Geschichte der Geowissenschaften

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B.v.Cotta (1861) diskutiert hier die Möglichkeit der Zeitgleichheit von Ereignissen. Hier spielt der Fazies-Begriff eine Rolle. Geologische Formationen können eine Chronologie aufweisen, können aber auch Gleichzeitig sein.

Original-Text, B. Cotta (1849) - p. 28-29:

§. 24. Gleichzeitigkeitsbestimmung der Ablagerungen durch Gesteine oder Gesteinsverbindungsformeln. —

Die vielfache Wiederholung dieser und ähnlicher Gesteinsverbindungsformeln durch die ganze Reihe der Schichtgesteine hindurch und das häufige Auskeilen einzelner Schichten oder ganzer Formeln in horizontaler Richtung, sowie ihre Vertretung durch andere, machen oft das Wiedererkennen der gleichzeitigen Ablagerungen (die Bestimmung der Formationen) sehr schwierig; es kann namentlich durch letzteren Umstand, da, wo die Bereiche zweier durch verschiedenartige Einströmungen gleichzeitig in einem Wasserbecken erfolgten Ablagerungen an einander grenzen, im extremen Falle ein solches Ineinandergreifen der einzelnen Schichten bewirkt werden, dass dadurch, wie in der nachstehenden Skizze, bei A und B die Resultate der Ablagerung einer und derselben Zeitperiode dennoch gänzlich verschieden sind.

Einige Gesteine oder Gesteinsverbindungen von besonderer Natur sind dagegen bis jetzt nur einmal in der ganzen großen Reihe der Schichtgesteine aufgefunden worden. Dahin gehören z. B. die weiße Kreide mit Feuersteinen und der Kupferschiefer; wo man daher diese charakteristisch wiederfindet, da sind sie für sich allein hinreichend, die Stelle in der allgemeinen Reihe, den geologischen Horizont, das geologische Niveau, zu bezeichnen. Man kann jedoch nicht erwarten, dass diese besonderen Gesteine gleichzeitig über die ganze Erde verbreitet sind, vorläufig können sie nur etwa für einen Teil Europas als sichere Führer oder Leitschichten betrachtet werden, und auch da nur im Falle ihrer Anwesenheit, denn dass sie vielfach fehlen oder durch andere Gesteine vertreten werden, ist auch hier schon bekannt.

Foto/Scan - Abbildung, Seite 29; Original-Größe: 8 cm x 3 cm: Cotta, 1849: Gleichzeitigkeit der Ereignisse.

COTTA, B. (1849): Leitfaden und Vademecum der Geognosie. - 291 Seiten mit Abbildungen  und Tafeln; 3. Edition; Verlag Arnoldsche Buchhandlung Dresden y Leipzig. [Sammlung W. Griem]

Die Abbildungen wurden mit einem HP Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der Grau­stufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Ver­besserung der Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).

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