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Geschichte der Geowissenschaften: Bergbau

Serlo, A. (1884): Diamantbohren mit Wasserspülung

Historische Arbeiten

W. Griem 2007 - 2020

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Bohrkopf mit Diamant-Krone, Serlo - 1884 Bohrkrone mit Diamanten - Serlo, 1884

Abbildung 117, 118, 119 und 120: Bohrköpfe. -  Seite 186. Original -Größe der Abbildung: 6 x 7 cm.

Text in Deutsch:
Aus: Serlo, A. (1884): Leitfaden zur Bergbaukunde : p. 186


3. Diamantbohren (1)

Das Diamantbohren gehört insofern hierher, als das bohrende Instrument, die mit Diamanten besetzte Krone an einem Hohlgestänge sitzt, durch welches Wasser vor Ort gedrückt wird, wodurch das abgebohrte Bohrmehl mit dem aufsteigenden Wasserstrom zu Tage gebracht wird. Das Bohren mittelst Diamanten ist schon vor einem Jahrzehnt durch Leschot angegeben, dessen Apparat auf der Ausstellung zu Paris 1867 bereits Aufsehen erregte; in ausgedehnte Anwendung gelangte das Verfahren in Amerika, von wo es nach England übersiedelte, wo es durch den Major Beaumont eingeführt wurde; erst in neuester Zeit ist es auch auf dem Festlande viel zur Anwendung gelangt ). Das Verfahren, wie es von Major Beaumont angewendet wird, besteht in Folgendem.

Der arbeitende Teil des Bohrers oder die Krone besteht aus einem kurzen Rohrstück AB, Fig. 117. 118, aus Gussstahl, an dessen unterer Seite, sowohl an der äußeren, wie inneren Peripherie, eine Anzahl schwarzer Diamanten dd’ eingesetzt sind; dieselben sind in die konisch ausgebohrten Öffnungen der Krone fest eingestemmt und stark gefasst; sie sind schwarz und undurchsichtig, 0,2795 bis 4,97275 Kubikzentimeter groß und kosten 26 bis 28 Mark für den Karat; ihre Härte beträgt 20, die des Quarzes zu 10 angenommen, die Abnutzung erfolgt sehr langsam, indem sich allmählig einzelne Splitter ablösen. Am Cap der guten Hoffnung besetzt man die Kronen statt mit schwarzen Diamanten (carbonado) mit fleckigen (boart), angeblich mit gutem Erfolge. Meistenteils ist der Bohrlochsdurchmesser früher 52 Millimeter weit gewählt, doch wird derselbe jetzt grösser genommen; er wird sich nach der Beschaffenheit des Gebirges richten müssen, da bei festem Gebirge ohne Nachfall der geringere Durchmesser wohl genügt, während bei nachfallendem Gebirge Röhren nachgeführt werden müssen.

Für ein Bohrloch von 52 Millimeter Weite genügen 8 Diamanten in der Stellung von Fig. 118; zwischen je 2 Diamanten ist eine Rinne rr in der Krone angebracht, um dem einströmenden Wasser den Ausweg zu gestatten. Die Krone ist an das aus schmiedeeisernen Röhren zusammengesetzte Gestänge angeschraubt und die Arbeit erfolgt in der Weise, dass das Gestänge und mit ihm der Bohrer bei einer der Festigkeit des Gesteins entsprechenden Belastung von 200 bis 400 Klgrm. 200 bis 250 Umdrehungen in der Minute macht und durch das. Hohlgestänge ein continuirlicher Wasserstrom eingepresst wird, welcher bei seinem Aufsteigen zwischen dem Gestänge und der Bohrlochswand den Bohrschmand beständig entfernt.

Bei dem Eindringen in das Gestein lässt der Bohrer in der Mitte, Fig. 117, einen Kern stehen, welcher von Zeit zu Zeit abbricht, sich schief stellt, auf den Ansätzen der Krone CC hängen bleibt und beim Auf holen des Gestänges zu Tage gebracht wird. Die Kerne haben bei einem Bohrloch von 52 Millimeter einen Durchmesser von 26 Millimeter, bei einem Bohrloch von 156 Millimeter einen solchen von 104 Millimeter und je nach der Festigkeit des Gesteins eine Länge von einigen bis 60 Zentimeter und mehr. Das Kernbohren erfordert ein mehr oder weniger häufiges Aufholen des Gestänges; um dies zu vermeiden, hat Beaumont in neuerer Zeit die Krone mit 3 kugelförmig in die Höhe springenden Querstegen, welche gleichfalls mit Diamanten besetzt sind, Fig. 119. 120, versehen, wodurch also die ganze Bohrlochssohle zerbohrt wird, und man nur nötig hat, zeitweise zum Probenehmen die Krone ohne Stege, also zum Kernbohren, anzuwenden.

[Hier weiter im Text]
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Aus: Serlo, A. (1884): Leitfaden zur Bergbaukunde
deutsch (4. Auflage)

Abbildung 121 und 122: Maschinen für Tiefbohrungen. -  Seite 186. Original -Größe der Abbildung: 15 x 20 cm.
Abbildung 123: Wasserkühlung

Serlo, A. (1884): Leitfaden zur Bergbaukunde. – 841 Seiten, 745 Holzschnitte, 32 Tafeln; Verlag Julius Springer, Berlin.
[Sammlung W. Griem]

Die Abbildungen wurden mit einem HP Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der Grau­stufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Ver­besserung der Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).

Die Texte wurden mit einer Pentax Kr-3 II digi­talisiert und später mit ABBYY (v.14) ver­arbeitet und zur OCR vor­bereitet. Fraktur­schriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in ASCII umge­wandelt; "normale" Schrift­arten mit ABBYY Fine Reader Version 14.
Die Texte wurden den heutigen Recht­schreib­regeln teil­weise ange­passt, es wurden erläuternde und orien­tierende Zeilen ein­gefügt (W. Griem, 2020).

 


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Publiziert: 1.12.2019 / Aktualisiert: 1.12.2019, 18.10.2020
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