Geschichte der Geowissenschaften: Bergbau

Inhalt der Seite:
Abbildung
Tech. Abb.-Info
Erläuterung
Text
---
Seite +
Inhalt
mehr geovirtual

Neu­mayr & Uhlig, 1897

Abbildung: Profil durch die Eureka Mine - Nevada. Aus Neumayr & Uhlig (1897):
Original Abbildung 38 - Band 2 (OCR-Version)

Neu­mayr, M. Uhlig, V. (1897): Erd­ge­schichte. - Band 1: 692 Seiten, 378 Abbil­dungen; Band 2: 700 Seiten, 495 Abbil­dungen, Verlag Biblio­graphi­sches Insti­tut, Leip­zig und Wien. [Sammlung W. Griem]

Die Abbil­dungen wurden digi­tal Bear­beitet. (W.Griem). Speziell wurden Filter zur Ver­besser­ung der Schärfe und des Grau­stufen­verlaufs angewandt.
Die Texte wurden foto­graphisch digi­tali­siert, mit ABBYY fine Reader v. 14 nach­bear­beitet und mit OCR in ASCII kon­vertiert. Die Texte wurden teil­weise den heu­tigen Recht­schreib­regeln ange­glichen.

Die Eureka Mina war nach der Comstock Mine das zweitgrößte Bergwerk. Die reichen gangförmigen Blei-Silber-Gold-Vererzungen führten zu einem Boom um 1870, im Ort Eureka wohnten etwa 10.000 Personen. Heute leben hier weniger als 1000 Menschen. Der Bergbau ist hier nicht mehr aktiv.
Das Bergwerk war zwischen 1852 bis 1951 aktiv, mit einer beachtlichen Goldproduktion im laufe seiner Geschichte.

Originaltext aus Neumayr & Uhlig, Bd. 2 p. 122 - 123  (OCR-Version)
Eureka Mine:

Im Westen der Vereinigten Staaten beteiligen sich die Staaten Utah, Nevada, Colorado, Kalifornien und Montana an der Bleiproduktion. Aus der Reihe der zahlreichen Blei-Silber Lagerstätten, von denen einige schon im vorhergehenden (vgl. oben, S. 602) genannt worden sind, seien hier nur zwei besonders hervorgehoben, die in neuerer Zeit eine große ökonomische Bedeutung und zugleich eine eingehende geologische Beschreibung erlangt haben: die Lagerstätten von Leadville in Colorado und vom Eurekadistrikt in Nevada. Die Stadt Leadville, die in kurzer Zeit durch den Bleibergbau erblüht ist, liegt in 10.150 engl. Fuß Meereshöhe am Westabhang der Mosguitokette. Das Gebiet wird aus archäischen, kambrischen, silurischen und sardonischen Gesteinen zusammengesetzt, die von mesozoischen Porphyren durchbrochen werden. Die Erze sind hauptsächlich an die Gesteinsgrenze der Porphyre gegen den Kohlenkalk gebunden und werden von Emmons als Produkt der Auslaugung metallischer Bestandteile aus den Porphyren und einer pseudomorphen Umwandlung des Dolomits oder Kalksteines erklärt.

Der Grubendistrikt von Eureka liegt aus dem nördlichen Ausläufer des Prospect-Gebirges in der Diamond-Kette des östlichen Nevada. Kambrische, silurische und devonische Schichten beteiligen sich neben alten Graniten an der  Zusammensetzung des Gebirges und werden von vielen Eruptivgesteinen, Quarzporphyren, Rhyolithen, Andesiten und Basalten durchbrochen. Der Prospect Mountain und der sich nördlich anschließende Ruby Hill bestehen fast nur aus kambrischen Schichten, die zu einem nordsüdlich streichenden Gewölbe zusammengepreßt sind und von zahlreichen Längs- und Querspalten durchsetzt werden. Am Ruby Hill sind namentlich zwei Spalten von Bedeutung, von denen eine an der Grenze zwischen Kalkstein und Quarzit verläuft (s. Abbildung 48). In den südöstlichen Teil der Hauptspalte ist Rhyolith eingedrungen; der nordwestliche ist nur mit Letten ausgefüllt. Diese beiden Spalten umschließen eine keilförmige Masse von Prospect-Mountain-Kalkstein, die durch und durch zerrüttet und zerstückelt ist und die Erze in regelloser Anordnung enthält. Die Erze, in der Tiefe aus silberhaltigem Bleiglanz, mit Blende, Pyrit und Arsenopyrit, in den oberen Regionen aus Anglesit, Cerussit und Brauneisenerz bestehend, füllen bald Spalten, bald nest- oder stockförmige Hohlräume von bedeutender Größe aus. Nach Curtis stehen die Rhyolitheruption und die Erzbildung in ursächlichem Zusammenhang. Im Gefolge des Ausbruchs dürften Solfataren entstanden und Thermalwasser emporgestiegen sein, die die Metallsulfide mitbrachten und sie in den Klüften und Höhlungen des zerrütteten Kalksteins niederlegten.