Bergbau virtuell
www.geovirtual2.cl

Geschichte der Geowissenschaften: Bergbau

Profil durch Kimberley (Treptow, 1900)

Historische Arbeiten

W. Griem 2007 - 2020

Inhalt der Seite: Abbildung | Beschreibungen | Text | Info der Abbildung | Nächste Seite | Inhalt | Mehr geovirtual

Profil der Diamanten-Lagerstätte von Kimberley

Dudley Diamant

Abb. 362: Stern von Südafrika oder Dudley-Diamant.
Siehe alle wichtigen Diamanten
TREPTOW, E. (1900)



Ein geologisches Profil durch die Diamanten - Lagerstätte von Kimberley um 1890

Heute: Big Hole - bei Kimberley in Südafrika - Die Grube ist seit einiger Zeit Geflutet.

Es wurden von Treptow noch die alte - nicht metrische Karat Umrechnung benutzt: 205 Milligramm = 1 Karat. Heute, im metrischen System sind es 200 Milligramm für 1 Karat.

1 m2 Gestein enthielt etwa 0,8 g Diamanten. Das bedeutet mindestens etwa 3,3 Tonnen Gestein. Also etwa 0,25 g auf eine Tonne.

Interessant ist die "natürliche" Form der Kimberlit - Aufbereitung. Es wurde anfangs ein künstlicher Verwitterungsprozess eingeleitet. In 6 Monaten war das Gestein dann recht zerkleinert.

Abbildung 348: Profil der Lagerstätte von Kimberley um 1890.
Seite 318.
Original-Größe: 12 cm x 9 cm

TREPTOW, E. (1900): Bergbau einschließlich Steinbruchbetrieb und Edelsteingewinnung. - 396 Abbildungen y 6 Anhänge; Otto Spamer Verlag, Leipzig.
[Sammlung W. Griem]

Die Abbildungen wurden mit einem HP Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der Grau­stufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Ver­besserung der Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).

Die Texte wurden mit einer Pentax Kr-3 II digi­talisiert und später mit ABBYY (v.14) ver­arbeitet und zur OCR vor­bereitet. Fraktur­schriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in ASCII umge­wandelt; "normale" Schrift­arten mit ABBYY Fine Reader Version 14.
Die Texte wurden den heutigen Recht­schreib­regeln teil­weise ange­passt, es wurden erläuternde und orien­tierende Zeilen ein­gefügt (W. Griem, 2020).

Originaltext von Treptow, 1900: p. 315 - 318
Diamanten in Südafrika:


Von größtem Interesse und seit mehr als zwei Jahrzehnten maßgebend für die Weltproduktion sind die Diamanten Lagerstätten Südafrikas. Wie dies früher in anderen Diamanten Gebieten der Fall gewesen war, so wurden zuerst im Baalflusse, einem Nebenfluss des Oranje Fluss, hervorragend große Diamanten gefunden und zwar im Jahre 1867 der erste von 21 1/4 Karat im Jahre 1869 der später als Stern von Südafrika oder Dudley Diamant zur berühmte Berühmtheit gelangte 83 Karat schwere Stein.

Ein wahres Diamanten-Fieber entstand, man forschte genauer nach, und die Sande des Waal Flusses, die sogenannten River diggins, das heißt Fluss Gräbereien lieferten bald Steine in größeren Mengen. Im Jahre 1870 wurde auch in der Gegend des heutigen Kimberley in einem zersetztem eisenschüssigem Gestein dem „yellow ground“ gelbe Erde Diamanten entdeckt und diesen trocken Gräbereien der Name „dry diggins“ beigelegt. Die Diamanten saßen in einer Serpentinen ähnlichen Breccien-artigem, Kimberlit genannten Gestein, welches auch Bruchstücke der übrigen, die südafrikanischen Hochebenen zusammensetzen Gesteine, namentlich Sandsteine, schieftone und Konglomerate umschloss.

Nach und nach fand man an 7 Orten dieses diamantführende Gestein, wie sich später ergab in säuligen Stöcken von 25 bis 450 m im Durchmesser, die sich von der Umgebung als unbedeutende Boden Schwellungen abhoben. Der größte Teil derselben so namentlich Kimberley liegen liegt im Griqualand West, welches zur Kapkolonie gehört, einzelne Fundstätten liegen auch im benachbarten Oranje-Freistaat. Es begann die Tagebaue mit große die Diamanten wurden aus dem bröckligem Gestein ausgelesen.

Der Preis der verliehenen Grubenfelder welche nur klein waren, 9,5 m im Quadrat betrug ursprünglich 7, 5 Schilling, doch er stieg bald ins Ungemessene, sodass gegen das Ende der 70er Jahre einzelne dieser kleinen Grubenfelder mit über 100.000 Mark nach unserem Geld bezahlt wurden. Überall grub man rastlos weiter in die sich die Farbe des Gesteins zu ändern - begann es grau-blau wurde (blueground) prophezeiten viele das Aufhören der Diamanten Führung aber immer wieder fanden sich die edlen Gesteine, nur waren sie etwas schwerer von dem von der festen Gesteinsmasse zu trennen.

Damit war aber nunmehr der vollständige für die geologische Wissenschaft hochinteressante Beweis erbracht, dass hier zum ersten Mal mit voller Sicherheit das Vorkommen des Diamanten auf der ursprünglichen Lagerstätte, in einem eruptiven Gesteine vorliege. Man trug das blaue Gestein von den Tagebauen in die Umgebung und bereitete die die Massen auf gepflasterten Höfen aus, so dass sie unter dem Einfluss von Feuchtigkeit und Trockenheit, von Tages Wärme und Nacht-Kälte innerhalb der Zeit von drei bis sechs Monaten in Gruß zerfielen, aus denen nach flüchtigen Waschprozess die Diamanten ausgelegt werden konnten.

Bei der Massenproduktion der neuesten Zeit wurden größere Waschanlagen mit Sieb Einrichtung und Rundherden gebaut (vergleiche Abbildung 346). Übrigens hatten sich mit der Zeit als die reichsten Stöcke diejenigen von de Beers und von Kimberley erwiesen.

Beim Beginn der Gräbereien wurden für den Transport des Diamant haltigen Gesteins zwischen den einzelnen Grubenfelder Wege belassen (Abbildung 347) doch mit dem vertiefen der Tagebaue verloren diese Rippenartigen Gesteinsmassen den Halt und brachen nach und nach in sich zusammen, zum Teil wurden sie wohl auch wegen des Wertes der darin enthaltenen Diamanten abgebaut. Nunmehr bildet die Tagebaue eine große Pinge, und es entstanden bei dem hohen Werte des Rohprodukte durchaus mancherlei Schwierigkeiten, dass der Diamanthaltige Boden aus dem mehr in der Mitte gelegen im Gruben-Feldern über die Nachbar-Felder fortbefördert werden musste.

Wenn auch in einzelnen Fällen durch Anlage von hängenden Bahnen welche vom Rande (dem sogenannten Reef) der immer tiefer werden Tagebaue über die Nachbar Felder hinweg in die Tiefe führten (vergleiche nebenstehende Tafel), die hier raus erwachsenen Missstände beseitigt wurden, so brachte der Umstand, dass mit der Zeit von den Seiten erhebliche Gesteinsmassen samt den dort aufgestellten Baulichkeiten und Maschinen in die bis zu 60 m tief geworden im Tagebau abstürzten und die dort gelegenen Grubenfelder überdecken, für einen großen Teil der Unternehmer unhaltbare Zustände mit sich. Hierzu kam, dass sich die Überproduktion an Diamanten auf dem Weltmarkt de bereits fühlbar machte und einen Preisrückgang herbeiführte.

Aus allen diesen Gründen war es eine notwendige Folge der natürlichen Verhältnisse, dass eine Vereinigung des Grubenbesitzes angestrebt wurde, diese und damit der Übergang zum Großbetrieb vollzog sich verhältnismäßig schnell. Man musste nämlich im Jahre 1884, es war dies der einzige mögliche Weg, von dem bisherigen billigen Steinbruchbetrieb zum tiefbaubetrieb übergehen, der sehr bedeutendes Anlagekapital erfordert. Außerhalb des Diamantführenden Gesteins wurden Schächte abgeteuft von diesen aus in verschiedenen Sohlen Strecken in den Kimberlit getrieben und hier der Abbau eingeleitet (vergleiche Abbildung 348).

Im Jahre 1893 war man etwa bis 400 m tief eingedrungen, die de Beers Consolidated Mines hatten fast die gesamten Grubenfelder in ihrer Hand vereinigt und betrieben den nun wohlgeregelten Bergbau mit etwa 12.000 Arbeitern. Die Jahresproduktion beträgt jetzt etwa 3 Millonen Karat, und die bisherige Gesamtproduktion Südafrikas dürfte mehr als 60 Millionen Karat das sind über 12.000 kg Diamanten ergeben haben. 1 Kubikmeter gefördertes Gestein enthält im Durchschnitt etwa 4 Karat Diamanten, und das Karat rohe Diamanten hat einen Durchschnittswert von 21 Reichsmark, hierbei sind die größeren, welche sich gerade in Südafrika nicht so selten finden nicht mitgerechnet.

Diamanten und die Lagerstätte von Kimberley
Diamant als Mineral (Simonin, 1869)
Diamanten Seifen (Simonin, 1869)
Diamantenwäsche in Kimberley (Treptow, 1900)
Text: Diamanten (Treptow, 1900; p. 313)
Tagebau Kimberley (Treptow, 1900)
Diamanten Kimberley (Treptow)
Geologisches Profil von Kimberley - von Treptow, 1900
Text: Diamanten Kimberley (Treptow, 1900)
Bild des Cullinan Diamant (Walther, 1908)
Die berühmtesten Diamanten (Treptow, 1900)
Kimberley-Mine (Walther, 1908)



Ausdrücklich ist jegliche, nicht von den Autoren genehmigte,  Neuveröffentlichung untersagt. Dies gilt speziell für elektronische Publikationen: Nutzungsrichtlinien
© Wolfgang Griem (2019) - Todos los derechos reservados - alle Rechte vorbehalten

a la página anterior
Bergbau - Geschichte, Abbildungen und Texte
Geschichte der Geowissenschaften
a la página siguiente
Línea plateada en geovirtual2.cl

www.geovirtual2.cl - geovirtual in deutsch
Geologie
Apuntes
Apuntes Geología General
Apuntes Geología Estructural
Apuntes Depósitos Minerales
Apuntes Prospección
Perioden und Zeitalter (span.)
Systematik der Tiere (spanisch)
Virtuelles Museum: Geologie
Virtuelle Mineralien­sammlung (span.)
Geologie - Zitaten-Sammlung (span.)
Index - Geologie (spanisch)
Virtuelles Museum
Eingang virtuelles Museum
Virtuelles Museum: Geologie
Virtuelle Mineraliensammlung (span.)

Geschichte Geowissenschaften und Bergbau

Geschichte der Geowissenschaften
Allgemeine Geologie historisch
Fossilien in historischen Illustrationen
Geschichte Lagerstättenkunde
Tektonik, historische Betrachtungen

Bergbau in historischen Illustrationen
Bergbau-Wörterbuch, Begriffe
Autoren der historischen Bücher
Download Zentrum
Atacama Region, Chile
Ein Streifzug durch Atacama
Sehenswürdigkeiten
Geschichte von Atacama
Historische Karten
Bergbau in der Atacama-Wüste
Eisenbahnen der Region
Flora Atacama
Tiere der Wüste
Atacama in Fotos / Atacama schwarzweiß
Karten / 3dimensionale Morphologie
Klima der Atacama Region
Links, Literatur, Büchersammlung
Namens- und Orts Register, Atacama
----
Illustrationen aus Chile
Inhalt in Listenform

www.geovirtual2.cl / Geschichte der Geowissenschaften und Bergbau / Allgemeine Geologie
Historische Texte und Figuren in den Geowissenschaften: Bergbau, Geologie und Paläontologie
© Dr. Wolfgang Griem, Chile - alle Rechte vorbehalten  (Mail a Wolfgang Griem Uso de las páginas de geovirtual.cl y geovirtual2.cl)
Publiziert: 18.9.2019 / Aktualisiert: 18.9.2019, 18.9.2020
Mail a Wolfgang GriemEmail und Kontakt
Ver el perfil de Wolfgang Griem en LinkedInSiehe Linkedin Profil von Wolfgang Griem
Ausdrücklich ist jegliche, nicht von den Autoren genehmigte,  Neuveröffentlichung untersagt. Dies gilt speziell für elektronische Publikationen: Nutzungsrichtlinien
© Wolfgang Griem (2005, 2009) - Todos los derechos reservados - alle Rechte vorbehalten
CSS ist valide! W3C
Validiert 5.9.2020
HTML/5- R