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Geschichte der Geowissenschaften

Carl Friedrich Naumann: Andesit

Historische Arbeiten

W. Griem, 2020

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möglicherweise ein Andesit

Ludwig, 1861: Eine Probe einer porphyrischen Textur, eines Diabases oder Andesits.
[Siehe in groß]

 
Dünnschliff eines Andesites

Neumayer & Uhlig 1897: Dünnschliff Bild eines Andesits
[Siehe in groß mit Text]

Seit Streckeisen gibt es eine klare und gute Klassifikation der magmatischen Gesteine. Hier bei Naumann kann man noch die Unsicherheit  der Benennung erahnen.



 

Zitat:
Naumann, Carl Friedrich ( 1850): Lehrbuch der Geognosie. - Band 1; 1000 Seiten, 306 Abbildungen, Verlag Wilhelm Engelmann, Leipzig
Naumann, Carl Friedrich ( 1850): Lehrbuch der Geognosie. - Band 2; 1222 Seiten, Verlag Wilhelm Engelmann, Leipzig. [Sammlung W. Griem]

Die Abbil­dungen wurden mit einem HP Scanjet G3110 mit 600dpi einge­scannt, danach mit Corel Draw - Photo Paint (v. 19) digital bear­beitet. Speziell Filter der Grau­stufen­verbesserung, Elimina­tion von Flecken sowie Ver­besserung der Schärfe wurden bei der Bild­bear­beitung angewandt (W. Griem 2020).

Die Texte wurden mit einer Pentax Kr-3 II digi­talisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur OCR vorbereitet. Fraktur­schriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in ASCII um­gewandelt; "normale" Schrift­arten mit ABBYY Fine Reader Version 14.
Die Texte wurden den heutigen Recht­schreib­regeln teilweise angepasst, es wurden erläuternde und orien­tierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).


Carl Friedrich Naumann (1850) Andesit:

Text Andesit:

Originaltext in deutsch:
Naumann, Seite 641


7) Andesit.
Erst vor wenigen Jahren wurde es durch G. Rose erkannt, dass die hohen vulkanischen Kegelberge der Anden Südamerikas nicht, wie man früher glaubte, aus eigentlichem Trachyt, sondern aus zwar sehr Trachyt- ähnlichen, aber dennoch ganz eigentümlichen Gesteinen bestehen, für welche man daher den Namen Andesit in Vorschlag brachte. Die genauere Kenntnis derselben verdanken wir den Untersuchungen Abichs.

Sie besitzen gewöhnlich eine dunkelgraue bis schwarze, feinkörnige bis dichte (z. Th. auch, wie am Pichincha, eine hyaline), außerdem aber weiche und leicht zermalmbare Grundmasse, in welcher sehr viele, ganz kleine, weiße Albit-kristalle, bisweilen auch Sanidin-kristalle eingewachsen sind, zu denen sich kleine schwarze hornblendkristalle gesellen. So sind die Gesteine des Chimborazo, des Antisana, des Cotopaxi und des Pichincha beschaffen. Das spezifische Gewicht der grauen, feinkörnigen bis dichten Varietäten ist 2,685 bis 2,716, das der schwarzen, glasigen Varietät vom Pichincha 2,585).

Dieselben Gesteine spielen aber auch eine sehr wichtige Rolle in den hohen Gipfeln des Kaukasus und Transkaukasiens. So hat z. B. das Gipfelgestein des großen Ararat ein graues, kristallinisch feinkörniges, weiches und leicht zu weißgraues Pulver zerreibliche Grundmasse, welche viele äußerst kleine Albitkörner, feine dunkelbraune Hornblendnadeln und etwas Magneteisenerz enthält. Das Gipfelgestein des Elbrus dagegen ähnelt durch seine obsidianartige Grundmasse mehr dem Andesite des Pichincha, und hält, außer den kristallinischen Einsprenglingen des vorigen, auch noch tombakbraune Glimmerblättchen.

Das spezifische Gewicht dieser beiden, durch einen nicht unbedeutenden Gehalt an freier Kieselerde ausgezeichneten Gesteine beträgt 2,595 und 2,546. Andere, in denselben Gegenden vorkommende Gesteine, welche Abich gleichfalls zu den Andesiten rechnet, haben, zufolge der von ihm gewählten Interpretation seiner Analysen, eine etwas andere Zusammensetzung, indem sie nicht Albit, sondern Oligoklas (nebst Hornblende, etwas Magneteisenerz und viel freie Kieselerde) enthalten, eine teils dunkelgraue, teils rotbraune Grundmasse besitzen, und das spezifische Gewicht 2,616 bis 2,707 haben.

Dahin gehören viele Gesteine des Ararat und die Gipfelgesteine des Kasbek. Der allerdings sehr schwankende Begriff des Andesites wird also einstweilen nur durch den eigentümlichen äußeren Habitus und durch die geognostischen Charaktere des Vorkommens einiger Maassen fixiert werden können. Besonders bezeichnend ist die dunkelgraue (bisweilen rotbraune) Grundmasse mit ihren zahlreichen weißen Albit- oder Oligoklas-kristallen, den dunkeln Hornblendnadeln und dem Gehalt an Magneteisenerz.

Wenn auch oft das Ansehen des Gesteins sehr doleritähnlich wird, so bleibt doch das spezifische Gewicht desselben in der Regel unter 2,7, was mit dem großen Gehalte an Kieselerde im Zusammenhänge stehen dürfte. Keine vulkanische Felsart ist übrigens einer größeren Manchfalligkeit fähig, als der Andesit; er durchläuft alle Abstufungen vom kieselreichsten Trachyt Porphyr bis beinahe zum Dolerite).

Siehe auch:
Andesit (Apuntes Geología): Roca extrusiva
Andesit (en el Streckeisen)  (Apuntes)
Andesit (Foto im virtuellem Mueseum)
Andesit, Definition: Text von Naumann 1850


Literatur:

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Publiziert: 4.8.2019 / Aktualisiert: 4.8.2019, 18.10.2020
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