Historische Arbeiten
W. Griem, 2020Inhalt der Seite:
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Credner (1891)
Geologie
Credner, 1891: Zertrümmerung eines Ganges
Sehr schön unterscheidet Credner zwischen einem wirklichem Versatz, einem tektonischem Ereignis nach der Gangbildung, und dem Phänomen der Gang-Refraktion, ein Phänomen während der Gang-Genese durch unterschiedlich kompetente Bänke.
Credner, 1891: Verwerfungen eines Ganges.
Credner, 1891: Gangauslenkungen.
Siehe auch Gangablenkung (Beche, 1852)
Foto/Scan - Digital Bearbeitet: (W.Griem, 2007); Aus: Hermann Credner (1891) - "Gangverwerfungen in Cornwall"; Abbildung 131 Seite 184. Original Größe 8 cm x 6 cm.
CREDNER, H. (1891): Elemente der Geologie. - 796
Seiten,
579 Abbildungen; Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig.
[Sammlung W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W.Griem, 2020).
Credner, 1891 beschreibt die wichtigsten Formen oder Manifestationen
von Mineralgängen, als planare Körper, Gangkreuzungen, Zertrümmerungen,
Verwerfungen und Schleppungen. Ein guter, bis heute aktueller Text.
Leider wurden im Deutschsprachigem Bereich im Bergbau oftmals eine
Unzahl von Begriffen benutzt, welche nicht ganz so nötig wären, und
heute auch nicht mehr im Gebrauch sind: saiger [Ok], söhlig [Ok],
tonnförnig.
Originaltext in Deutsch,
Credner (1891):
p. 344 - 347
Mineral Gänge
§ 13. Tektonisches Verhältnis der Mineralgänge zu ihrem Neben-gesteine.
Als Ausfüllungen von Spalten besitzen die Mineralgänge durchgreifende
Lagerung. Das Gestein, in welchem ein Mineralgang aufsetzt, heißt sein
Nebengestein. Von diesem ist die Gangmasse entweder bloß durch eine
Ablösungskluft, das Salband, oder eine sehr schmale Tonlage, den Besteg
getrennt, kann aber auch mit demselben fest verbunden, angewachsen sein.
Die Salbänder sind zum Teil rau und uneben, zum Teil bilden sie glatte,
bisweilen selbst spiegelige Flächen, welche oftmals in der Richtung des
Fallens des Ganges, mitunter auch schräg oder horizontal gestreift und
gefurcht sind (Harnisch, Spiegel, eine Erscheinung, deren Ursprung in
Senkungen und Rutschungen, bei horizontaler Streifung durch seitliche
Bewegungen der durch die Spalten außer Zusammenhang gesetzten
Gesteinsmassen zu suchen ist (s. S. 327 u. 329).
Wie bei anderen
Gebirgsgliedern unterscheidet man auch bei Mineralgängen Hangendes und
Liegendes, Streichen, Fallen und Mächtigkeit, Begriffe, welche bereits
früher ihre Besprechung erfahren haben. Die Andauer der Mineralgänge im
Streichen ist eine sehr verschiedene, von kurzen Schnürchen, welche die
Gesteine durchziehen, bis zu meilenweit sich erstreckenden Gängen sind
alle Längendimensionen vertreten. Ebenso kann ihre Streichungsrichtung
bald geradlinig, bald bogen- oder hakenförmig sein, und gleichem Wechsel
ist der Fall Winkel unterworfen. Nach der Größe des letzteren
unterscheidet man wohl schwebende Gänge mit einem Fallwinkel von 0 bis
15°, flache Gänge mit einem solchen von 15 bis 45°, tonnlägige Gänge mit
einem solchen von 45 bis 75°, steile Gänge von 75 bis 90° und endlich
saigere Gänge von 90 ° Fallen.
Auch mit Bezug auf die Mächtigkeit
herrscht bei den Mineralgängen die größte Verschiedenheit, so dass sie
sich zwischen papierdünnen Klüftchen (Tellurklüfte von Offenbanya in
Siebenbürgen) und stellenweise 50 bis 60 m mächtigen Gängen
(Bleiglanzgänge von Clausthal im Ober-Harz) bewegen. An einem und
demselben Mineralgange wechselt die Mächtigkeit sowohl im Streichen als
auch im Fallen (er verdrückt sich und tut sich wieder auf), nimmt zum
Teil nach der Tiefe zu, zum Teil aber auch ab. steht bald in geradem,
bald in umgekehrtem Verhältnisse zur Erzführung, so dass sich diese mit
dem Mächtiger werden des Ganges bald vermehrt, bald vermindert, — lauter
Erscheinungen, welche zwar in bestimmten Gangdistrikten einer gewissen
Gesetzmäßigkeit unterworfen sind, aber keine Verallgemeinerung
gestatten.
Häufig teilen sich die Mineralgänge in ihrer Streichungs-
oder Fall- Richtung in mehrere größere Aste, sie gabeln sieb, oder in
zahlreiche schmale Trümer, sie zerschlagen oder zertrümmern sich, um
sich dann entweder allmählich im Nebengesteine zu verlieren (siehe Fig.
130) oder sich wieder zusammenzuscharen. Nicht selten trennen sich
Trümer an irgend einer Stelle vom Hauptgange, ziehen sich in das
Hangende oder Liegende und keilen sich hier entweder aus (als hangende
oder liegende Trümer) oder legen sich wieder an den Hauptgang an (als
Bogentrümer), oder laufen endlich nach einem benachbarten Gange, um sich
mit diesem zu vereinen (Diagonaltrümer).
Wie bereits aus der Glättung
und Streifung der Gangwände hervorgeht, sind in vielen Fällen durch die
Gangspalten z. T. sehr beträchtliche Verwerfungen bedingt worden. Dann
bestehen die Gänge oft zum großen Teile aus Bruchstücken und
Zermalmungsprodukten des Nebengesteines, welche durch die mit der
Verschiebung verbundene Zertrümmerung der Schichtenenden erzeugt worden
sind (z. B. der Gang-Tonschiefer von Clausthal). Fig. 130.
Zertrümerung des Andreaskreuzer Ganges bei St. Andreasberg im Harze.
§ 14. Verhältnis mehrerer Gänge zu einander.
Ein Mineralgang tritt selten für sich allein, vielmehr meistens mit
anderen vergesellschaftet auf. Diese ziehen sich dann in größerer oder
geringerer Parallelität oft weit neben einander her; eine solche
zonenweise Gangvergesellschaftung wird als Gangzug bezeichnet.
Vereinigen sich zwei dieser Gänge, so scharen sie sich, legt sich der
eine an einen anderen an, so wird er von diesem geschleppt,
durchschneiden sie sich gegenseitig, so durchsetzen sie einander und
bilden ein Gangkreuz.
Verwerfungen eines Mineralganges entstehen
dadurch, dass dieser im Verein mit seinem Nebengesteine von einer Spalte
durchsetzt wird. Die auf solche Weise getrennten Gebirgs- und Gangflügel
können unabhängig voneinander von einer Bewegung betroffen werden,
wodurch die getrennten Gangenden gegen einander verrückt, also verworfen
werden. Meist hat wohl ein Abwärtsrutschen, eine Senkung des Hangenden
auf dem Liegenden stattgefunden. Die verwerfende Spalte kann zugleich
die Veranlassung zur Bildung eines jüngeren Mineralganges, des
sogenannten Verwerfers geben. In diesem Falle erhält die
Ausfüllungsmasse des Verwerfers gewöhnlich einen anderen mineralischen
Charakter, als ihn der verworfene Gang besitzt.
Das durch Fig. 131
wiedergegebene Beispiel ist dem Zinnerzdistrikte von Cornwall entnommen.
Von den hier dargestellten Gängen sind die beiden mit 1 bezeichneten die
ältesten, denn sie werden von allen übrigen durchsetzt und zum Teil
verworfen. Dem Alter nach folgt ihnen der Zinnerzgang 2, welcher die
Gänge 1 durchsetzt, dahingegen im Verein mit diesen vom Zinnerzgang 3
verworfen wird. Noch jünger als 1, 2 und 3 sind die beiden
Kupfererzgänge 4, denn sie verwerfen die sämtlichen übrigen.
Zu der
Gruppe der Verwerfungen gehören die in vielen Gangdistrikten nicht
seltenen Verschiebungen, welche dadurch entstehen, dass bereits
gefaltete oder aufgerichtete Gebirgsschichten nebst den in ihnen
aufsetzenden fertigen Gängen durch fortdauernden seitlichen Druck
zerrissen und auf den so erzeugten, sich oft in geringer Entfernung von
einander wiederholenden Kluftflächen jedes Mal um etwas verschoben
werden (Fig. 132). Hierbei sind nicht selten die Enden der Gangstücken
im Sinne der Fortbewegung umgebogen und schweifartig ausgezogen worden
*).
Neben den eigentlichen Verwerfungen eines Ganges durch einen anderen
oder durch eine Spalte kommen den Verwerfungen ähnliche Störungen in dem
Verlaufe der Mineralgänge vor, die dadurch zu erklären sind, dass
Gangspalten bei ihrem Entstehen auf steile, flache oder entgegengesetzt
einfallende Ablösungsflächen oder Klüfte trafen, diesen als Flächen des
Geringsten Widerstandes eine Strecke weit folgten und dann in ihrer
ursprünglichen Richtung weiter in die Höhe fortsetzten. Derartige
Gangauslenkungen sind hiernach nicht die Folgen von Verrückungen der
fertigen Mineralgänge auf später entstehenden Klüften, sondern
Ablenkungen von ihrer Hauptrichtung bei dem Entstehen ihrer Spalten auf
bereits vorhandenen Diskontinuitäten.
Auf diese Weise erklärt sich die
gegenseitige Verwerfung, die gleiche Ausfüllung und die völlige
Verschmelzung der Ausfüllung zweier sich verwerfender, also anscheinend
verschieden alteriger Gänge, sowie die Erscheinung, dass sich die
getrennten Flügel eines Mineralganges schmitzen artig an eine
Verrückungsspalte anlehnen und mit dieser eine Strecke weit schleppen
(Fig. 133 a), und endlich, dass sich der eine Gangflügel in der Nähe
einer Spalte vielfach zertrümmert, während der andere nur ein
Gangstück bildet (Fig. 133 b). Solche Gangauslenkungen sind namentlich
aus den Gangdistrikten von Andreasberg, Przibram, Nagyag und Clausthal
bekannt geworden.
erreichen.
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Text: Einführung in die Lagerstättenkunde (Groddeck, 1879)
Bildung der Gänge, Tektonik und Beschreibungen:
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Geometrie Gang (Hartmann, 1843)
Text: Gänge, Lager (Naumann, 1850)
Bildung von Gängen (Beche, 1852)
Geometrie, Salband (Roßmäßler)
Gangkreuzung (Vogt 1866)
Gangfüllung, dicht (2); Lottner & Serlo, 1873
Gangfüllung Brekzie (3): Lottner & Serlo, 1873
Symmetrie Gang
(Lottner & Serlo 1873)
Gang-Kreuzungen (Groddeck, 1879)
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Art und Bildung; Gänge (Credner, 1891)
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Gangfüllung (Treptow, 1900)
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