Historische Arbeiten
W. Griem, 2020Inhalt der Seite:
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Credner, 1891
Der Meeresgrund
"Die Umrisse der eigentlichen
ozeanischen Becken fallen nicht immer mit den Küstenlinien der
Kontinente zusammen, vielmehr ziehen sich um die meisten der letzteren
flache Küstenzonen...":
Eigentlich werden in dieser Zeit die Kontinente und Der Ozean als etwa
geologische gleiche Einheiten angenommen, nur in anderer tektonischer
Lage. Hier wiederspricht sich Credner eigentlich, er grenzt klar die
Kontinente vom Ozean ab.
"Durch die Mitte der ganzen
Längenausdehnung des atlantischen Ozeanes zieht sich von N nach S eine
Kette von unterseeischen Bergrücken, deren Tiefe unter der Oberfläche
1800 bis 3600 m beträgt":
Credner, aber auch andere Autoren erkennen klar den Mittelozeanischen
Rücken, sowie die Kontinentalplattform
"Man hat den
Meeresgrund als gesunkene Teile der Erdkruste zu betrachten, während
die Kontinente ihr ehemaliges Niveau beibehalten oder sich noch über
dasselbe gehoben haben":
Für die Geosynklinaltheorie war dies ein wichtiger Punkt, auch wenn die
geologischen Begebenheiten nicht immer eindeutig waren. Heute wissen
wir, dass der Meeresboden komplett anders aufgebaut ist
Foto/Scan - Digital bearbeitet: (W. Griem, 2019); Aus: Krümmel - Der Ozean
Credner H. (1891): Elemente der Geologie. - 796
Seiten,
579 Abbildungen; Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig.
[Sammlung: W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).
Das Deutsche Forschungsschiff, Gazelle (Krümmel, 1886) [siehe in groß]
Krümmel (1886): Englisches Forschungsschiff Challenger.
Credner, 1891: Veröffentlichte in seinem Buch
"Elemente der Geologie" eine Definition der Geologie und der
Geowissenschaften:
Seiten 16 - 18
Originaltext in Deutsch,
Credner (1891):
p. 16-18
§ 10. Der Meeresgrund.
Die Umrisse der eigentlichen ozeanischen Becken fallen nicht immer mit
den Küstenlinien der Kontinente zusammen, vielmehr ziehen sich um die
meisten der letzteren flache Küstenzonen,, welche als unterseeische
Fortsetzungen, als vom Meere bedeckte Bänder der Kontinente zu
betrachten sind, und denen auch die Gestadeinseln angehören. Oft erst
meilenweit von der Küste stürzt der Boden 3000 und mehr Meter tief ab,
und erst hier beginnt das eigentliche Meeresbecken. So erstreckt sich z.
B. die Ostküste von Nordamerika, namentlich von New Jersey, unterhalb
des Meeresspiegels noch etwa 16 Meilen weit hinaus und senkt sich auf
dieser ganzen Entfernung nur 200 m, also nicht mehr als 1 m auf 590;
erst dann stürzt sich der Meeresgrund in die Tiefe.
Unsere gegenwärtigen
Kenntnisse vom Relief des Meeresgrundes und seiner
Niveauverschiedenheiten verdanken wir vorzüglich den See-expeditionen
der deutschen Gazelle, des englischen Challenger und der amerikanischen
Tuscarora.
Das Becken des atlantischen Ozeanes.
Durch die Mitte der
ganzen Längenausdehnung des atlantischen Ozeanes zieht sich von N nach S
eine Kette von unterseeischen Bergrücken, deren Tiefe unter der
Oberfläche 1800 bis 3600 m beträgt, und von welcher aus sich eine
Anzahl vulkanischer Inseln über den Meeresspiegel erhebt (Tristan, St.
Helena, Ascension, Azoren). Von ihr aus zweigt sich in ungefähr 10° N.
Br. ein unterseeischer Höhenzug in westlicher Richtung nach der Küste
von Südamerika ab. Durch diese Bodenerhebungen wird der atlantische
Ozean zunächst in 3 Hauptbecken mit Tiefen von über 6000 m geteilt,
welche dann weiter in einzelne »Tiefen«, »Rinnen« und »Kessel«
gegliedert sind: ein östliches Längenthal vom Ausgange des englischen
Kanales bis nahe zum Kap der guten Hoffnung mit der »östlichen
Azoren-Rinne«, dem »Capverdischen und dem westafrikanischen Becken«,—
ein nordwestliches Hauptbecken zwischen Azoren, Antillen und der
Ostküste Nordamerikas« mit der »westindischen Tiefe«, der »westlichen
Azoren-Rinne«, dem »nordatlantischen Kessel« und dem »Labrador-Becken«,
und endlich das brasilianische Hauptbecken zwischen der Ostküste
Südamerikas und dem axialen südatlantischen Rücken.
Das Becken des
stillen Ozeanes senkt sich von der Küste Nordamerikas steil bis zu
Tiefen von über 5000 m, um endlich dicht an der Küste von Japan 8000 m
zu erreichen. Im Gegensätze zu dem gleichförmigen Boden dieses Teiles
des stillen Ozeanes wechseln etwas weiter südlich an der asiatischen
Seite eine Anzahl Bodenerhebungen und Vertiefungen mit einander ab. Von
diesem nördlichen Teile des pazifischen Ozeanes wird der südliche durch
ein submarines Plateau getrennt, welches sich von den Freundschaftsinseln bis nach Patagonien erstreckt. Charakteristisch für
denselben sind durch unterseeische ringförmig geschlossene Höhenzüge
abgesperrte Wasserbecken (z. B. Sulu See, Celebes See).
Das Becken des
indischen Ozeanes besitzt zwischen dem Meridiane des Kaps der guten
Hoffnung, Java und West-Australien eine mittlere Tiefe von 3500 bis 4500
m, und wird weiter nach S. zu von einem unterseeischen Plateau (2750 m)
abgegrenzt.
Das Becken des südlichen Polarmeeres erreicht kaum größere
Tiefen als 1000 m, — das des nördlichen Polarmeeres hingegen zwischen
Grönland, Island, Norwegen und dem »isländischen Plateau« eine solche
von 4850 m (Eismeertiefe), während sein Boden an der amerikanischen und
asiatischen Seite flacher ist, indem er die submarine Fortsetzung der
ausgedehnten Ebenen jener beiden Kontinente vorstellt. Die größten, bis
jetzt geloteten Meerestiefen belaufen sich auf 8341 m im nördlichen
atlantischen Ozeane (19° 41' N. Br. und 66° 24'W. L.) und auf 8513 m im
nördlichen stillen Ozeane (44° 55' N. Br. und 152° 26' Ö. L.). Die
mittlere Tiefe sämtlicher Weltmeere wird von Krümmel auf 3438 m
geschätzt. *)
Auch auf dem Meeresboden wechseln Höhen und Tiefen
miteinander ab, nur fehlen alle die Unebenheiten, welche die zerstörende
Kraft der Atmosphärilien und fließenden Gewässer im Laufe der Zeit auf
der Erdoberfläche aus dem früher nur wenig gegliederten Ganzen
herausgearbeitet hat. Es besitzt vielmehr der Meeresgrund eine
einförmige, flachwellige Oberfläche, welche sich in sanften Terrassen
hebt oder senkt und von allmählichen Bodenanschwellungen
oder beckenförmigen Einsenkungen unterbrochen wird.
Man hat den
Meeresgrund als gesunkene Teile der Erdkruste zu betrachten, während
die Kontinente ihr ehemaliges Niveau beibehalten oder sich noch über
dasselbe gehoben haben. Um eine Vorstellung von der Konfiguration der
eigentlichen Erdoberfläche zu bekommen, muss man sich dieselbe ganz
ohne Wasser denken, dann würden sich die Kontinente als steil geböschte,
gewaltige Plateaus inmitten des fast dreimal so weit ausgedehnten
welligen Tieflandes im Durchschnitte 3400 m hoch emporheben. Vom
niedrigsten Punkte dieses letzteren, des Meeresgrundes, bis zu dem Kontinentalplateau würde man über 8,5 km Vertikalhöhe, und von diesem
bis zu den ihm aufgesetzten höchsten Gebirgsgipfeln von neuem etwa 8,8
km zu steigen haben.
Geschichte der Geowissenschaften
Allgemeine Geologie
Tiefen und Kontinentalplattform:
Kontinentalplattform (Beche, 1852)
Kontinentalplattform
(Roßmäßler, 1863)
Meerestiefen (Naumann, 1850)
Tiefe der Ozeane (Krümmel, 1886)
►
Text: Der Ozeanboden (Credner, 1891)
Kontinentalplattform (Krümmel,
1886)
Südatlantik - Plattform (Krümmel, 1886)
Kontinentalplattform (KAYSER, 1912)
Ozeane und Kontinente
Südatlantik - Plattform (Krümmel, 1886)
►
Text: Der Ozeanboden (Credner, 1891)
Geotektonisches Modell (KAYSER, 1912)
Verteilung der Erdbeben (Kayser, 1912)
Polwanderung 1890 - 1898 (Walther 1908)
Gondwanaland (Walther, 1908)
Kontraktions-Theorie
Kontraktions-Theorie (Credner, 1891)
►
Kontraktions-Theorie (Credner, 1891)
Biografien
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Hermann Credner (1891)
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Geschichte der Geowissenschaften
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