Historische Arbeiten
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Information
Lottner und Serlo :
Eine frühe Bohrmaschine, speziell für Unter-Tage
Aus: Lottner & Serlo 1873
Text in Deutsch:
Einen anderen Nachtheil hatte die Sachs'sche Maschine früher in ihrer
Auflagerung auf dem Gestell, welches eine Drehung des Bohrapparates nach
allen Seiten und ein Bohren in dem unteren Teile des OrtsStoßes nicht
gestattet. Dieser Übelstand ist durch das von Döring angegebene Gestell
beseitigt, welches zugleich ein geringeres Gewicht hat, als das früher
von Sachs benutzte, und den Streckenraum weniger verengt.
Auf einem gusseisernen Wagen aa, Fig. 95, welcher auf Schienen läuft,
steht an der dem Ortsstoße zugekehrten Seite eine Säule b; dieselbe ist
oben in einem Kreuz von Winkel-schienen befestigt, welches seinerseits
rückwärts gegen die auf der Grundplatte des Wagens stehenden
Winkel-Schienen cc verbolzt und verstrebt ist; die Säule wird gegen die
Firste mittelst Holzkeile festgestellt. Die Säule b ist mit
konzentrischen Rinnen, welche als Zahnstange dienen sollen, versehen, so
dass die übergeschobene Muffe d mittelst des Schneckenrades e und des
Rädchens f an der Säule auf- und abbewegt werden kann; mittelst der
Schrauben gg kann die Muffe in jeder Stellung festgeklemmt werden.
Diese Muffe trägt eine zweite Muffe h mit horizontaler Achse, durch
welche ein gleichfalls mit konzentrischen Rinnen versehener Röhrenbolzen
ii hindurchgeht, welcher in jeder beliebigen Länge festgeklemmt werden
kann. Dieser Bolzen trägt an der dem Ortsstoß zugekehrten Seite einen
Ring k, auf welchem das den eigentlichen Bohrapparat ll tragende
Gabelstück mm ruht; in dem Ringe ist die Gabel im Kreise beliebig
drehbar und kann in jeder Lage durch die Schrauben nn festgestellt
werden.
Da also der Apparat in vertikaler, wie in horizontaler Ebene in jeder
beliebigen Weise bewegt werden kann, auch der Bolzen i um seine Achse
beweglich ist, so kann man dem Bohrer jede Richtung und jede Stellung
geben, welche dem Zweck entsprechend ist. Die Stellung der Maschine wird
von zwei Mann bewirkt und ist mit großer Leichtigkeit in 5 Minuten
hergestellt. Der hintere Teil des Wagens dient zur Aufnahme der
Wasserkästen und des Arbeitsgezähes.
Auch dieses Gestell hat noch den Übelstand eines zu Großen Gewichtes,
welchen man bei fernerer Anwendung auf der Grube Altenwald bei
Saarbrücken beseitigen wollte. Zur Benutzung der Maschine beim
Schachtabteufen ist in der Maschinenfabrik von Sievers und Comp. zu
Kalk bei Deutz ein anderes Gestell konstruiert; dasselbe ist ein den
Markscheiderstativen ähnliches Dreibein, zu welchem die Bohrmaschine
selbst mit den beiden Längsstangen das eine Bein bildet, während die
beiden anderen Beine am oberen Ende der Maschine mittelst Scharnier
verbunden und dadurch verstellbar und in sich verschiebbar sind, so dass
man dem Bohrer jede beliebige Richtung geben kann.
Um das Stativ festzustellen, werden in der Mitte schwere Gewichte
angehängt; dennoch bewirken dieselben nicht genügende Stabilität, um die
Erschütterungen beim Betriebe der Maschine zu überwinden. Deshalb haben
beim Schachtabteufen auf der Grube Altenwald die Arbeiter dieses Gestell
sehr bald beseitigt und arbeiten seitdem ohne Gestell, indem ein
Arbeiter sich mit der Brust auf den Rahmen der Maschine auflegt und
mittelst der Hände dieselbe in jeder beliebigen Richtung fixiert.
Dadurch wird aber wiederum ein besonderer Arbeiter für die eigentliche
Bohrarbeit erforderlich.
Aus: Lottner, H. y Serlo, A. (1873): Leitfaden zur Bergbaukunde
deutsch
Abbildung 95: Bohrmaschine . - Band 1, Seite 245. Original -Größe der Abbildung: 15 x 9 cm.
Lottner, A. & Serlo, A (1873): Leitfaden zur Bergbaukunde Band 1 (444
Seiten) und Band 2 (608 Seiten) 568 Abbildungen. - 1873 Verlag
von Julius Springer, Berlin.
[Sammlung W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).
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Bohrturm (Lottner, 1873)
Diamantbohrer (Serlo, 1884)
Bohrmaschine (Serlo, 1884)
Kalifornische Bohrung (Treptow, 1900)
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Gesteinsbohrer (Treptow, 1900)
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