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Geschichte der Geowissenschaften: Allgemeine Geologie

CREDNER, H. (1891): Eis

Historische Arbeiten

W. Griem, 2020

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Gletscher von Beche 1852

Gletscher von Beche 1852 [Siehe in groß]


Credner, 1891: Ein idealer Gletscher

Gletscher von Credner, 1891. [Siehe hier in groß: Idealer Gletscher (Credner, 1891)]


Heute wird als Firn mehrjähriges Eis bezeichnet.

Das Meereseis ist schwimmendes Eis auf dem Ozean, und generell ohne Salz.

Es ist erstaunlich, dass Credner, 1891 Eis als Mineral deutet, und beschreibt. Später wurde Eis meist nicht zu den Mineralien gezählt, in den letzten Jahren wurde es wieder in die Liste der Mineralien hinzugefügt.


CREDNER, H. (1891): Elemente der Geo­logie. - 796 Seiten, 579 Abbil­dungen; Verlag von Wil­helm Engel­mann, Leipzig.
[Samm­lung W. Griem]

Die Abbildungen wurden mit einem HP Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der Grau­stufen­verbesserung, Elimination von Flecken sowie Ver­besserung der Schärfe wurden bei der Bild­bear­bei­tung angewandt (W. Griem 2020).

Die Texte wurden mit einer Pentax Kr-3 II digi­talisiert und später mit ABBYY (v.14) ver­arbeitet und zur OCR vor­bereitet. Fraktur­schriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in ASCII umge­wandelt; "normale" Schrift­arten mit ABBYY Fine Reader Version 14.
Die Texte wurden den heutigen Recht­schreib­regeln teil­weise ange­passt, es wurden erläuternde und orien­tierende Zeilen ein­gefügt (W.Griem, 2020).


Credner, 1891: Das Eis als Gestein:
Seite 36

Originaltext in Deutsch, Credner (1891):
p. 36-37

I. Eis.

Nach seiner Entstehungsweise unterscheidet man das Eis in Schnee- Eis und Wasser-Eis, und ersteres nach seiner petrographischen Beschaffenheit in Schnee, Firn und Gletscher- Eis.

Der Schnee ist ein loses Aggregat von Nadeln, Lamellen und Flocken, entsteht durch Niederschlag der atmosphärischen Feuchtigkeit und bildet in der obersten Region der Hochgebirge, sowie in den Polargegenden aus­gedehnte und mächtige Ablagerungen. Hier runden sich die ursprünglich kristallinischen Flöckchen durch rasche Verdunstung und Sonnenbestrahlung zu einem feinen, sandähnlichen Pulver.

Der Firn, ein Aggregat von losen oder durch Eiszement verbundenen blendend weißen Eiskörnern, diese voll von nach oben runden, nach unten spitzen Luftbläschen, entsteht in geringeren Höhen der Hochgebirge (von etwa 3300 m abwärts) durch Verschmelzung des Hochschnees zu Eiskörnern, welche zeitweise durch dazwischen sickerndes und gefrierendes Wasser zu einer mehr oder minder festen Masse verkittet werden können.

Das Gletscher-Eis ist ein kristallinisch körniges und zwar regelloses Aggregat von einheitlichen kristallinischen Eiskörnern (Klocke), deren Größe von der Firngrenze gegen das Ende des Gletschers von der Dimension einer Erbse bis zu der eines Hühnereies wächst. Es entsteht durch Zusammenschmelzung der Firneiskörner und zeigt eine mehr oder minder deutliche schichtenartige Bankung, zugleich aber eine die Schichtung quer durchsetzende Bandstruktur, indem weiße luftblasenreiche und blaue luftblasenfreie Lamellen mit einander abwechseln. Ferner ist das Gletschereis von außerordentlich feinen Haarspalten durchdrungen, welche den Eiskorn-Grenzen entsprechen, und besitzt in größeren Massen eine schöne blaue Färbung, während kleinere Stücke farblos sind.

Die Gletscher erreichen über 800 m Mächtigkeit. Ihr Vorkommen ist ein doppeltes: erstens in der Hochgebirgszone der gemäßigten und heißen Länder zwischen dem Firn und der Schmelzlinie des Eises (Alpengletscher); zweitens in den Gebirgs- und Hügelländern höherer Breiten (Polargletscher, Inlandeis), wo sie ihre Enden bis ins Meer hinein strecken, in welchem dieselben von den Wellen zerstückelt und als Eisberge fortgetrieben werden.

Das Wasser-Eis bildet sich durch Ausscheidung nadelförmiger Eiskristalle sowohl auf der Oberfläche, wie auf dem Grunde der Gewässer (Grundeis). Ersteres ist dicht, hart, durchsichtig, weißlich oder grünlich, letzteres schwammig, locker und, weil erdige und sandige Teile des Bodens umschließend, schmutzig gefärbt.
Die Polarmeere sind die hauptsächliche Heimat des Wasser-Eises. sie tragen eine 6 bis 10m mächtige Eisdecke, welche im Sommer nur zum Teil in Schollen bricht und von der Strömung weggeführt wird, zum Teil aber auch lange Jahre hindurch festbleibt.

 

Literatur:

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Publiziert: 4.8.2019 / Aktualisiert: 4.8.2019, 6.9.2020
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