Historische Arbeiten
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Abb. 362: Stern von Südafrika oder Dudley-Diamant.
Siehe alle wichtigen Diamanten
TREPTOW,
E. (1900)
Ein geologisches Profil durch die Diamanten -
Lagerstätte von Kimberley um 1890
Heute: Big Hole - bei Kimberley in Südafrika - Die
Grube ist seit einiger Zeit Geflutet.
Es wurden von Treptow noch die alte - nicht metrische Karat Umrechnung
benutzt: 205 Milligramm = 1 Karat. Heute, im metrischen System sind es
200 Milligramm für 1 Karat.
1 m2 Gestein enthielt etwa 0,8 g Diamanten. Das bedeutet
mindestens etwa 3,3 Tonnen Gestein. Also etwa
0,25 g auf eine Tonne.
Interessant ist die "natürliche" Form der Kimberlit - Aufbereitung. Es
wurde anfangs ein künstlicher Verwitterungsprozess eingeleitet. In 6
Monaten war das Gestein dann recht zerkleinert.
Abbildung 348: Profil der Lagerstätte von Kimberley
um 1890.
Seite 318.
Original-Größe: 12 cm x 9 cm
TREPTOW,
E. (1900):
Bergbau einschließlich Steinbruchbetrieb und Edelsteingewinnung. - 396
Abbildungen y 6 Anhänge; Otto Spamer Verlag, Leipzig.
[Sammlung W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).
Originaltext von Treptow, 1900: p. 315 - 318
Diamanten in Südafrika:
Von größtem Interesse und seit mehr als zwei Jahrzehnten maßgebend für
die Weltproduktion sind die Diamanten Lagerstätten Südafrikas. Wie dies
früher in anderen Diamanten Gebieten der Fall gewesen war, so wurden
zuerst im Baalflusse, einem Nebenfluss des Oranje Fluss, hervorragend
große Diamanten gefunden und zwar im Jahre 1867 der erste von 21 1/4
Karat im Jahre 1869 der später als Stern von Südafrika oder Dudley
Diamant zur berühmte Berühmtheit gelangte 83 Karat schwere Stein.
Ein wahres Diamanten-Fieber entstand, man forschte genauer nach, und die
Sande des Waal Flusses, die sogenannten River diggins, das heißt Fluss
Gräbereien lieferten bald Steine in größeren Mengen. Im Jahre 1870 wurde
auch in der Gegend des heutigen Kimberley in einem zersetztem
eisenschüssigem Gestein dem „yellow ground“ gelbe Erde Diamanten
entdeckt und diesen trocken Gräbereien der Name „dry diggins“ beigelegt.
Die Diamanten saßen in einer Serpentinen ähnlichen Breccien-artigem,
Kimberlit genannten Gestein, welches auch Bruchstücke der übrigen, die
südafrikanischen Hochebenen zusammensetzen Gesteine, namentlich
Sandsteine, schieftone und Konglomerate umschloss.
Nach und nach fand man an 7 Orten dieses diamantführende Gestein, wie
sich später ergab in säuligen Stöcken von 25 bis 450 m im Durchmesser,
die sich von der Umgebung als unbedeutende Boden Schwellungen abhoben.
Der größte Teil derselben so namentlich Kimberley liegen liegt im
Griqualand West, welches zur Kapkolonie gehört, einzelne Fundstätten
liegen auch im benachbarten Oranje-Freistaat. Es begann die Tagebaue mit
große die Diamanten wurden aus dem bröckligem Gestein ausgelesen.
Der Preis der verliehenen Grubenfelder welche nur klein waren, 9,5 m im
Quadrat betrug ursprünglich 7, 5 Schilling, doch er stieg bald ins
Ungemessene, sodass gegen das Ende der 70er Jahre einzelne dieser
kleinen Grubenfelder mit über 100.000 Mark nach unserem Geld bezahlt
wurden. Überall grub man rastlos weiter in die sich die Farbe des
Gesteins zu ändern - begann es grau-blau wurde (blueground) prophezeiten
viele das Aufhören der Diamanten Führung aber immer wieder fanden sich
die edlen Gesteine, nur waren sie etwas schwerer von dem von der festen
Gesteinsmasse zu trennen.
Damit war aber nunmehr der vollständige für die geologische Wissenschaft
hochinteressante Beweis erbracht, dass hier zum ersten Mal mit voller
Sicherheit das Vorkommen des Diamanten auf der ursprünglichen
Lagerstätte, in einem eruptiven Gesteine vorliege. Man trug das blaue
Gestein von den Tagebauen in die Umgebung und bereitete die die Massen
auf gepflasterten Höfen aus, so dass sie unter dem Einfluss von
Feuchtigkeit und Trockenheit, von Tages Wärme und Nacht-Kälte innerhalb
der Zeit von drei bis sechs Monaten in Gruß zerfielen, aus denen nach
flüchtigen Waschprozess die Diamanten ausgelegt werden konnten.
Bei der Massenproduktion der neuesten Zeit wurden größere Waschanlagen
mit Sieb Einrichtung und Rundherden gebaut (vergleiche Abbildung 346).
Übrigens hatten sich mit der Zeit als die reichsten Stöcke diejenigen
von de Beers und von Kimberley erwiesen.
Beim Beginn der Gräbereien wurden für den Transport des Diamant haltigen
Gesteins zwischen den einzelnen Grubenfelder Wege belassen (Abbildung
347) doch mit dem vertiefen der Tagebaue verloren diese Rippenartigen
Gesteinsmassen den Halt und brachen nach und nach in sich zusammen, zum
Teil wurden sie wohl auch wegen des Wertes der darin enthaltenen
Diamanten abgebaut. Nunmehr bildet die Tagebaue eine große Pinge, und es
entstanden bei dem hohen Werte des Rohprodukte durchaus mancherlei
Schwierigkeiten, dass der Diamanthaltige Boden aus dem mehr in der Mitte
gelegen im Gruben-Feldern über die Nachbar-Felder fortbefördert werden
musste.
Wenn auch in einzelnen Fällen durch Anlage von hängenden Bahnen welche
vom Rande (dem sogenannten Reef) der immer tiefer werden Tagebaue über
die Nachbar Felder hinweg in die Tiefe führten (vergleiche nebenstehende
Tafel), die hier raus erwachsenen Missstände beseitigt wurden, so
brachte der Umstand, dass mit der Zeit von den Seiten erhebliche
Gesteinsmassen samt den dort aufgestellten Baulichkeiten und Maschinen
in die bis zu 60 m tief geworden im Tagebau abstürzten und die dort
gelegenen Grubenfelder überdecken, für einen großen Teil der Unternehmer
unhaltbare Zustände mit sich. Hierzu kam, dass sich die Überproduktion
an Diamanten auf dem Weltmarkt de bereits fühlbar machte und einen
Preisrückgang herbeiführte.
Aus allen diesen Gründen war es eine notwendige Folge der natürlichen
Verhältnisse, dass eine Vereinigung des Grubenbesitzes angestrebt wurde,
diese und damit der Übergang zum Großbetrieb vollzog sich
verhältnismäßig schnell. Man musste nämlich im Jahre 1884, es war dies
der einzige mögliche Weg, von dem bisherigen billigen Steinbruchbetrieb
zum tiefbaubetrieb übergehen, der sehr bedeutendes Anlagekapital
erfordert. Außerhalb des Diamantführenden Gesteins wurden Schächte
abgeteuft von diesen aus in verschiedenen Sohlen Strecken in den
Kimberlit getrieben und hier der Abbau eingeleitet (vergleiche Abbildung
348).
Im Jahre 1893 war man etwa bis 400 m tief eingedrungen, die de Beers
Consolidated Mines hatten fast die gesamten Grubenfelder in ihrer Hand
vereinigt und betrieben den nun wohlgeregelten Bergbau mit etwa 12.000
Arbeitern. Die Jahresproduktion beträgt jetzt etwa 3 Millonen Karat, und
die bisherige Gesamtproduktion Südafrikas dürfte mehr als 60 Millionen
Karat das sind über 12.000 kg Diamanten ergeben haben. 1
Kubikmeter gefördertes Gestein enthält im Durchschnitt etwa 4 Karat
Diamanten, und das Karat rohe Diamanten hat einen
Durchschnittswert von 21 Reichsmark, hierbei sind die größeren, welche
sich gerade in Südafrika nicht so selten finden nicht mitgerechnet.
Diamanten und die Lagerstätte von Kimberley
Diamant als Mineral (Simonin, 1869)
Diamanten Seifen (Simonin, 1869)
Diamantenwäsche in Kimberley (Treptow, 1900)
Text: Diamanten (Treptow, 1900; p. 313)
Tagebau Kimberley (Treptow, 1900)
Diamanten Kimberley (Treptow)
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Geologisches Profil von Kimberley - von Treptow, 1900
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Text:
Diamanten Kimberley (Treptow, 1900)
Bild des Cullinan Diamant (Walther, 1908)
Die berühmtesten Diamanten (Treptow, 1900)
Kimberley-Mine (Walther, 1908)
Geschichte der Geowissenschaften
Lagerstätten historisch
Lagerstätten Typen - Klassifikationen
Lagerstätten-Typen (Lippert, 1878)
Lagerstätten Typen (Treptow, 1900)
Stockwerk (Hartmann,
1843)
Stockwerk (Beudant, 1844)
Zonierung Kupfer-Lagerstätte (Credner,
1891)
Itabirit, Text (Naumann, 1850)
Kontakt Kalkstein Granit (Beudant, 1844)
Kontaktlagerstätte (Groddeck, 1879)
Beispiele historischer Lagerstätten:
Rammelsberg, Harz (Groddeck, 1879)
Rammelsberg, Profil (Treptow, 1900)
Profile Kohle von Kladno (Neumayr, 1897)
Comstock-Lode, Profil, Text (Neumayr, 1897)
Eureka Mine, Nevada USA (Neumayr, 1897)
►
Profil Kimberley (Treptow, 1900)
Bergbau in der Atacama-Wüste
Biografien
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TREPTOW,
E. (1900)
Geschichte der Geowissenschaften
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Inhalt Bergbau-Geschichte
Bergbau-Wörterbuch, Begriffe
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Liste der ersten Bergbauschulen
Sicherheit in den Bergwerken
Goldanalyse
Bergbau in der Atacama-Wüste
Chañarcillo
Der Salpeter Abbau bei Taltal
Lagerstättenkunde (span)
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