Historische Arbeiten
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Der Comstock-Gang oder Comstock lode war eine
wichtige Silber-Gold Lagerstätte in Virginia, Nevada (USA). Die
Lagerstätte lag ziemlich unter der Stadt Virginia City. Die reiche und
tiefe Lagerstätte wurde bis in Teufen von 900 erschlossen. Aber durch
den Silberpreisverfall ende 1880/90 konnten die Aktivitäten nicht
weitergeführt werden. Heute wird die Lagerstätte wieder bearbeitet.
Abbildung: Profil durch den Comstock-Gang. Aus Neumayr & Uhlig (1897):
Original Abbildung
38 - Band 2 (OCR-Version)
Neumayr, M. Uhlig, V. (1897): Erdgeschichte. - Band 1: 692 Seiten, 378 Abbildungen; Band 2: 700 Seiten, 495 Abbildungen, Verlag Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien. [Sammlung W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).
Originaltext aus Neumayr & Uhlig, Bd. 2 p.
122 - 123 (OCR-Version)
Comstockgang
Viel günstiger gestalteten sich die Verhältnisse bei dem berühmten
Comstockgang in der Virginiakette, am östlichen Abhang der Sierra
Nevada. Die Virginiakette besteht größtenteils aus jungvulkanischen
Gesteinen, aus denen einzelne Partien von älterem Diorit hervorragen,
wie am Mount Davidson (7827 Fuß), dem höchsten Punkte der Kette. An
dessen östlichem Abhang reichen die jungvulkanischen Trachyte und
Andesite bis 6000 Fuß hoch hinauf, und hier tritt an der Grenze von
Diorit und Andesit (früher als Propylit bestimmt) der Comstockgang zu
Tage (s. Abbildung 38). Er verläuft in einer Länge von 22.000 Fuß in
ungefähr nordsüdlicher Richtung oberhalb der neugegründeten Städte
Virginia City und Gold Hill. Seine Breite beträgt an einzelnen Stellen
mehrere hundert Fuß, während an anderen die beiden Wände der Gangspalte
nur durch eine wenig mächtige Lettenlage getrennt erscheinen. In ihrem
mittleren Teile liegt die Gangspalte genau an der Grenze von Diorit und
Andesit, weiter gegen Süden springt sie ganz in den Andesit über. Ihre
Neigung ist mit 40—45° nach Osten gerichtet; in größerer Tiefe schießt
sie fast senkrecht in den Diorit ein. Die Gangfüllung besteht
hauptsächlich aus körnig-lockerem, metallführendem Quarz und tauben, von
den Seitenwänden abgelösten Gesteinsmassen. Der Gold - und Silbergehalt
(vgl. unten, S. 602) ist, wie schon erwähnt, namentlich in den „Bonanzas"
angehäuft, und diese enthielten einen erstaunlichen Reichtum an
Edelmetall. Bestritt doch der Comstockgang etwa drei Siebentel der
Gesamtproduktion des nordamerikanischen Westens, und seine
Jahresproduktion übertraf eine Zeitlang die Österreich-Ungarns ungefähr
um das Dreizehnfache.
Doch nicht leichten Kaufes liefert die Natur dem Menschen so große
Schätze aus. Der Bergbau am Comstockgang hat mit großen Schwierigkeiten
zu kämpfen, deren eine in der übergroßen Hitze besteht, die schon in
verhältnismäßig geringer Tiefe herrscht, während die andere von den
reichlich zusetzenden heißen Quellen herrührt. Um deren Abzug zu
ermöglichen, wurde der große Sutro-Erbstollen angelegt, der 19.800 Fuß
lang werden und die Schächte in einer Tiefe von 1900 Fuß unter der
Erdoberfläche treffen soll. Die Produktion am Comstockgang begann im
größeren Maßstab im Jahre 1860. Einzelne Erzproben waren schon im Jahre
1858 nach Kalifornien gebracht worden, und von den Abenteurern, die
auszogen, Lagerstätten auszubeuten, erstand Henry Comstock
einen großen Teil des nach ihm benannten Ganges um 20 Dollar. Bald aber
verkaufte dieser unstete Mensch seinen Ganganteil, dessen Wert im Jahre
1863, wie Freiherr v. Richthofen angibt, mit 20 Millionen Dollar nicht
aufzuwiegen gewesen wäre, um 6000 Dollar; in Trübsinn und Schwermut
verfallen, erschoß er sich, „elend, schmutzig, unbetrauert, unbemerkt
und fast ungekannt". (E. Such.)
Neben Nevada und Kalifornien nimmt im nordamerikanischen Westen auch der
Staat Colorado als Goldproduzent eine beachtenswerte Stellung ein.
Außerdem beteiligen sich auch die Staaten Dakota, Montana (s. Abbildung
37), Idaho und Arizona mit ansehnlichen Mengen. Die Goldproduktion des
nordamerikanischen Westens wuchs in den ersten Jahren enorm rasch, weil
der Reichtum des noch jungfräulichen Alluvialbodens groß war. Das
Erträgnis des Jahres 1848 betrug nach Raymond 40 Millionen Mark, im
folgenden Jahre vervierfachte sich die Produktion und erreichte 1853
sogar die Höhe von 260 Millionen Mark. Ihre Glanzperiode hatte die
Golderzeugung Nordamerikas in den Jahren 1876—80: durchschnittlich über
40 Millionen Mark; da war der Comstockgang in „Bonanza". Von 1881—85
aber entstand durch die Einschränkung der hydraulischen Arbeit eine
Abnahme, die von dem Jahre 1886 an dadurch wieder ausgeglichen wurde,
daß die Goldgewinnung aus der Tiefe des Gebirges zunahm.
Geschichte der Geowissenschaften
Lagerstätten historisch
Lagerstätten Typen - Klassifikationen
Lagerstätten-Typen (Lippert, 1878)
Lagerstätten-Typen (Treptow, 1900)
Stockwerk (Hartmann,
1843)
Stockwerk (Beudant, 1844)
Zonierung Kupfer-Lagerstätte (Credner,
1891)
Itabirit, Text (Naumann, 1850)
Kontakt Kalkstein mit Granit (Beudant, 1844)
Kontaktlagerstätte (Groddeck, 1879)
Beispiele historischer Lagerstätten:
Rammelsberg, Harz (Groddeck, 1879)
Rammelsberg, Profil (Treptow et al. 1900)
Profile Kohle von Kladno (Neumayr, 1897)
Kohle, Le Creusot (Neumayr, 1897)
►
Comstock-Lode, Profil, Text (Neumayr, 1897)
Eureka Mine, Nevada USA (Neumayr, 1897)
Diamanten Lagerstätte von Kimberley
Geologisches Profil von Treptow, 1900
Tagebau Kimberley (Treptow, 1900)
Diamanten Kimberley (Treptow)
Kimberley-Mine (Kayser, 1912)
Bergbau in der Atacama-Wüste
Biografien
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Neumayr & Uhlig (1897)
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