die Stadt mit Türmen (ein Stück sogenannten Ruinenmarmors, vgl. untenstehende Abbildung) muhte offenbar eine zufällige Bildung sein, und da die Möglichkeit solcher Vorkommnisse einmal gegeben war, so lag es immerhin nahe, auch in den eigentlichen Versteinerungen ähnliche Erscheinungen zu sehen.


● Die Diluvianer - Die Biblische Sintflut:
So verbreitet aber auch die Ansicht war, daß man es nur mit „Figurensteinen" zu tun habe, so fand sie doch sehr entschiedene Gegner; vor allen war es die Schule der „Diluvianer", welche ihr entgegentrat und die Versteinerungen als Überreste der noachitischen Flut erklärte. Die durch Jahrhunderte fortgesetzte Kontroverse über diese Frage scheint der Neapolitaner Alexander ab Alexandra (15. Jahrhundert) eröffnet zu haben, welcher behauptete, daß die fossilen Muscheln, die sich in den kalabrischen Bergen finden, von der großen Sintflut herrühren, nachdem Orosius schon im 5. Jahrhundert eine ähnliche Ansicht ausgesprochen hatte. Es ist natürlich, daß zu einer Zeit, in welcher die Theologie alle Wissenschaften beherrschte und die religiöse Frage bei fast allen Forschungen die wichtigste war, diese Ansicht, die eine handgreifliche Bestätigung des biblischen Berichts zu liefern schien, mit großem Beifall ausgenommen wurde und eine große Menge von Anhängern fand. Freilich, daß die Erklärung falsch war, kann ebenso wenig einem Zweifel unterliegen, wie es heute feststeht, daß nie seit der Anwesenheit des Menschen auf Erden eine große, allgemeine Flut hereingebrochen ist. Trotzdem hat die Sintflut-Theorie doch den einen großen Vorzug vor derjenigen ihrer Gegner, daß sie wenigstens in den Versteinerungen die Reste von Organismen, von wirklichen Pflanzen und Tieren anerkannte.

Die Diluvialtheorie gewann mehr und mehr Boden, und wenn sie im 16. Jahrhundert noch nicht die Oberhand hatte, so scheint doch im 17. die Mehrzahl ihr angehangen zu haben und ebenso zu Anfang des 18. Jahrhunderts, wo sie durch eine Reihe ausgezeichneter Forscher, wie Woodward, Bayer, Scheuchzer und andere vertreten war. Der letztere namentlich verteidigte seine Überzeugung mit größtem Eifer und wahrer Begeisterung und bekämpfte die Ansicht, daß die Versteinerungen nur Naturspiele seien. In seiner Schrift „Piscium querelae et vindiciae" läßt er die fossilen Fische unter ihrem Anführer und Vorkämpfer, einem gewaltigen Hecht aus den Steinbrüchen von Öningen, in einer langen lateinischen Rede sich über das bittere Unrecht beklagen, das ihnen geschehe! erst wären sie ohne die geringste Schuld von ihrer Seite bei der Sintflut kläglich zu Grunde gegangen, und jetzt wolle man sie nicht einmal als das, was sie seien, anerkennen, sondern für mineralische Stein- und Mergelgeburten erklären. Später glaubte Scheuchzer sogar in einem fossilen Riesensalamander in Öningen einen jener verruchten Menschen gefunden zu haben, die bei der Sintflut untergegangen waren, und besang ihn in schwungvollen Versen. „Ein recht seltenes Denkmal jener verfluchten Menschengeschlechter der ersten Welt. Die Abbildung gibt zu erkennen den Umkreis des Stirnbeins, die Augenleisen, das Loch an der unteren Augenleise, welches dein großen Nerven vom fünften Paar den Durchpaß gibt, Überbleibsel des Gehirns, das Jochbein, etwas übriges von der Nasen, ein ziemlich Stück von denen kauenden Mäuslein, weiter 16 Rückgratwirbel und Anzeigen der Leber.

Man kann sich kaum des Bedauerns erwehren, wenn man sieht, daß ein so verdienstvoller und tüchtiger Naturforscher wie Scheuchzer sich von der Begeisterung für eine Vorstellung soweit vom rechten Wege hat ablenken lassen; unter seinen Zeitgenossen aber brachten ihm gerade diese Schriften vielleicht mehr Ruhm als seine anderen wirklich wichtigen und bedeutenden Untersuchungen, durch die er der Vater der Alpenforschung geworden ist. Noch nach ihm dauerte der Kampf der beiden Schulen fort, bis die Ansichten der einen wie der anderen, ohne widerlegt zu sein, vor einer richtigeren Erkenntnis verschwanden und in Vergessenheit gerieten.

Es ist das eine merkwürdige, sich immer wiederholende Erscheinung in der Geschichte der Wissenschaft: eine neue und richtige Auffassung, die sich nicht auf neues handgreifliches Material von Tatsachen, sondern auf eine bessere Deutung schon bekannter Beobachtungen stützt, gelangt nicht dadurch zur allgemeinen Annahme, daß die Gegner durch die Macht der Gründe widerlegt und überzeugt werden, sondern dadurch, daß dieselben aussterben und die junge Generation die neue Theorie als selbstverständlich annimmt, so daß eine solche in der Regel ein Menschenalter braucht, um sich Eingang zu verschaffen.


● Auf dem richtigerem Wege, schon im Mittelalter, Da Vinci bis Steno:
Wohl fehlte es selbst in früher Zeit nicht an Männern, die eine bessere Ansicht vertraten, als die der beiden herrschenden Schulen war, und merkwürdigerweise fand sich diese richtigere Auffassung nicht bei zünftigen Gelehrten, sondern bei denkenden Laien, welche unbeirrt von Schulmeinungen die Sachen einfach mit klarem Blicke so ansahen, wie sie waren. Es ist allbekannt, daß der erste (oder einer der ersten), welcher eine natürliche Vorstellung von der Entstehung der Versteinerungen hatte, einer der grüßten Künstler aller Zeiten war, Leonardo da Vinci (gest. 1519), der bei Kanalbauten, die er in seiner Jugend leitete, reiche Lager fossiler Muscheln gefunden hatte. Er schloß daraus, daß das Meer einst höheren Stand gehabt als jetzt, und daß in ihm jene Muscheln gelebt hätten, während er aus den, Mitvorkommen abgerollter Kiesel folgerte, daß damals in der Nähe ein Fluß ins Meer mündete, der Rollsteine mitbrachte.

In derselben Weise äußerte sich etwas später Fracastoro, und in Paris forderte im Jahre 1580 Palissy, ein intelligenter Fabrikant, die ganze Universität zur Disputation über die Natur der Versteinerungen heraus; allein alle diese Meinungen blieben vereinzelt und ungehört, das 15. und 16. Jahrhundert waren ihnen nicht günstig. Selbst im 17. Jahrhundert konnten sie noch nicht allgemein Platz greifen, wenn ihnen auch in einer Reihe bedeutender Forscher, wie Fabio Colonna, ein in Florenz lebenden Dänen Steno und anderen sehr bedeutende Vertreter erwuchsen. Erst die letzten Jahre des 17. und das 18. Jahrhundert sahen die Wahrheit zum Durchbruch kommen; aber auch in dieser Periode noch finden wir bei allen Schriftstellern immer die äußerste Mühe angewandt, um die entgegenstehenden Meinungen zu widerlegen, und so ringt sich allmählich durch die Werke von Leibniz, Spener, Hooke, Vallisneri, Spada und anderen die Überzeugung zur Anerkennung hindurch, daß die Versteinerungen wirklich Reste von Tieren und Pflanzen seien, die in früher Urzeit auf der Erde lebten, und deren Ablagerungen mit den Fluten der alten Völkersagen nichts zu tun haben.


● Geologie und Religion:
Wie in der Deutung der Versteinerungen, so machte sich auch in den wenigen anderen Versuchen. geologische Vorgänge zu erforschen, noch wenig richtige Anschauung geltend. Ein wesentlicher Hemmschuh war vor allem der mosaische Schöpfungsbericht, bei der Mehrzahl unmittelbar durch die überwältigende Autorität, deren er sich erfreute, bei der Minderheit durch die Furcht vor den verhängnisvollen Folgen, welche ein Widerspruch jedem, der ihn wagen würde, zu bringen drohte. Jahrhundertelang blieb dieser Gesichtspunkt maßgebend, unter schweren Kämpfen mußte sich endlich die Geologie ihre Unabhängigkeit erringen, und noch heute ist in vielen Kreisen die Ansicht verbreitet, daß jeder Zwiespalt, der sich hier zwischen Forschung und Tradition ergebe, im höchsten Grade bedauerlich sei. Die einen suchen noch immer die verschiedenen Ergebnisse der Geologie mit dem biblischen Bericht in Einklang zu bringen, während die anderen in jener eine gefährliche und profane Wissenschaft sehen, die auf Abwege geraten sei.

Eine solche Auffassung ist schwer zu verstehen; man begreift nicht, wie Religion und Autorität der Bibel dadurch gefährdet sein sollen, daß man in den ersten Kapiteln der Genesis einfach die pietätvolle Sammlung alter Stammessagen der Hebräer sieht, statt in der kindischen Deutung zu beharren, daß man es mit einem in seiner Kürze und vielfach allegorischen Fassung unverständlichen Kompendium der Geologie zu tun habe. Der Glaube hat durch die Erkenntnis, daß die Erde sich um die Sonne bewegt, keinen Schaden genommen, und der Gläubige wird in seiner Überzeugung nicht gestört werden, wenn das Sechstagewerk sich als wissenschaftlich unhaltbar erweist.


● Steno, der Beginn der modernen Geologie:
Wie dem auch sei, hier lag das große Hindernis für eine gedeihliche Entwickelung der Geologie. Es lohnt sich kaum der Mühe, jene Anschauungen eingehend zu besprechen, da sie doch nichts weiter enthalten als eine dürftige Umschreibung des mosaischen Berichts. Der erste Forscher, der eine selbständige und in vieler Beziehung richtige Ansicht entwickelte, war Steno (1669), den wir schon früher als einen der ersten kennen gelernt haben, welche die Bedeutung der Versteinerungen richtig erfaßten; er beachtete genau die Schichtung, die er der Ablagerung aus dem Wasser zuschrieb, und folgerte, daß alle Schichten ursprünglich horizontal gelagert gewesen und daß geneigte Schichten durch spätere geologische Vorgänge vulkanischer Natur aufgerichtet worden seien. Er Unterschied zwischen marinen und Süßwasser-Ablagerungen, wie schon Fabio Colonna vor ihm getan; aus der Beobachtung der Lagerungsverhältnisse suchte er eine Art geologischer Chronologie abzuleiten und den Beweis zu führen, daß Toscana, mit dessen Studium er sich beschäftigt hatte, in der Vorzeit zweimal vom Meere bedeckt, zweimal eine niedere Ebene und zweimal Bergland gewesen sei. Wohl sind auch hier in den Einzelheiten große Fehler- vorhanden und viele Beobachtungen und Deutungen unrichtig, aber es ist wenigstens der Versuch gemacht, eine auf Beobachtung sich stützende einheitliche Auffassung der Erscheinungen zu geben, die denn auch in einigen Punkten das Richtige traf. Steno hat es wohl verdient, daß ihm, wie der internationale Geologenkongreß in Bologna 1881 beschloß, ein Denkmal auf das Grab gesetzt wird.


● Das Modell von Leibniz:
Noch höher steht mit seinen geologischen Ansichten der große Leibniz (1680), der eine der heutigen schon ziemlich nahekommende Ausfassung von der Bildung unseres Planeten hatte. Nach ihm war anfangs die Erde in geschmolzenem Zustand, aus dem sie sich dann durch allmähliche Abkühlung zu einer festen Kugel verdichtete; dabei entstanden die ursprünglichen, meist glasigen Gesteine, worunter allerdings auch der Quarz als ein Glas figurierte. Als die Erde genügend abgekühlt war, schlug sich das Wasser in tropfbarflüssiger Gestalt nieder und bildete die Meere, in denen sich die geschichteten Gesteine absetzten, und die ursprünglich die ganze Erdoberfläche bedeckten. Erst allmählich versank ein Teil des Wassers in Hohlräume, die sich im Inneren der Erde bei der Erstarrung wie Blasen gebildet hatten und nun einstürzten. Aus diese Weise seien durch längere Zeiträume Veränderungen vor sich gegangen, bis endlich der heutige Gleichgewichtszustand hergestellt war.


● Einige Gesetze und das innere der Erde:
Im Gegensatz dazu nahm der gelehrte Jesuit Athanasius Kircher in Bezug auf den Ursprung der Erde ganz den Wunderstandpunkt ein, aber daneben finden wir bei ihm doch eine Reihe wichtiger und interessanter Beobachtungen und Ansichten. So erinnert die Art und Weise, wie er sich das Vorhandensein einzelner „Pyrophylacien" dachte, Partien geschmolzener Gesteine, die im Inneren der Erde befindlich sind und die Vulkane speisen (vgl. obenstehende Abbildung), sehr lebhaft an ähnliche Vorstellungen, welche in unserer Zeit große Verbreitung gefunden haben. Ein anderer Gedanke, der in unserem Jahrhundert durch Elle de Beaumont in extremer Weise ausgebildet worden ist, die Idee, daß die Gebirge der Erde nach einer Anzahl gesetzmäßig verlaufender Linien streng geometrisch angeordnet seien, tritt bei Kircher zum erstenmal auf, und ebenso finden wir hier die erste Nachricht von tatsächlichen Beobachtungen, daß die Erde nach der Tiefe zu, z. B. in Bergwerken, wärmer werde. Rechnen wir dazu noch die Beschreibung des großen kalabrischen Erdbebens vom Jahre 1838 und die Schilderung der unteritalienischen Vulkane, die leider durch höchst naturwidrige Abbildungen von Ätna und Vesuv verunziert ist, so werden wir jedenfalls dem Verfasser des „Mundus subterraneus" einen ehrenvollen Platz in der geologischen Literatur des 17. Jahrhunderts anweisen müssen.


● Paläontologie zwischen Adam und Sintflut:
Von Engländern sind hier Hooke (1668) und der berühmte Zoologe Nag (1692) zu nennen, zwei Männer, die ihrer Zeit weit vorangeeilt waren und außerordentlich richtige, wenn auch nicht selten arg mit irrigen Vorstellungen gemischte Ideen zum Ausdruck brachten. Sie sprachen bereits von der Möglichkeit, aus den Tierresten der aufeinander folgenden Schichten eine Geschichte der Organismen zu rekonstruieren, die allerdings nur die Zeit von Adam bis zur Sintflut umfassen sollte; aus der Form mancher Fossilien folgerte Hooke, daß in früherer Zeit in England ein wärmeres Klima als jetzt geherrscht habe.


So sehen wir auch auf diesem Gebiete allmählichen Fortschritt. Aus der Grenze zwischen der älteren und neueren Periode in der Entwickelung der Naturgeschichte tritt uns Buffon entgegen, der um die Mitte des vorigen Jahrhunderts in glänzender Weise den vorgeschrittensten Standpunkt der damaligen Zeit vertrat, indem er, namentlich gestützt aus die Beobachtungen Guettards, eines der frühesten Geologen im modernen Sinne, eine der jetzigen schon vielfach nahestehende Ausfassung vertrat und sich von der mosaischen Tradition mit voller Entschiedenheit lossagte, ein Verdienst, das selbst durch den Widerruf, zu dem er sich später verleiten ließ, kaum geschmälert wird.

Die neue Entwickelung der Geologie wurde zunächst dadurch angebahnt, daß die genaue, ins einzelne gehende Beobachtung der Natur eine Ausdehnung und Bedeutung gewann, von der man in früherer Zeit keine Ahnung gehabt hatte. Finden sich in Werken älterer Zeit in weit ausgesponnenen theoretischen Auseinandersetzungen höchstens einzelne Beobachtungen als Belege eingestreut, so gewinnt jetzt die wissenschaftliche Beobachtung in der Natur das Übergewicht. Wir haben schon den Franzosen Guettard angeführt, von Engländern sind Mitchell und Packe, der Verfasser der ersten geologischen Karte, von Italienern Arduino (1759) zu nennen; vor allen aber waren es zwei deutsche Forscher, Lehmann (1756) und Füchsel (1762), welche sich durch ihre genauen Studien über die Lagerung und Aufeinanderfolge der geschichteten Gebilde die größten Verdienste erwarben und den Grund legten, auf dem dann das Gebäude der modernen Geologie aufgeführt wurde.


● Werner und die Geologie:
Der große Mann, welchem die wissenschaftliche Geologie oder Geognosie ihr Bestehen verdankt, ist am Anfang dieses Kapitels genannt: Gottlob Abraham Werner, geboren am 25. September 1750 zu Wehrau am Queis (Lausitz), gestorben am 30. Juni 1817 in Dresden, der berühmte Lehrer an der Freiberger Bergakademie, dessen Schule sich über die ganze Welt verbreitete, und dem es beschicken war, zwei Größen wie Alexander von Humboldt und Leopold von Buch in die Wissenschaft einzuführen.

Werner war in erster Linie ein klarer, ordnender Kopf wie Linne; was dieser für die Botanik und Zoologie, leistete jener für die Mineralogie und Geologie. Beide waren scharfe Beobachter, beide fühlten, was einer gesunden Entwickelung ihrer Wissenschaften vor allem not tat, beide gaben ein festes System, das die früheren Beobachtungen zusammenfassen, den künftigen als Ausgangspunkt dienen sollte. Sie schufen neue Bezeichnungsweisen, neue Methoden und können sich rühmen, zu einem ans Wunderbare grenzenden Aufschwung Anstoß gegeben zu haben. Sie beherrschten das Wissen und die Ideen ihrer Zeit, sie waren die anerkannten Führer auf ihren Gebieten, wenigstens solange sie in ihrer Vollkraft standen; aber keinem von beiden war ein tiefes Eindringen in die Ursachen oder jener geniale Schwung gegeben, der stellenweise über die Grenze der Erfahrung und den Horizont der Zeitgenossen mit kühnen, jedoch glücklichen und richtigen Analogieschlüssen hinausgreift und eine der Mitwelt noch unverständliche Wahrheit ahnt und verkündet.


● Werner - Systematische Mineralogie, Petrographie:
Zunächst stellte Werner ein System der Mineralogie auf, das bis dahin noch fehlte, und wirkte dadurch in hohem Grade fördernd auf diesem Gebiet; dann wandte er sich der Gesteinslehre zu und gab den bis dahin oft recht willkürlich angewandten Namen, wie Granit, Syenit, Gneis, Basalt, Grauwacke, eine ganz bestimmte Bedeutung, wodurch erst eine präzise Behandlung und die wissenschaftliche Vergleichung verschiedener Gegenden möglich wurden. Nächstdem war es die Schichtung und die Art ihres Auftretens, der Werner seine Aufmerksamkeit zuwandte, die er schärfer beobachtete; er hob die Wichtigkeit des Streichens und Fallens geneigter Schichten hervor und unterschied zwischen gleichmäßiger und ungleichmäßiger Lagerung. Wohl waren das keine unbedingten Neuerungen, manche dieser Methoden hatte man schon vor ihm angewandt, aber er bildete dieselben weiter aus und führte deren allgemeinen Gebrauch herbei. Hand in Hand damit ging die Einteilung der sämtlichen Gesteine in nach Zeit und Lagerung aufeinander folgende große Gruppen, die „Formationen", ein Begriff, den Werner von Füchsel übernahm, wie er denn überhaupt in der Aufstellung der Reihenfolge der Schichtgesteine nicht sehr weit über Lehmann und Füchsel hinausging.

Das sind die großen Verdienste, durch die sich Werner den Namen des Vaters der Geologie wohl erworben hat, und es ist bezeichnend für die neue Richtung der Wissenschaft, welche die Beobachtung in ihre Rechte einsetzte, daß das die Welt beherrschende System seinen Ursprung nicht großen Reisen und ihren den Blick erweiternden Eindrücken, nicht dein Überblick über große Verhältnisse, sondern der eingehendsten Vertiefung in die örtliche Entwickelung eines kleinen Bezirks, des Erzgebirges, verdankt.


● Werner und sein Neptunismus:
Minder glücklich war Werner in seinen theoretischen Spekulationen. Als die Unterlage, auf der alle jüngeren Bildungen sich abgelagert hätten, betrachtete er das „uranfängliches Gebirge" oder „Grundgebirge", den Granit, Gneis, Glimmerschiefer, Tonschiefer, Porphyr etc., worauf die große Masse des „Flözgebirges" und endlich das „aufgeschwemmte Gebirge" folgte. Alle diese Bildungen, mit Ausnahme des Grundgebirges, haben sich nach ihm der Reihe nach in ursprünglich waagerechten oder nur sehr wenig geneigten Schichten aus dem Wasser abgelagert; stark geneigte Lagerung betrachtet er nur als ganz beschränkte Ausnahme, die lokalen Einstürzen ihre Entstehung verdanke. Irgend welche größere und allgemeinere Störungen kommen nach ihm nicht vor, und auch die vulkanische Tätigkeit hält er für eins auf die allerneueste Zeit beschränkte, rein lokale Erscheinung, die in früheren Perioden nicht aufgetreten sei. Infolgedessen war er genötigt, die jüngeren Eruptivgesteine der Tertiärzeit, vor allem den Basalt, auch für einen wässerigen Absatz, den Basalt sogar für das jüngste aller Flözgesteine zu erklären, das einst in einer ununterbrochenen Decke alle Festländer bedeckt habe und erst allmählich durch zerstörende Agenzien bis aus einzelne in verschiedenen Gegenden auftretende Kuppen abgetragen worden sei; er mußte ferner in strenger Konsequenz seiner Lehre annehmen, daß in verschiedenen Abschnitten der Erdgeschichte das Wasser in unerklärlicher Weise angestiegen und dann wieder gesunken sei, und daß alle Gebirge etc. ihre Entstehung und Form lediglich der ausnagenden Wirkung des Wassers zu verdanken haben.

Das sind in kurzen Hauptzügen die Ansichten Werners oder wenigstens eine Darstellung, welche sich von denselben nicht allzuweit entfernt, denn eine genaue Wiedergabe besitzen wir nicht. Im größten Maßstab und mit glücklichstem Erfolg als Lehrer tätig, konnte er sich doch nie zu ausgedehnter literarischer Tätigkeit entschließen; wir haben nur wenige kleine Aufsätze von ihm, die keinen Überblick über seine Auffassung geben, und sind in dieser Richtung auf die später abgedruckten Kollegienhefte eines seiner Schüler angewiesen, Kollegienhefte, von denen schon damals gesagt wurde, man dürfe sich ihrer nur mit großer Vorsicht bedienen, um die Ansichten Werners kennen zu lernen. Jedenfalls ist sicher, daß diese in ihrem theoretischen Teil namhafte Irrtümer enthalten, und da die Richtung der Geologie in mancher Hinsicht bald darauf in das entgegengesetzte Extrem umschlug, so wurden ihm diese vielfach sehr schwer angerechnet, seine Bedeutung hart und ungerecht beurteilt und sein Wirken von einzelnen Kurzsichtigen geradezu als ein Hemmschuh der wissenschaftlichen Entwickelung betrachtet. Es ist ja richtig, daß Werners Hartnäckigkeit in der Basaltfrage und noch mehr diejenige vieler ihm blind ergebener Schüler endlose Diskussionen überflüssiger Natur hervorgerufen und viel vergebliche Anstrengung verursacht hat; allein das ändert nichts an der Tatsache, daß die wissenschaftliche Geologie von ihm begründet und auf einen vorher nie geahnten, wenn auch später bald überschrittenen Höhepunkt gebracht worden ist.


● Alpen-Tektonik - Saussrure:
Gleichzeitig, teilweise noch etwas vor Werner trat eine Reihe bedeutender Männer auf, die zwar in der Methode von ihm nicht unbeeinflußt blieben, aber sich von seinen Ideen, wo diese auf Abwege gerieten, fern hielten und auf Tatsachen hinwiesen, die mit denselben nicht im Einklang standen. Zunächst ist hier Saussrure zu erwähnen, der erste neuere Alpengeologe, der aus der Stellung der steil aufgerichteten und mit Kalksteinen und Schiefern wechsellagernden Konglomerate von Valorsine in der Montblanc-Gruppe schloß, daß sie einer gewaltigen, diesen ganzen Gebirgsstock betreffenden Zerreißung und Aufbiegung unterworfen gewesen seien, die noch vielfach sonst in den Alpen sichtbar war und mit der ruhigen Entwickelung, wie sie von Werner angenommen wurde, nicht übereinstimmte.


● Neptunisten und Plutonisten:
Vor allem war es die Basaltfrage, welche die heftigste Aufregung hervorbrachte. Schon unmittelbar nach dem Auftauchen der Ansichten Werners in dieser Richtung hatten dieselben in Deutschland, zuerst durch Voigt, einen um die Kenntnis des Thüringer Waldes sehr verdienten praktischen Geologen, Widerspruch erfahren; bald aber gewann diese Streitfrage ungeheuer an Ausdehnung, in allen Ländern standen sich die Schüler und die Gegner Werners, Neptunisten und Vulkanisten, feindlich gegenüber, und schließlich handelte es sich, besonders seit dem Eingreifen der schottischen Geologenschule unter Hutton, überhaupt darum, ob ein großer Teil aller Gesteine, die Massengesteine, die Gneise, die kristallinischen Schiefer, durch Feuer oder durch Wasser gebildet seien.


● Hutton, das Gegengewicht, viel Magma und metamorphe Gesteine:
Hutton, der gegen Ende des vorigen Jahrhunderts (1788) seine Ansichten veröffentlichte, ging vor allem von dem Studium der sogenannten Gesteinsgänge aus, welche als Spaltausfüllungen verschiedene geschichtete und ungeschichtete Gesteine durchsetzen; in der Entstehung der Spalten sah er eine gewaltsame Zerreißung, in der Ausfüllung derselben mit Gestein einen eruptiven Vorgang, die Eintreibung einer geschmolzenen Masse, wie das ja auch in sehr vielen Fällen gewiß richtig ist. In erster Linie nahm er dies beim Basalt an, dessen Gänge auch oft das Nebengestein in einer Weise verändern, welche auf die Einwirkung von Hitze schließen läßt, dehnte aber seine Ansicht bald dahin aus, daß überhaupt alle Massengesteine vom Granit bis zum Basalt aus Schmelzfluß erstarrt seien; die kristallinischen Schiefer betrachtete er als durch die innere Erdwärme veränderte normale Schichtgesteine und wurde dadurch der Begründer der von jeher und noch heute [1897] so vielumstrittenen Lehre vom Metamorphismus, d. h. von der lange nach ihrer Ablagerung erfolgten Umwandlung und Umkristallisierung der Gesteine. Ja, er ging so weit, zu behaupten, daß die gewöhnlichen Absätze des Meeres nur durch die Einwirkung der Erdwärme zu Kalk, Sandstein, Tonschiefer etc. erstarren können. Auch die Entstehung der Gebirge schrieb Hutton nur der Erhebung und Aufrichtung durch von unten wirkende vulkanische Kräfte zu; als ein besonderes Verdienst ist hervorzuheben, daß er wohl der erste war, der von der Ungeheuern Länge der geologischen Zeiträume eine genügende Vorstellung gab.

Die Werke Huttons sind in einer etwas unklaren und schwerverständlichen Sprache abgefaßt, welche der Verbreitung seiner Ansichten wohl sehr hinderlich gewesen wäre, wenn nicht Playfair, sein Freund und Anhänger, eine erläuternde und durch viele Beobachtungen belegte Darstellung derselben geschrieben hätte, während ein anderer Huttonianer, James Hall, sie durch seine berühmten Versuche über die Schmelzung und Erstarrung von Gesteinen stützte.


● Hutton versus Werner:
Die Huttonsche Theorie stellt dem Standpunkte Werners gegenüber einen sehr großen Fortschritt dar, der namentlich in der Anerkennung der Wirkung einer allgemeinen inneren Erdwärme, in der Auffassung der Massengesteine als Erstarrungsprodukte und in der Erkenntnis der Tätigkeit gebirgsbildender Kräfte beruht. Der Nachweis des Vorkommens granitischer Gänge, den Hutton zuerst lieferte, ist eine der interessantesten geologischen Beobachtungen. Endlich werden alle die, welche mehr oder weniger auf dein Bode» des Huttonschen „plutonischen" Metamorphismus, der Lehre von der Veränderung der Gesteine durch die Erdwärme stehen, in der Aufstellung dieser Lehre ein hohes Verdienst sehen; das wird von den zahlreichen Gegnern allerdings nicht anerkannt, doch müssen auch diese wenigstens zugestehen, daß jene von Hutton gegebene Idee außerordentlich anregend gewirkt hat.

Daneben sehen wir schwere Verirrungen herlaufen; die Bedeutung der inneren Erdwärme für die Gesteinsbildung wurde außerordentlich überschätzt und durch die Vorstellung, daß selbst die normalen Flözgesteine auf diesem Wege erhärtet seien, ins Extrem getrieben. Ebenso war die Annahme der Gebirgshebung durch vulkanische Kräfte, wenn auch ein Fortschritt gegenüber dem Wernerschen Standpunkt, doch ganz unhaltbar.

Nichtsdestoweniger kann gesagt werden, daß Hutton auf mehrere Dezennien hinaus der Geologie ihre Richtung gegeben hat. Der nächste Erfolg aber war ein mit äußerster Erbitterung und Hartnäckigkeit geführter, ziemlich unerquicklicher Streit zwischen Neptunisten und Vulkanisten, zwischen Wernerianern und Huttonianern, der sich lange fortspann, bis er endlich nach dem Tode Werners mit dem ziemlich allgemeinen Siege des Feuers über das Wasser endete, als einige seiner bedeutendsten Schüler, wie Leopold von Buch und Alexander von Humboldt, die sich bei Lebzeiten ihres Lehrers aus Pietät von der Diskussion fern gehalten hatten, für die eruptive Natur der Basalte eintraten, von der sie sich auf ihren Reisen in Italien und in den erloschenen Vulkangebieten Frankreichs überzeugt hatten.


● Nach 1817, die Wiedergeburt der geologischen Wissenschaft:
Inzwischen schien es fast, als ob der Gegensatz zwischen den beiden feindlichen Schulen alles Interesse der Geologie absorbieren sollte; glücklicherweise fanden sich aber doch allmählich bedeutende Männer, die, des unerquicklichen Zankes müde, sich der reinen Beobachtung der Natur Hingaben und so den weiteren Fortschritt der nächsten Zeit anbahnten. Vor allem war es die genauere Feststellung wichtiger Lagerungsverhältnisse und namentlich eingehendes Studium des Flözgebirges, was durch eine Reihe ausgezeichneter Forscher in den verschiedensten Ländern gefördert wurde. Besonders in England machte sich die Reaktion gegen die Schulstreitigkeiten geltend, und hier wurde die jetzt noch blühende Geologische Gesellschaft gegründet (1807), die es sich zur Aufgabe stellte, unbeirrt von theoretischen Meinungsverschiedenheiten nur die geologische Beobachtung zu pflegen. Sie fußte mit ihren Untersuchungen vornehmlich auf der Grundlage, welche kurz vorher William Smith (1839), einer der merkwürdigsten und verdienstvollsten Männer, für das Studium der geschichteten Ablagerungen gegeben hatte.


● Smith und die Leitfossilien:
Sowohl Werner als Hutton hatten dem Vorkommen der Versteinerungen in verschiedenen Schichtgruppen fast gar keine Aufmerksamkeit geschenkt; die große Lücke, die dadurch entstand, füllte William Smith aus, der eigentliche Begründer der neueren Richtung in der stratigraphischen Geologie, der Lehre von den Schichtgesteinen. Er war kein gelehrter Mann, er war ein Genie, das die Bedeutung seiner Entdeckungen kaum ahnte, und wäre in merkwürdiger Anspruchslosigkeit vielleicht nie zur Veröffentlichung seiner Beobachtungen gekommen, wenn ihn nicht seine Freunde dazu gedrängt hätten. Ohne irgendwelche Verbindung mit einem Gelehrten seiner Zeit durchstreifte er als reiner Autodidakt die geschichteten Gebirge Englands; besonders aber ward ihm Gelegenheit zu eingehenden Studien, während er als Ingenieur den Bau eines Kanals leitete, bei welchem viele Aufschlüsse in versteinerungsreichen Schichten gemacht wurden. Als junger Mann von 26 Jahren (1795) war er dabei zu dem Resultat gelangt, „daß alle Schichten der Reihe nach ans dem Boden des Meeres abgelagert worden seien, und daß jede derselben die versteinerten Überreste der zur Zeit ihrer Bildung lebenden Organismen enthalte", und ferner, „daß jede Schicht ihre eigenen Fossilreste führe, durch welche man dieselbe in zweifelhaften Fällen (in entfernten Gegenden) wiedererkennen und identifizieren könne". Aus diese Weise gelang es ihm, die ganze Folge der englischen Schichtgesteine, von der Steinkohlenformation aufwärts bis zur Kreide, in eine Anzahl von Horizonten zu zerlegen, die in den verschiedensten Gegenden des Landes mit denselben Versteinerungen und in derselben Reihenfolge wieder austreten. Wohl war Smith selbst in der Kenntnis der Versteinerungen sehr wenig bewandert, doch hatte er glücklicherweise die Bekanntschaft zweier Liebhaber der Paläontologie gemacht, Richardsons und Townsends, welche die von ihm gesammelten Fossilien bestimmten. Noch immer dachte der Entdecker nicht daran, seine Resultate öffentlich bekannt zu machen; es war fast zufällig, als er eines Tages mit seinen beiden Freunden zu Mittag gegessen hatte, daß einer derselben vorschlug, die erkannte Schichtfolge einmal zu Papier zu bringen. Sie gingen sofort ans Werk, und Smith diktierte eine kurze Tabelle, welche die Lokalnamen von 23 aufeinander folgenden Schichtgruppen, ihre gewöhnliche Mächtigkeit, die bezeichnendsten Fossilien, die Gesteinsbeschaffenheit und die wichtigsten Lokalitäten enthielt, an denen jede derselben zu beobachten ist. Die Tabelle wurde nicht im Druck veröffentlicht, sondern in zahlreichen Abschriften verbreitet und übte großen Einfluß auf die geologischen Ausfassungen und Arbeiten; aber erst nach einem Zeitraum von fast 20 Jahren kam Smith dazu, die Resultate seiner Studien in einem größeren Werke niederzulegen. Schon einige Jahre früher war die große geologische Karte von England erschienen, welche er in langjähriger angestrengter Arbeit und unter Darangabe seines Vermögens ausgenommen hatte, ein unvergängliches Denkmal seines gewaltigen Wollens und Könnens.


● Die Regional-Geologischen Erforschungen:
Während in England eine Anzahl tüchtiger Geologen, wie Buckland, Fitton, Mantell, Phillips und andere in der gegebenen Richtung fortarbeiteten, erlangte unsere Wissenschaft in Frankreich eine außerordentlich hohe Entwickelung durch zwei Forscher, Brongniart und Cuvier (1808). Sie leisteten für das Pariser Becken das, was Smith für England getan hatte, ihre Resultate sind aber von ungleich größerem, unmittelbarem Einfluß geworden, weil eine ganz ausgezeichnete Bearbeitung der paläontologischen Vorkommnisse mit den stratigraphischen Untersuchungen Hand in Hand ging; ein bedeutender Fortschritt war namentlich auch in der genauen Berücksichtigung der jüngeren Ablagerungen, der sogenannten Tertiärformation gegeben.


● Cuvier - Die paläontologische Wissenschaft:
In diese Zeit fällt auch die glänzende Entwickelung der Paläontologie durch Cuvier, der hierin zuerst mit konsequent wissenschaftlicher Methode arbeitete, indem er unwiderleglich nachwies, daß die meisten fossilen Formen ausgestorbenen Gattungen und Arten angehören, und eine ganze Welt untergegangener Geschöpfe aus ihren Überresten wiederherstellte. Es war das eine unerläßliche Bedingung für die weitere Entwickelung der Geologie, welche seitdem von der Paläontologie die mächtigste Förderung erhalten hat. Allerdings machte sich als nächste Folge eine irrige Auffassung der Erdgeschichte geltend; Cuvier knüpfte an seine Forschungen eine weittragende Theorie über die Verteilung der Organismen in früheren Perioden, welche sich als vollständig verfehlt erwiesen hat. Es hatte sich gezeigt, daß verschiedene aufeinander folgende Schichtgruppen oder Formationen durch ihnen eigentümliche Fossilien ausgezeichnet sind, und Cuvier erkannte, daß die Unterschiede zwischen den einzelnen fossilen Faunen ebenso bedeutend seien wie diejenigen, welche die jüngsten unter ihnen von der jetzt lebenden trennen Er folgerte daraus, daß jeder der großen Zeitabschnitts seine eigentümliche Tier- und Pflanzenwelt besessen habe, und daß am Schlusse eines jeden eine große Erdumwälzung, von weit gewaltigeren Kräften als die jetzt auf der Erde wirkenden veranlaßt, eingetreten sei, welche alle Lebewesen ausrottete und zerstörte und so für eine völlige Neuschöpfung Raum machte. Eine Reihe solcher Umwälzungen, Zerstörungen und Erneuerungen, schloß er weiter, fand in der Entwickelung der Erde statt, bis auf die letzte derselben das Auftreten des Menschen und der heutigen Lebewelt folgte.

Diese Theorie enthält die durchaus unrichtigen Annahmen von alles zerstörenden Umwälzungen, von plötzlichen Neuschöpfungen und von dem Wirken gewaltiger, heute nicht mehr wirksamer Agenzien bei denselben; inan hat stellenweise Cuvier einen großen Vorwurf daraus gemacht oder wenigstens gemeint, eine solche Auffassung bei den großen Verdiensten des Mannes höchstens mit Nachsicht behandeln zu sollen. Uns scheint das nicht ganz richtig, wir sehen in dieser Hypothese ein direktes Verdieilst: in jeder einzelnen Phase der Entwickelung einer Wissenschaft ist es notwendig, den momentanen Stand der Kenntnis zu einer Theorie zusammenzufassen, von der uns eine einheitliche Anschauung über die Gesamtheit der Erscheinungen möglich ist. Jede solche Theorie wird mit der Zeit überholt und mag sich in manchen Punkten als falsch erweisen; sie ist aber doch gut, wenn sie zur Zeit ihrer Aufstellung die Summe der bekannten Tatsachen umfaßt, mit keiner derselben in Widerspruch steht, früheren Auffassungen gegenüber einen Fortschritt bekundet und zu weiterer Forschung anregt. Von diesem Standpunkt aus muß Cuviers Theorie ganz entschieden anerkannt werden; der Fortschritt, den sie enthält, beruht darin, daß die Faunen und Floren der einzelnen aufeinander folgenden Schichtgruppen als die großen Etappen in der Entwickelung der Organismenwelt aufgefaßt und die universelle Bedeutung der geologisch- paläontologischen Untersuchung ausgesprochen wurde. Aus dieser Behandlung des Gegenstandes entsprang eine mächtige Anregung für weitere Arbeiten. Wenn späterhin jene Kataklysmentheorie direkt schädlich wirkte, so liegt die Schuld nicht an Cuvier, sondern an denjenigen, welche sie ins Extrem trieben und auch dann noch an ihr festhielten, als sie mit den Tatsachen in offenbaren Widerspruch geraten war. Übrigens gelangte dieselbe nie zu allgemeiner Annahme, und namentlich in England und Deutschland verhielt man sich ihr gegenüber ziemlich skeptisch.


● Leopold von Buch, vom Neptunismus zum Plutonismus und die Versöhnung:
Die Periode der geologischen Forschung nach Werner und nach den stratigraphischen Fortschritten von W. Smith erhält ihr Gepräge durch das Wirken eines großen Mannes, der mit Recht als der erste Geologe seiner Zeit bezeichnet wird, durch den bereits genannten Leopold von Buch [Hier mehr]. Eine wahrhaft staunenswerte Vielseitigkeit, unübertroffener Scharfblick und das lebhafteste, man kann sagen stürmische Interesse an allen wichtigen Fragen, wie es aus seinen Schriften überall hervorbricht, hatten zur Folge, daß in der Zeit, die nach ihm genannt wird, kaum eine große Leistung hervortreten mochte, an der er nicht irgendwie beteiligt gewesen wäre, sei es durch eigene Arbeit, sei es durch Rat und Anregung, durch Beleuchtung ihrer Bedeutung oder durch eine Kritik, die unter Umständen sehr energisch werden konnte. So brachte seine geniale Persönlichkeit der ganzen wissenschaftlichen Produktion auf unserem Gebiete einen lebhaften Schwung bei und wir sehen ihn als den leitenden Geist in der geologischen Sturm- und Drangperiode, welche durch ihre gewaltigen Fortschritte, ihre stets bedeutende, von jeder Kleinlichkeit entfernte Auffassung, aber auch durch ihre bedeutenden Irrtümer ausgezeichnet war. Der große Mann ist sehr verschieden beurteilt worden, von manchen mit unbedingtester Verehrung, von anderen mit einer an Scheelsucht grenzenden Betonung seiner Verirrungen.

Leopold von Buch [Hier mehr] wurde im Jahre 1774 zu Stolpe an der Oder (Uckermark) geboren; er studierte an der Freiberger Bergakademie unter Werner, später an der Universität in Halle und wandte sich dein praktischen Bergwesen zu, das er jedoch bald wieder verließ, um sich ganz der Geologie zu widmen und zunächst längere Reisen in die Alpen, nach Italien und Frankreich zu unternehmen. Buch hatte seine Laufbahn als eifriger Neptunist begonnen; das Studium der italienischen Vulkane und der vulkanischen Gesteine der Auvergne in Frankreich machte ihn in dieser Auffassung wankend, bis er sich endlich von der Unrichtigkeit derselben völlig überzeugte und zur plutonistischen Richtung überging, deren Sieg dadurch entschieden wurde. Von da an war er der leitende Mann in allen großen geologischen Fragen seiner Zeit. Für die Wernersche Zeit konnte es als charakteristisch bezeichnet werden, daß der leitende Forscher nur der Vertiefung in die Verhältnisse des kleinen Erzgebirgsterrains, über das er nicht hinausgeblickt hatte, seine epochemachenden Fortschritte verdankte. Dieses Verhältnis war geändert: es kam nun darauf an, die in beschränkten Bezirken erworbenen Erfahrungen auszudehnen, verschiedene Gegenden miteinander zu vergleichen, vom Speziellen zum Allgemeinen vorzuschreiten, nicht nur wie früher in Hypothesen, sondern in der Beobachtung.

In erster Linie verdankt man Buch die Neugestaltung der Lehre von den Vulkanen, wozu ihm seine reichen Erfahrungen in einer Anzahl der wichtigsten Eruptivgebiete die Veranlassung gaben. Die Resultate sind in dem berühmten Werke über die Kanarischen Inseln niedergelegt. Bei dieser Neubegründung der Vulkanologie, die eine Reihe der fruchtbarsten Ideen enthält, sprach er auch die Ansicht aus, daß die Lava- Tuff- und Konglomeratlager, welche inan an den Vulkanen in aufgerichteter Stellung sieht, diese Anordnung durch die hebende Kraft der Ausbrüche erhalten hätten (s. Abbildung, S. 27). Dadurch wurde dann weiter die Auffassung gegeben, daß bei Hebungen von Gebirgen vor allein vulkanische Kräfte tätig seien. Da man nun häufig in den Gebirgen Massengesteine hervortreten sah, während solche in anderen Fällen nicht an der Oberfläche erscheinen, so wurde weiter gefolgert, daß in den letzteren unterirdische, nicht zum vollen Durchbruch gelangte Eruptivmassen vorhanden wären. Hand in Hand mit diesen Erklärungsversuchen gingen die wichtigen Forschungen über die Hauptrichtungen der Gebirgssysteme in Deutschland, von denen Buch nachwies, daß sie sich im wesentlichen auf vier Direktionen zurückführen lassen. Ferner hatte er bei seinen Reisen in Skandinavien den an den dortigen Küsten nachweisbaren Schwankungen des Meeresspiegels seine Aufmerksamkeit gewidmet und daraus, wie schon früher Playfair, den Schluß gezogen, daß säkulare Hebungen und Senkungen der Kontinente vor sich gehen.


● Vulkane, Hebungen - oder Tektonik?
In manchen dieser Punkte haben sich die Voraussetzungen L. von Buchs nicht bestätigt: gegen die Annahme der „Hebungskrater" traten namentlich Poulett Scrope und Lyell in England und Friedrich Hofmann in Deutschland auf, indem sie zeigten, daß sich die Vulkankegel in der Regel lediglich durch Aufschüttung von Lava und losen Materialien unter einem natürlichen Böschungswinkel bilden. Ebenso wird jetzt anerkannt, daß vulkanische Kräfte bei der Aufrichtung der Gebirge im allgemeinen unbeteiligt sind. Trotzdem liegt in der Aufstellung dieser Theorie ein geradezu unberechenbarer Fortschritt: die Lehre vom Bau und der Entstehung der Gebirge war hier mit einem mal gegeben und von großen Gesichtspunkten aus aufgefaßt, die Bedeutung der Hauptrichtungen dargelegt und der Weg betreten, welcher zur Lösung der Frage führen mußte.


Eine andere Reihe von Untersuchungen betraf den Dolomit. Dieser war wohl schon seit längerer Zeit bekannt, aber sein Vorkommen in gewaltigen Massen als gebirgsbildende Felsart war früher übersehen worden, da man ihn in der Regel mit Kalkstein verwechselt hatte. Buch zeigte nun zuerst, daß im ganzen Bereiche der Alpen, ferner in Franken, Thüringen und vielen anderen Gegenden mächtige Dolomitmassen auftreten. Gleichzeitig entging es seinem durchdringenden Scharfblick nicht, daß dieses Gestein sowohl in der Lagerung als in der Zusammensetzung Eigentümlichkeiten zeigt, welche gegen die Auffassung sprechen, daß es sich normal, ähnlich wie der Kalkstein, abgelagert habe. Da nun in den Dolomitterritorien Südtirols vielfach große Eruptivmassen von Augitporphyr auftreten, so sprach Leopold von Buch die Ansicht aus, daß bei den Porphyrausbrüchen Magnesiadämpfe dem Erdinnern entströmt wären, welche den Kalkstein in Dolomit verwandelt hätten. Allerdings hat sich diese Erklärung nicht als haltbar erwiesen, aber es ist auch bis jetzt nicht gelungen, eine bessere mit voller Sicherheit an ihre Stelle zu setzen.


● Regionale und Stratigraphische Arbeiten:
Mit nicht geringerem Erfolge war L. von Buch in der stratigraphischen Geologie tätig. Aus den von W. Smith, Brongniart und Cuvier gegebenen Anfängen hat sich dieser Zweig der Geologie ungemein rasch entwickelt; die Reihe der aufeinander folgenden Formationen erweiterte sich namentlich durch die Untersuchungen von Sedgwick und Murchison, welche sich mit dem Studium der ältesten fossilführenden Ablagerungen beschäftigten. Anderseits wurde durch Vergleich der Ablagerungen aus verschiedenen Gegenden die große Verbreitung der einzelnen Formationen nachgewiesen und die einander entsprechenden Ablagerungen entfernter Länder miteinander in Parallele gebracht. Auch auf diesem Gebiete war L. von Buch einer der erfolgreichsten Arbeiter, und eine Anzahl wichtiger Aufsätze, z. B. der über den Jura in Deutschland, zeigt, daß er hier wie in anderen Zweigen der Geologie seinen Zeitgenossen voranging. Ebenso war er auf paläontologischem Gebiete in einer Weise tätig, die ihn zu einem der ersten Forscher in dieser Richtung macht; rechnen wir dazu, daß man ihm die erste geologische Karte von Deutschland verdankt, und daß er außerdem eine Reihe meteorologischer, pflanzengeographischer und anderer Aufsätze veröffentlicht hat, so gewinnen wir selbst durch diese flüchtige Übersicht die Vorstellung von einem Reichtum wissenschaftlicher Tätigkeit, wie er nur wenigen Menschen vergönnt gewesen ist.

Niemand wird leugnen, daß neben den außerordentlichen Verdiensten Buchs eine Reihe bedeutender Irrtümer herläuft; wer aber daraus einen Vorwurf für den Forscher macht, der hat gar keinen Begriff davon, was es heißt, in einer Zeit stürmisch rascher Weiterentwicklung als Bahnbrecher den Zeitgenossen voranzugehen, der muß diese ganze Periode glänzendsten Aufschwunges der Geologie, die durch L. von Buch als ihren ersten Vertreter charakterisiert wird, überhaupt verdammen.

Man kann nicht von L. von Buch sprechen, ohne sofort an seinen treuen Freund und Studiengenossen Alexander von Humboldt erinnert zu werden, den großen Reisenden und bedeutenden Forscher, dem es möglich war, das naturhistorische Wissen seiner Zeit ganz zu umspannen und in klassischer Form zur zusammenfassenden Darstellung zu bringen. Dabei konnte er sich natürlich nicht mit der Geologie besonders eingehend als selbständiger Arbeiter beschäftigen, und seine Bedeutung auf diesem Gebiete ist deshalb auch weit geringer als diejenige L. von Buchs. Trotzdem haben Humboldts Forschungen in Amerika und in Sibirien auch diesen Zweig mächtig gefördert, und wir verdanken ihm eine Reihe wichtiger und anregender Ideen.


● Gebirge und relative Zeitbestimmung ihrer Bildung:
Wie bereits erwähnt, hatte Leopold von Buch darauf hingewiesen, daß in den Gebirgen Deutschlands vier Hauptrichtungen auftreten; dies gab die Anregung zur Aufstellung einer Theorie der Gebirgsbildung durch den bekannten Geologen Elle de Beaumont, welche ein Zeitlang großes Aufsehen erregte, Beaumont, vor allem durch die mit Dufrenoy gemeinsam unternommene Bearbeitung der geologischen Karte von Frankreich hochverdient, bildete die Ideen Buchs in einer Weise weiter aus, die zwar in gewisser Hinsicht sehr fruchtbringend war, in anderer Beziehung aber zu den schwersten Verirrungen führte. Wie sein Vorgänger für Deutschland suchte er, soweit die Daten reichten, für die ganze Erde die Richtungen der Gebirgssysteme und ihrer einzelnen Ketten festzustellen. Indem er dies tat und dabei großes tatsächliches Material verarbeitete, viele neue Beziehungen und Gesetzmäßigkeiten erkannte, erwarb sich Beaumont ein unbestreitbares Verdienst. Ein wesentlicher Fortschritt war es schon, daß nun zum ersten Mal und vielfach mit Erfolg der Versuch gemacht wurde, die Zeit zu bestimmen, in welcher die Ausrichtung der Gebirge erfolgt ist. Die hierbei angewandte Methode ist sehr einfach und klar: man sucht im Gebirge das Alter der jüngsten Schicht zu bestimmen, die noch von der Aufrichtung betroffen worden ist, während man anderseits das geologische Alter der ältesten Ablagerung feststellt, welche ohne Störung am Fuße desselben liegt; die Aufrichtung muß natürlich in der Zwischenzeit zwischen der Ablagerung dieser zwei Horizonte vor sich gegangen sein. Diese Methode ist eine durchaus richtige und ihre Einführung von größtem Nutzen gewesen. Allein schon die erste Folgerung, die Beaumont daraus zog, war nicht ganz richtig; es ist gar kein Grund zu der Annahme vorhanden, daß die Gebirge sich mit einem Rucke bilden. Wir erhalten also durch die angegebene Zeitbestimmung nicht das Datum der Ausrichtung überhaupt, sondern nur das der letzten Aufrichtungsbewegung, die in einem Gebirge stattgefunden hat.


● Aber! - gleiche Richtungen - gleiche Zeit?
Auf diese Ideen gründete jedoch Beaumont ein weiteres Gebäude von Theorien, die man wohl als eine schwere Verirrung bezeichnen muß. Für ihn galten alle parallelen Gebirgsketten als gleichzeitig gebildet, und er nahm an, daß alle diese Linien in streng mathematischer Gesetzmäßigkeit, den Kanten einer Kristallfigur entsprechend, verlaufen. Dazu gesellte sich, daß er jedes Gebirge durch einen plötzlichen Aufrichtungsakt entstanden dachte und in diesen Vorgängen die Katastrophen sah, welche im Sinne von Cuvier am Schlusse jeder Formation die Tier- und Pflanzenwelt vernichten sollten. Lange Zeit hindurch erfreute sich seine Theorie namentlich in Frankreich großen Ansehens; heute darf sie wohl als endgültig überwunden betrachtet werden.


● Lyell - die Systematische Geologie, das Ende der Katastrophen Geologie:
Eine wesentlich neue Richtung erhielt die Forschung durch die genaue Untersuchung derjenigen geologischen Vorgänge und Veränderungen, welche heute unter unseren Augen auf der Erde vor sich gehen. Wohl war schon vieles dafür geschehen, namentlich was die Vulkane betrifft; aber ein konsequentes und systematisches Studium dieser Dinge beginnt erst mit Hoff und Lyell. Hoff gab ein ausführliches und sehr wertvolles Werk heraus, in dessen erstem Bande wir einen der wichtigsten Fundamentalsätze der neueren Geologie zuerst aufgestellt finden, nämlich daß die Vorgänge und Kräfte, welche wir jetzt beobachten können, auch alle die Vorgänge und Veränderungen früherer Perioden zuwege gebracht haben. Noch entschiedener ist dies in Lyells berühmten „Principles of Geology" ausgesprochen, einem Buche, das namentlich durch die größere Menge eigener Beobachtungen in den verschiedensten Gegenden dasjenige von Hoff überragt und auf die Entwickelung der Geologie einen überaus großen Einfluß ausgeübt hat.

Um die Bedeutung dieses Fortschrittes klar zu erkennen, müssen wir uns vergegenwärtigen, daß man bis dahin einen sehr ausgiebigen Gebrauch von der Annahme großartiger Katastrophen, des Ausbruches verborgener Kräfte etc., gemacht hatte, wobei selbst eine andere Art der Wirksamkeit chemischer und physikalischer Gesetze als die jetzt herrschende für denkbar gehalten und bisweilen in Anspruch genommen wurde. Beruhten doch z. B. die ganze Kataklysmentheorie von Cuvier und das System von Beaumont auf solchen Annahmen. Erst durch obige Arbeiten brach sich eine andere Auffassung Bahn, wonach eine ruhige und allmähliche Entwickelung vorausgesetzt wird, und diese ist noch heute die allgemein angenommene; man spricht daher mit vollem Rechte von der Hoff-Lyellschen Richtung, oder, der größeren Bedeutung des letzteren angemessen, auch nur von der Lyellschen Richtung, in der sich jetzt die Geologie bewegt. Indessen darf nicht verschwiegen werden, daß auch Lyell zu weit gegangen ist. Das die Erde ursprünglich in einen: heißflüssigen Zustande gewesen, daß sie dann allmählich erstarrt ist und sich im Stadium fortwährender Abkühlung befindet, wird kaum mehr geleugnet werden können; es finden also doch Änderungen in der Intensität der wirkenden Kräfte statt, und die ganz konsequente Durchführung von Lyells Uniformismus führt demnach ebenfalls zu unrichtiger Auffassung.


● Gletscher und Eiszeiten:
Von besonderer Wichtigkeit sind unter den jetzigen Veränderungen die Wirkungen der Gletscher geworden, deren genaue Beobachtung zu dem Resultat geführt hat, daß in der Periode, welche der Jetztzeit unmittelbar voranging, in der sogenannten Eiszeit, ein kälteres Klima als jetzt herrschte und ein großer Teil von Europa vergletschert war, eine Tatsache, um deren Feststellung sich namentlich Charpentier, Agassiz, Schimper, Benetz und andere verdient gemacht haben, und die für das Verständnis der Verbreitung der Organismen in der Jetztwelt von großer Bedeutung ist. In ähnlicher Weise wirkte die „chemische und physikalische Geologie", die durch Experimente im Laboratorium die Möglichkeit der in der Natur als wirksam gedachten Vorgänge untersucht und die einzelnen Vorkommnisse künstlich nachzubilden bemüht ist. Der bahnbrechende Vertreter dieser Richtung war Gustav Bischofs, dessen Arbeiten einen Wendepunkt in der Auffassung einer Reihe der wichtigsten Verhältnisse hervorriefen, wenn auch seine stellenweise ultraneptunistischen Ansichten sich durchaus nicht alle bestätigt haben.


● Für 1897 neue Errungenschaften:
Wir schließen damit den historischen Überblick über die Geologie. Als wichtigste Resultate der späteren Zeit sind noch zu bezeichnen: die Einführung geologischer Kartenaufnahmen in allen zivilisierten Ländern, die Entwickelung der Alpengeologie, in der namentlich Escher von der Linth und Studer bahnbrechend wirkten, die Ausdehnung der Studien über fast alle Länder der Erde, die schärfere Auffassung der Stratigraphie, der Aufschwung der Gesteinslehre durch die mikroskopischen Untersuchungsmethoden und nicht zuletzt die gewaltigen Fortschritte der Paläontologie unter dem befruchtenden Einfluß der Darwinschen Lehre.

-- Ende p. 30 --

 

Geschichte der Geowissenschaften
Allgemeine Geologie

Geschichte der geowissenschaften: Geologie
español - deutsch

Definition Geologie als Wissenschaft:
Geologie und Geognosie (Reichetzer, 1821)
Wissenschaften Geognosie (Leonhard, 1835)
Geologie v/s Geognosie (Naumann, 1850)
Aufgaben der Geologie (Naumann, 1850)
Definition Geologie (Credner, 1891)
Das Wesen der Geologie. (Neumayr, 1897)
Geschichte der Geologie (Neumayr 1897)

Das Universum und die Erde
Das Olbersche Paradox (Petzholdt, 1840)
Entstehung Sonnensystems (Petzholdt, 1840)
Die Sonne - Sonnenfinsternis (Walther, 1908)
Die Erdumlaufbahn, Exzentrizität (Kayser, 1912)


Atmosphäre
Profil Atmosphäre (Kayser 1912)

Das Innere der Erde: Modele

Innere der Erde (Neumayr, 1897)
Die feste Erdkruste (Naumann, 1850)
Geothermischer Koeffizient (Fritsch, 1888)
Modell der Erde (Neumayr, 1897)

Das Innere der Erde: Krusten-Profile
Ideales Profil Erdkruste (Cotta, 1849)
Idealprofil der Erdkruste (Roßmäßler, 1863)
Ideales Profil Erdkruste (Siegmund, 1877)
Ideales Profil, Erdkruste (Polack, 1892)
Ideales Profil, Colorado (Walther 1908)

Nächste Seite in www.geovirtual2.cl

Biografien der Autoren
M.Neumayr / V.Uhlig  (1897)

PDF icon für historische Geologische Literatur
Neumayr & Uhlig (1897) in der OCR-Version, korrigiert mit Anmerkungen im Download-Zentrum

Apuntes Geología General

Museo Virtual

Historische Werke in geovirtual.cl
Geschichte der Geowissenschaften

Geschichte der Geowissenschaften
Geschichte Allgemeine Geologie
Geschichte Paläontologie
Geschichte der  Lagerstättenkunde
Inhalt Geschichte der Tektonik
Inhalt Bergbau-Geschichte
Biografien der Autoren
Wörterbuch, Begriffe
Download Zentrum

www.geovirtual2.cl in deutsch: Geschichte, Atacama und Geologie
www.geovirtual2.cl

Literatur:

Ausdrücklich ist jegliche, nicht von den Autoren genehmigte,  Neuveröffentlichung untersagt. Dies gilt speziell für elektronische Publikationen: Nutzungsrichtlinien
© Wolfgang Griem (2019) - Todos los derechos reservados - alle Rechte vorbehalten

Vorherige Seite in www.geovirtual2.cl
Geologie in historischen Abbildungen
Geschichte der Geowissenschaften
Nächste Seite in www.geovirtual2.cl
Línea plateada en geovirtual2.cl

www.geovirtual2.cl - geovirtual in deutsch
Geologie
Apuntes
Apuntes Geología General
Apuntes Geología Estructural
Apuntes Depósitos Minerales
Apuntes Prospección
Perioden und Zeitalter (span.)
Systematik der Tiere (spanisch)
Virtuelles Museum: Geologie
Virtuelle Mineralien­sammlung (span.)
Geologie - Zitaten-Sammlung (span.)
Index - Geologie (spanisch)
Virtuelles Museum
Eingang virtuelles Museum
Virtuelles Museum: Geologie
Virtuelle Mineraliensammlung (span.)

Geschichte Geowissenschaften und Bergbau

Geschichte der Geowissenschaften
Allgemeine Geologie historisch
Fossilien in historischen Illustrationen
Geschichte Lagerstättenkunde
Tektonik, historische Betrachtungen

Bergbau in historischen Illustrationen
Bergbau-Wörterbuch, Begriffe
Autoren der historischen Bücher
Download Zentrum
Atacama Region, Chile
Ein Streifzug durch Atacama
Sehenswürdigkeiten
Geschichte von Atacama
Historische Karten
Bergbau in der Atacama-Wüste
Eisenbahnen der Region
Flora Atacama
Tiere der Wüste
Atacama in Fotos / Atacama schwarzweiß
Karten / 3dimensionale Morphologie
Klima der Atacama Region
Links, Literatur, Büchersammlung
Namens- und Orts Register, Atacama
----
Illustrationen aus Chile
Inhalt in Listenform

www.geovirtual2.cl / Geschichte der Geowissenschaften und Bergbau / Allgemeine Geologie
Historische Texte und Figuren in den Geowissenschaften: Bergbau, Geologie und Paläontologie
© Dr. Wolfgang Griem, Chile - alle Rechte vorbehalten  (Mail a Wolfgang Griem Uso de las páginas de geovirtual.cl y geovirtual2.cl)
Publiziert: 16.11.2019 / Aktualisiert: 16.11.2019, 6.9.2020
Mail a Wolfgang GriemEmail und Kontakt
Ver el perfil de Wolfgang Griem en LinkedInSiehe Linkedin Profil von Wolfgang Griem
Ausdrücklich ist jegliche, nicht von den Autoren genehmigte,  Neuveröffentlichung untersagt. Dies gilt speziell für elektronische Publikationen: Nutzungsrichtlinien
© Wolfgang Griem (2005, 2009) - Todos los derechos reservados - alle Rechte vorbehalten
CSS ist valide! W3C
Validiert 5.9.2020
HTML/5- R