Historische Arbeiten
W. Griem, 2020Inhalt der Seite:
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Neumayr, Uhlig (1897)
Geologie
Foto/Scan - Digital Bearbeitet: (W.Griem, 2007,
2019);
von: M.Neumayr / V.Uhlig (1897)
"Eine gedrehte Bombe vom Vesuv-Ausbruch des Jahres 1872"; Seite 165 Original Größe der Abbildung:
11 cm x
6
cm.
Eine gedrehte Bombe vom Vesuv-Ausbruch des Jahres 1872
Neumayr, M. Uhlig, V. (1897): Erdgeschichte. -
Band 1: 692
Seiten, 378
Abbildungen; Band 2: 700 Seiten, 495 Abbildungen, Verlag Bibliographisches Institut,
Leipzig und Wien.
[Sammlung W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W.Griem, 2020).
Eine gedrehte Bombe vom Vesuv-Ausbruch des Jahres 1872
Original Text, Neumayr & Uhlig,
1897:
p. 188 OCR-Version; p.165 in der Frakturversion
Vulkanische Auswurfprodukte:
Neben den Laven sind es die losen Auswürflinge der Vulkane, die uns
interessieren. Die größeren Stücke, welche ausgeschleudert werden,
heißen Bomben, die kleinen Stückchen Lapilli
oder Rapilli; Sand umfaßt die kleinkörnigen Bestandteile, während als
Asche die feinsten, staubartigen Produkte bezeichnet
werden. Der Ursprung dieser Materialien kann doppelter Art sein. Oft
stürzen größere oder kleinere Teile des vorhandenen Kegels bei einer
neuen Eruption in den Krater, sie werden dann zerkleinert,
emporgeschleudert, ausgeworfen, so daß bisweilen der alte Kegel geradezu
in die Luft geblasen wird. Aber doch liefern die Trümmer des alten
Walles in der Regel gewiß nur einen geringen Teil des lose ausgeworfenen
Materials; die Hauptmasse besteht aus dem geschmolzenen Gestein, das aus
der Tiefe herauskommt und durch die gewaltigen Dampfexplosionen
zerstäubt wird „wie Wasser, das man aus einer Pistole schießt".
Zahlreiche Erscheinungen beweisen dies, vor allen die bekannten „gedrehten
Bomben" (s, obenstehende Abbildung), Lavastücke, die in
geschmolzenem Zustand aus dem Krater ausgeworfen werden und während des
Fluges durch die Luft mehr oder weniger erhärten, dabei aber infolge der
rotierenden Bewegung eine spiralig gedrehte Oberflächengestalt annehmen.
Die losen Auswürflinge übertreffen bei der Mehrzahl der Eruptionen die
gleichzeitig ausfließenden Laven sehr bedeutend an Masse, Geschieht die
Eruption unterseeisch, oder fallen die lockeren Produkte ins Meer, so
bilden sie hier normal geschichtete Sedimente von vulkanischen Tuffen,
welche häufig die Reste von Meerestieren umschließen; die ganze Campagna
Felice von Neapel besteht aus solchen Gesteinen, die allerdings nicht
auf den Vesuv zurückgeführt werden können, sondern höchst wahrscheinlich
aus den Phlegräischen Feldern, nach W, Deecke aus der Kraterruine von
Camaldoli herstammen.
Fremdgesteine in den Auswurfsprodukten:
Noch ist aber unter den Auswürflingen mancher Vulkane und ganz besonders
unter denjenigen des Vesuvgebietes ein ganz anderes und höchst
merkwürdiges Element zu erwähnen, die „fremden Blöcke",
Es sind dies Gesteinstrümmer, welche die aufsteigende Lava von den
anstehenden Felsarten, die sie auf ihrem Wege aus der Tiefe zur
Krateröffnung durchsetzt, losgerissen, emporgeführt und dann bei den
Explosionen mit ausgeschlendert hat. Am Vesuv selbst, am jüngeren Kegel,
finden sich solche fremde Blöcke selten, in den neueren Ausbrüchen
fehlen sie fast ganz; dagegen hat der alte Vesuv, der Monte Somma, in
seinen vorhistorischen Eruptionen zahlreiche solche Blöcke
ausgeschleudert, welche teils aus jungen Meeresbildungen mit Muschel-
und Schneckenschalen, teils aus dem weit älteren lichtgrauen Kalk der
Kreideformation bestehen, wie sie im Apennin und in den Sorrentiner
Bergen massenhaft auftreten und offenbar auch in der Tiefe unter dem
Vesuv vorhanden sind. Die Kalke haben vielfach bedeutende Veränderungen
erlitten, viele Stücke sind ganz in kristallinischen Marmor umgewandelt,
und durch die Einwirkung der aus Silikaten bestehenden Lava auf den
kohlensauren Kalk hat sich in den Blöcken eine Reihe interessanter und
oft prachtvoll kristallisierter Mineralien gebildet. Am häufigsten
erscheinen Calcit, Augit, Glimmer und Olivin, etwas seltener Vesuvian,
Granat, Forsterit, Humit, Sarkolith, Mejonit, Melilith, Leucit,
Nephelin, Sodalith, Hauyn, Wollastonit und viele andere, welche den
Vesuv zu einem der berühmtesten Fundorte für Mineralien gemacht haben.
Ende - p. 189 in der OCR-Version; p.166 in der Frakturversion
Geschichte der Geowissenschaften
Allgemeine Geologie
Vulkanische - Extrusive
Porphyrisches Gefüge (Ludwig, 1861)
Felsit, porphyrische Textur (Ludwig, 1861)
Basalt Kugel (Lippert, 1878)
Porphyrische Textur (Fritsch, 1888)
●
Vulkanische Bombe (Neumayr, 1897)
Porphyrisches Gefüge (Treptow, 1900)
---
Andesit (Naumann, 1850)
Andesit, Mikroskop (Neumayr, 1897)
Basalt, Mikroskop (Neumayr, 1897)
Dünnschliff,
Quarzporphyrs (Neumayr 1897)
Propylitischer Trachyt
(Neumayr, 1897)
Obsidian, Mikroskop (Neumayr, 1897)
Biografien
der Autoren
M.Neumayr
/ V.Uhlig (1897)
Neumayr & Uhlig (1897) in der OCR-Version, korrigiert mit Anmerkungen im
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