Historische Arbeiten
W. Griem, 2020Inhalt der Seite:
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Groddeck, 1879
Lagerstätten
Siehe auch: Naumann(1850): Definition Lagerstätte
Der Kompass:
Um 1879 benutzte man schon Kompasse der Direkten Ablesungs-Methode.
In der Geologie und dem Bergbau war das System der "horae" recht üblich.
Aber immer noch waren die Begriffe "Morgengang" oder ähnlich sehr
gebräuchlich. Auch kannte man schon eine Notierung ähnlich der
"Amerikanischen Methode" N45W....
Problem Ost und West:
Hier werden die Deutschen Abkürzungen verwandt: Nord: N
Osten: O
Süden: S
Westen: W
Aber es sollte heute mit Vorsicht international gebraucht werden; in
anderen Sprachen ist "Oeste" Westen und "Este"
Osten
Magnetische Pole:
Heute wird der Astronomische Pol oder Geographische Pol als
Referenzpunkt genommen, der Kompass kann die Unterschiede ausgleichen.
Typen von Kompasse - 1879:
Nach Groddeck, 1879 kennt man vollkreis Kompasse, Halbkreis Kompasse und
Quadranten Kompasse (Amerikanische Zählweise) - also kennt man
sicherlich auch verschieden Typen der Notation.
Foto/Scan - Digital bearbeitet: (W. Griem, 2019); Von: Albrecht von Groddeck - Abbildung 1, Seite 6. Original Maße der Abbildung: 4 cm x 3 cm.
Groddeck, A.v. (1879): Die Lehre von den Lagerstätten der Erze. - 119 Abbildungen; Verlag Veit & Comp., Leipzig. [Sammlung W.Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).
Groddeck, 1879: Mineral Gang
Albrecht von Groddeck veröffentlichte 1879 eine genaue Beschreibung der Konzepte Streichen und Fallen - sowie das generalisierte Streichen und Fallen an Gängen.
Originaltext von Groddeck in deutsch:
Albrecht von Groddeck: Seite 5
Definitionen und Einleitung.
Erster Abschnitt.
Die räumlichen Verhältnisse der Erzlagerstätten und ihre Beziehungen zum
Nebengestein
§ 7. Regelmäßig und unregelmäßig gestaltete Lagerstätten. Man hat die
Erzlagerstätten nach ihrer äußeren Form in regelmäßig und unregelmäßig
gestaltete eingeteilt, und zu den ersteren Flözen, Lager und Gänge, zu
den letzteren Stöcke, Butzen und Nester gerechnet.
Die ideale Form der regelmäßig gestalteten Lagerstätten ist die einer
mehr oder weniger dicken (mächtigen) ebenen Platte. — Dieser Form kommen
Flöze und Gänge in Wirklichkeit manchmal sehr nahe; meist finden sich
aber erhebliche Abweichungen, indem sich Undulationen der Platte
einstellen, — die die Platte begrenzenden Flächen also nicht mehr Ebenen
sind, — ferner keilförmige Gestalten herausbilden, und die scharfen
Grenzen der Lagerstätten dadurch verschwinden, dass letztere mit dem
Nebengestein in unregelmäßigster Weise verwachsen. — Bei den Lagern
kommen linsenförmige Gestalten besonders häufig vor, die aber recht oft
in ganz regellose Formen übergehen.
Lager und Gänge, welche sehr stark von der Plattenform abweichen,
werden, wenn sie gleichzeitig große Dimensionen besitzen, als stockartig
ausgebildet bezeichnet. (Lagerstöcke und Gangstöcke.)
§ 8. Bestimmung der Lage der Lagerstätten im Raum. Soll die Lage einer
regelmäßigen Lagerstätte im Raum mathematisch bestimmt werden, so muss
man sich ihre Gestalt, indem man von den zufälligen Unregelmäßigkeiten
absieht, auf die ideale Form und diese schließlich auf eine Ebene
zurückgeführt denken.
Die Lage einer Ebene im Raume ist durch drei Punkte, oder durch zwei
sich schneidende gerade Linien bestimmt. [6]
In der Praxis wählt man zwei gerade, in der Ebene der Lagerstätte
liegende, sich rechtwinklig schneidende Linien, von denen eine
horizontal liegt.
Diese horizontale Linie ab in Fig. 1 wird die Streichlinie genannt, und
die darauf senkrecht stehende cd die Falllinie.
Die Himmelsrichtung der Streichlinie, gemessen durch den Winkel, welchen
letztere mit dem Meridian bildet, nennt man das Streichen der
Lagerstätte.
Mit Hülfe des Kompass kann man das Streichen, bezogen auf den
magnetischen Meridian, das sogenannte observierte Streichen leicht
bestimmen.
Ist das auf den astronomischen Meridian bezogene, sogenannte redigierte
Streichen zu ermitteln, so hat man von dem observierten Streichen die
durch die Deklination angegebene Anzahl Grade abzuziehen; — für
Deutschland gegenwärtig rund 15° westlich.
Das Streichen wird entweder in Stunden (horae), oder in Graden
ausgedrückt.—Bei der ersten Methode denkt man sich den Horizont in 2 mal
12 Stunden ein- geteilt, und zwar dem Gange der Sonne entsprechend von
Ost nach West. — Jeder Stunde entsprechen 15°.
Die Richtung NS ist Stunde 12 (h. 12) — Mitternacht und Mittag —, die
Richtung OW ist Stunde 6 (h. 6) — Morgen und Abend.
In beistehender Figur 2 wird der Horizont durch einen Kreis vorgestellt.
— Die Linie ab ist die Streichlinie einer in h 3 streichenden
Lagerstätte.
In Zukunft wird, wie bereits in Fig. 1 geschehen, der Horizont durch
einen horizontal liniierten Rhombus NOSW (Fig. 3) dargestellt werden,
in welchem NS = h12 und WO = h6 bedeuten soll. [p.7]
Bei der Bestimmung nach Graden wird der Horizont sehr verschieden
eingeteilt, entweder in 360° oder in 2 mal 180°, auch sogar in 4 mal
90°. — Die Teilung beginnt in den beiden ersten Fällen an der Nord-Südlinie,
im letzteren Fall — bei Einteilung in 4 mal 90° — auch an der
Ostwestlinie. Die Richtung der Zählung wird ausgedrückt, indem man die
Zeichen N, S, 0, W vor und hinter die Zahl, welche die Grade an- gebt,
schreibt; so ist z. B. h3 = N 45° 0. — Um an dem Kompass das Streichen
direkt ablesen zu können, müssen auf dem Teilkreis desselben Ost und
West vertauscht sein.
Den Winkel, welchen die Falllinie mit dem Horizont bildet
Alpha in Fig. 1 —
nennt man das Fallen; dasselbe wird durch den Gradbogen bestimmt.
Wenn eine plattenförmige Lagerstätte von der regelmäßigen idealen Form
abweicht, so zeigt dieselbe nicht an allen Stellen dasselbe Streichen
und Fallen. Aus den einzelnen Observationen, Specialstreichen und
Specialfallen, wird man aber immer im Stande sein, eine
durchschnittliche Streich- und Fallrichtung — das Generalstreichen und
Generalfallen — zu konstruieren.
In Fig. 4 bedeutet ab das
Generalstreichen und a´b´ ein Spezialstreichen, in Fig. 5 c d das
Generalfallen und c´ d´ ein Spezialfallen.
Die Dicke einer plattenförmigen Lagerstätte nennt man ihre Mächtigkeit;
dieselbe wird durch die Länge des Perpendikels zwischen den beiden
Begrenzungsflächen gemessen, (mn in Fig. 5.)
Das unter einer Lagerstätte befindliche Gebirgsstück heißt das Liegende;
das über ihr gelagerte Gebirgsstück das Hangende. Bei einem Fallen von
90° hört der Unterschied von Liegendem und Hangendem natürlich auf.
Der Teil einer Lagerstätte, welcher an der Tagesoberfläche, oder nahe
darunter hegt, heißt das Ausgehende. [p.8]
Je unregelmäßiger die Lagerstätten geformt sind, desto schwieriger wird
es, Streichen, Fallen, Mächtigkeit etc. zu bestimmen, bis schließlich
bei den regellosesten Formen ganz darauf verzichtet werden muss.
[Text hier weiterlesen]
Geschichte der Geowissenschaften
Allgemeine Geologie
Allgemeines:
Text: Lagerstättenkunde (Groddeck, 1879)
Stratigraphie
Liegendes, Hangendes (Leonhard 1835)
Gleichzeitigkeit, Auskeilen (Cotta, 1849)
Fazies und Auskeilen (Roßmäßler, 1863)
Konkordante Lagerung (Walther, 1908)
Diskordanz, Falte (Walther, 1908)
●
Profile erstellen (Groddeck, 1879)
Profil Colorado (Walther 1908)
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