Historische Arbeiten
W. Griem 2007 - 2020Inhalt der Seite: Abbildung | Beschreibungen | Text | Info der Abbildung | Nächste Seite | Inhalt | Mehr geovirtual
Richthofen 1886,
beschreibt einen Zusammenhang zwischen dem Grundwasserspiegel und einer
Abholzung der Wälder.
Von Richthofen beschreibt das Verhalten von
Grundwasser in verschiedenen geologischen Situationen. Er beschreibt die
Anordnung von permeablen und impermeablen Gesteinsschichten, und die
daraus resultierende Grundwasser-Akkumulation. Beim Punkt "a" kann man
mit einem Quellaustritt rechnen.
Richthofen beschreibt auch die technischen Schwierigkeiten beim Bau von
Eisenbahneinschnitten oder Straßen Einschnitten durch das Anschneiden
von Grundwasserleitern.
Richthofen, 1886, Abbildung 12: Quellen en Kalkgesteinen mit unterliegenden impermeablen Gesteinen.
Richthofen, 1886, Abbildung 13: Becken, mit möglicher Quelle bei "a"
Foto/Scan - Digital bearbeitet: (W.Griem, 2014, 2019); Aus: Ferdinand Freiherr von Richthofen - Abbildungen 11, 12 Seite 123. Original-Größe der Abbildungen: 11 cm x 13 cm
Richthofen, F. (1886): Führer Für Forschungsreisen. - 745 Seiten, Berlin; Verlag Robert Oppenheim. [Sammlung W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).
Originaltext in Deutsch,
F. Freiherr von Richthofen (1866):
p. 122-124
2. Quellen.
§ 54. Quellen entstehen überall, wo das in Fels und
Erdreich eingedrungene Wasser, entweder einfach der Schwere folgend,
oder durch hydrostatischen Druck aufwärts getrieben, wieder an die
Oberfläche kommt und ausströmt. Der Weg von der Einsickerungsregion zu
der Stelle des Austretens kann kurz und einfach, oder lang und zuweilen
sehr verwickelt sein.
§ 55
Sickerwässer. —
Wo eine Vertiefung im Boden die Grundwasserschicht nicht erreicht,
erhält sie keinen Zufluss; wo sie in dieselbe hinabgeht, bildet sich
entweder ein Tümpel stagnierenden Wassers, welcher im Niveau des
Grundwassers liegt und mit diesem steigt und fällt; oder dasselbe
sickert, falls ein Abfluss vorhanden ist, beständig aus.
Daher rühren in Gegenden mit permeablem Gestein oder Erdreich die
sumpfigen, moorigen und torfigen, mit reicher Baumvegetation bestandenen
Vertiefungen, während die Hügel trocken und kahl sind. In Gegenden mit
sandigem und salzhaltigem Boden setzt sich aus den Sickerwässern bei
starker Verdunstung eine Kruste von Salz, Gips und etwas Ton ab, welche
das Einsickern des Wassers vollständig verhindern kann. In dieser Weise
sind im nördlichen Afrika mehrere Oasen verschwunden. In den tunesischen Chott [Salztonebene] fand man, dass ein Bohrloch von 30 m durch die
Inkrustationsschicht hindurch das Süßwasser erreicht.
Da die Oberfläche des Grundwassers mit dem Regen steigt und fällt, so
werden bei einer klimatischen Änderung die Sickerwasser solche
Einsenkungen, die früher beständig befeuchtet wurden, nicht mehr
erreichen, oder nach solchen aufsteigen, die ehemals trocken waren.
Ersteres dürfte in entwaldeten Gegenden häufig wahrzunehmen sein.
§ 56 - Grundwasserquellen. —
Eine Ansammlung des Grundwassers zu beständig fließenden Quellen findet
dort statt, wo eine wasserundurchlassende, unter lockeren
Aufschüttungsmassen ruhende Schicht gegen ihre Einfallsrichtung von
einem Gehänge, einem Talrand, oder einem Einschnitt irgendwelcher Art
durchschnitten wird. An der durch den Punkt a (Fig. 10 und 11) *1)
bezeichneten Berührungslinie werden Quellen in großer Zahl ausbrechen,
wie dies an Eisenbahndurchschnitten, bei den Auflagerungen von Löss auf
Lehm und überhaupt in zahlreichen Fällen zu beobachten ist. Ein Teil des
Wassers wird aber in Folge der Wölbung der Grundwasserschicht auch bei
„b“ zum Vorschein kommen.
§ 57. Oberflächen-Schichtquellen. —
Setzen wir an Stelle des permeablen Bodens zerklüftetes Gestein, so
nimmt dieses das Wasser in noch weit größerer Menge auf; der Vorgang
aber ist derselbe, bis auf den Umstand, dass Klüfte und Höhlungen im
Gesteine dem Wasser viel bestimmtere Wege anweisen. Es sammelt sich in
wenigen Kanälen, während andere durch Ablagerung verstopft werden, und
kommt in Gestalt einzelner starker Quellen (rechte Seite in Fig. 12) zum
Vorschein. Diese Erscheinung ist häufig in den Kalkalpen, besonders in
den Dolomit-Gebirgen von Süd-Tirol, zu beobachten.
Da der Kalkstein sehr
viel Wasser in zahllosen feinen Fugen und Klüften festhält, so fließen
solche Quellen oft gleichmäßig das ganze Jahr hindurch. Sie sollten
wegen der großen Mächtigkeit des Kalksteins, die oft mehrere Tausend Fuß
beträgt, die Temperatur des inneren Gebirges haben. Doch ist hier häufig
der erkältende Einfluss der Schuttmassen, unter denen viele Quellen
hervorkommen, zu beobachten. Derselbe beruht auf der Verdünstung durch
die von der Sonne erhitzten lockeren Anhäufungen und sollte daher im
Sommer am stärksten sein. Permanente Eisbildungen, welche sich in
Gebirgen auch im Sommer erhalten, scheinen davon herzurühren. Dieser
Umstand erhöht das Interesse der Temperaturbeobachtungen an Quellen,
mahnt aber auch zur Vorsicht bei Schlussfolgerungen.
Wenn die Unterlage muldenförmig gestaltet ist, wie in Fig. 13, so wird
dieselbe das eindringende Wasser wie eine Schüssel halten und nur den
Überschuss über den niedrigsten Punkt des Randes, oder, wegen der nicht
freien Communication, über mehrere niedrige Punkte des Randes entweichen
lassen.
Geschichte der Geowissenschaften
Allgemeine Geologie
Hydrogeologie
Grundwasser (Richthofen, 1886)
Grundwasser (Neumayr & Uhlig, 1897)
Artesischer Brunnen
(Hartmann, 1843)
Artesischer Brunnen (Vogt, 1866)
Artesischer Brunnen (Siegmund, 1877)
Artesischer Brunnen (Richthofen, 1886)
Artesischer Brunnen (Neumayr, 1897)
Artesischer Brunnen, Algerien (Neumayr, 1897)
►Quelltypen (Richthofen1886)
Quelltypen (Neumayr, 1897)
Geysir auf Island (Vogt, 1866)
Geysir auf Island (Siegmund, 1877)
Höhlenbildungen:
Höhle mit Stalagmiten (Ludwig, 1861)
Biografien
der Autoren
Ferdinand
Freiherr von Richthofen
Download Zentrum:
Historische Bücher der Geowissenschaften
Richthofen, 1886 - Download (OCR-Version)
Skript Allgemeine Geologie (span.)
Der Wasserkreislauf
Geschichte der Geowissenschaften
Geschichte der Geowissenschaften
Geschichte Allgemeine Geologie
Geschichte Paläontologie
Geschichte Tektonik
Geschichte Lagerstättenkunde
Inhalt Bergbau-Geschichte
Biografien
der Autoren
Bergbau-Wörterbuch, Begriffe
Ausdrücklich ist jegliche, nicht
von den Autoren genehmigte, Neuveröffentlichung untersagt. Dies gilt
speziell für elektronische Publikationen:
Nutzungsrichtlinien
© Wolfgang Griem (2019) - Todos los derechos reservados - alle Rechte vorbehalten