Historische Arbeiten
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Abbildung 117, 118, 119 und 120: Bohrköpfe. - Seite 186. Original -Größe der Abbildung: 6 x 7 cm.
Text in Deutsch:
Aus: Serlo, A. (1884): Leitfaden zur Bergbaukunde : p. 186
3. Diamantbohren (1)
Das Diamantbohren gehört insofern hierher, als das bohrende Instrument,
die mit Diamanten besetzte Krone an einem Hohlgestänge sitzt, durch
welches Wasser vor Ort gedrückt wird, wodurch das abgebohrte Bohrmehl
mit dem aufsteigenden Wasserstrom zu Tage gebracht wird. Das Bohren
mittelst Diamanten ist schon vor einem Jahrzehnt durch Leschot
angegeben, dessen Apparat auf der Ausstellung zu Paris 1867 bereits
Aufsehen erregte; in ausgedehnte Anwendung gelangte das Verfahren in
Amerika, von wo es nach England übersiedelte, wo es durch den Major
Beaumont eingeführt wurde; erst in neuester Zeit ist es auch auf dem
Festlande viel zur Anwendung gelangt ). Das Verfahren, wie es von Major
Beaumont angewendet wird, besteht in Folgendem.
Der arbeitende Teil des Bohrers oder die Krone besteht aus einem kurzen
Rohrstück AB, Fig. 117. 118, aus Gussstahl, an dessen unterer Seite,
sowohl an der äußeren, wie inneren Peripherie, eine Anzahl schwarzer
Diamanten dd’ eingesetzt sind; dieselben sind in die konisch
ausgebohrten Öffnungen der Krone fest eingestemmt und stark gefasst; sie
sind schwarz und undurchsichtig, 0,2795 bis 4,97275 Kubikzentimeter groß
und kosten 26 bis 28 Mark für den Karat; ihre Härte beträgt 20, die des
Quarzes zu 10 angenommen, die Abnutzung erfolgt sehr langsam, indem sich allmählig einzelne Splitter ablösen. Am Cap der guten Hoffnung besetzt
man die Kronen statt mit schwarzen Diamanten (carbonado) mit fleckigen (boart),
angeblich mit gutem Erfolge. Meistenteils ist der Bohrlochsdurchmesser
früher 52 Millimeter weit gewählt, doch wird derselbe jetzt grösser
genommen; er wird sich nach der Beschaffenheit des Gebirges richten
müssen, da bei festem Gebirge ohne Nachfall der geringere Durchmesser
wohl genügt, während bei nachfallendem Gebirge Röhren nachgeführt werden
müssen.
Für ein Bohrloch von 52 Millimeter Weite genügen 8 Diamanten in der
Stellung von Fig. 118; zwischen je 2 Diamanten ist eine Rinne rr in der
Krone angebracht, um dem einströmenden Wasser den Ausweg zu gestatten.
Die Krone ist an das aus schmiedeeisernen Röhren zusammengesetzte
Gestänge angeschraubt und die Arbeit erfolgt in der Weise, dass das
Gestänge und mit ihm der Bohrer bei einer der Festigkeit des Gesteins
entsprechenden Belastung von 200 bis 400 Klgrm. 200 bis 250 Umdrehungen
in der Minute macht und durch das. Hohlgestänge ein continuirlicher
Wasserstrom eingepresst wird, welcher bei seinem Aufsteigen zwischen dem
Gestänge und der Bohrlochswand den Bohrschmand beständig entfernt.
Bei dem Eindringen in das Gestein lässt der Bohrer in der Mitte, Fig.
117, einen Kern stehen, welcher von Zeit zu Zeit abbricht, sich schief
stellt, auf den Ansätzen der Krone CC hängen bleibt und beim Auf holen
des Gestänges zu Tage gebracht wird. Die Kerne haben bei einem Bohrloch
von 52 Millimeter einen Durchmesser von 26 Millimeter, bei einem
Bohrloch von 156 Millimeter einen solchen von 104 Millimeter und je nach
der Festigkeit des Gesteins eine Länge von einigen bis 60 Zentimeter und
mehr. Das Kernbohren erfordert ein mehr oder weniger häufiges Aufholen
des Gestänges; um dies zu vermeiden, hat Beaumont in neuerer Zeit die
Krone mit 3 kugelförmig in die Höhe springenden Querstegen, welche
gleichfalls mit Diamanten besetzt sind, Fig. 119. 120, versehen, wodurch
also die ganze Bohrlochssohle zerbohrt wird, und man nur nötig hat,
zeitweise zum Probenehmen die Krone ohne Stege, also zum Kernbohren,
anzuwenden.
[Hier
weiter im Text]
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Aus: Serlo, A. (1884): Leitfaden zur Bergbaukunde
deutsch
(4. Auflage)
Abbildung 121 und 122: Maschinen für Tiefbohrungen. -
Seite 186. Original -Größe der Abbildung: 15 x 20 cm.
Abbildung 123: Wasserkühlung
Serlo, A. (1884): Leitfaden zur Bergbaukunde. – 841 Seiten, 745
Holzschnitte, 32 Tafeln; Verlag Julius Springer, Berlin.
[Sammlung W.
Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
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Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).
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Bohrmaschine (Lottner, 1873)
Bohrturm (Lottner, 1873)
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Bohrmaschine (Serlo, 1884)
Kalifornische Bohrung (Treptow, 1900)
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Tiefbohrer (Treptow, 1900)
Diamant-Bohrer (Treptow 1900)
Spiralbohrer, Salz (Treptow, 1900)
Gesteinsbohrer (Treptow, 1900)
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