Historische Arbeiten
W. Griem, 2020Inhalt der Seite:
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Credner, 1891
Entstehung der Kontinente
Der vielleicht wichtigste Satz ist:
"Kontinente, Senkungsfelder, Faltengebirge, Bruchgebirge und Bruchzonen, Vulkane und Erdbeben sind demnach nur verschiedenartige
Äußerungen eines einheitlichen Vorganges, nämlich der fortschreitenden
Kontraktion des sich abkühlenden Erdinneren"
Interessante Daten:
a) "Kontinente breite, ebene Plateaus sind, welche
sich im Durchschnitte 3400 m über den Meeresgrund erheben":
Es war also durchaus der Unterschied zwischen Kontinental-Bereich und
Ozean-Geologie bekannt.
b)"Vertikalkonturen der Gebirge von den
Kontinentalumrissen ergibt es sich, dass die Gestaltung der
Festlandsmassen sich eher vollzogen hat, als diejenige der Gebirge"
- Die Gebirgsbildungen sind jüngere Erscheinungen als die Kontinente.
c) "durch andauernde Seitenpressung werden sie zu
weiten Gewölben, den Kontinenten": Die Existenz von
horizontalen Kräften wird bestätigt.
d) "daher die Lage der Vulkane an den Rändern der
Festlandsmassen und auf Bruchlinien längs der Gebirge": Die
Lage der meisten Vulkane am Kontinentalrand ist bekannt, wird aber noch
anders gedeutet.
Ein exzellenter Text um die eigentliche Idee der Kontraktionstheorie zu verstehen. Um 1870 wurde die Geosynklinal-Theorie angefügt, die Kontraktion bleibt als Haupt-Mechanismus erhalten. 21 Jahre später veröffentlicht A. Wegner seine Kontinentaldrift- Theorie.
Foto/Scan - Digital bearbeitet: (W. Griem, 2019); Aus: E. Kayser (1912): Fig. 27. Die zentrale Bruchzone der Erde. Abbildung 27; Seite 104. Original-Größe der Abbildung: 16 cm x 9 cm.
Credner H. (1891): Elemente der Geologie. - 796
Seiten,
579 Abbildungen; Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig.
[Sammlung: W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).
Bereich der globalen Brüche: Kayser, 1912
Credner (1891): Beschreibt die Theorie der Kontraktion
der Erde und die Entstehung der Kontinente.
Seite 181
Originaltext in Deutsch,
Credner (1891):
p. 181
§ 9. Entstehung der Kontinente.
Wie die Gebirge, so verdanken auch die Kontinente der Kontraktion des
Erdinneren ihren Ursprung. Auf S. 18 ist gezeigt worden, dass die
Kontinente breite, ebene Plateaus sind, welche sich im Durchschnitte
3400 m über den Meeresgrund erheben. Aus der Abhängigkeit des Verlaufes
und der Vertikalkonturen der Gebirge von den Kontinentalumrissen ergibt
es sich, dass die Gestaltung der Festlandsmassen sich eher vollzogen
hat, als diejenige der Gebirge.
Heim u. A. stellen sich ihre Bildung
etwa wie folgt vor: Durch Kontraktion des Erdinneren wird die Kruste
für den Kern zu groß, sie sinkt stellenweise ein (Bruch-Felder,
Senkungsfelder), in den entstandenen Vertiefungen konnten sich die
Wasser ansammeln (Ozeane). Zwischen den nachsinkenden Schollen bleiben
andere in die Höhe gestaut, durch andauernde Seitenpressung werden sie
zu weiten Gewölben, den Kontinenten.
Durch die Tendenz der letzteren,
auch nachzusinken, entsteht nun innerhalb derselben ein starker
Zusammenschub, welcher zur Stauung von Faltengebirgen und zwar
namentlich an den durch Biegung schon geschwächten Kontinentalrändern
führen wird. Mit dieser weit wellenförmigen Kontinentalfaltung, sowie
mit der späteren Gebirgsfältelung stehen Zerberstungen der Erdrinde in
Zusammenhang, auf denen Laven hervordringen können, — daher die Lage der
Vulkane an den Rändern der Festlandsmassen und auf Bruchlinien längs der
Gebirge.
Kontinente, Senkungsfelder, Faltengebirge, Bruchgebirge und Bruchzonen, Vulkane und Erdbeben sind demnach nur verschiedenartige
Äußerungen eines einheitlichen Vorganges, nämlich der fortschreitenden
Kontraktion des sich abkühlenden Erdinneren. Heim hat berechnet, dass
eine Abkühlung des letzteren von 200° genüge, um eine Gebirgsfaltung,
wie diejenige der Alpen, eine Abkühlung von 500° aber, um auf einem
größten Kreise der Erde drei Gebirge wie die Alpen oder ziemlich alle
Gebirge der Erde aufzutürmen.
Mit dieser Faltung war eine Verkleinerung
des Erdumfanges um etwa 360.000 m verbunden, d. h. um 0,89 Prozent oder
das 0,009 fache des Umfanges. Es betrug der mittlere Erdradius vor jener
Faltung 6427.000m, — nach ihr nur noch 6370.000 m. Während der Fältelung der Gebirge rückte demnach die übrige Erdrinde dem
Erdmittelpunkte im Durchschnitte um etwa 57.000 m näher. Da sich dieses
Nachsinken ungleichförmig vollzog, so hatte es die Bildung der
ozeanischen Becken und der Kontinentalgewölbe im Gefolge.
[weiter im
Text - wie im Buch]
Geschichte der Geowissenschaften
Allgemeine Geologie
Ozeane und Kontinente
Karte Südatlantik (Krümmel, 1886)
Text: Der Ozeanboden (Credner, 1891)
Geotektonisches Modell (KAYSER, 1912)
Verteilung der Erdbeben (Montessus de Ballore)
Polwanderung 1890 - 1898 (Walther 1908)
Gondwanaland (Walther, 1908)
Wesen der Kontinente, Ozeane (Kayser, 1912)
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