Historische Arbeiten
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Eine technische Zeichnung einer kombinierten Tiefbohrmaschine. Diese Tiefbohrmaschine konnte sowohl rotierend bohren als auch Perkusive (Stoßende) Bohrungen durchführen.
Originaltext Köhler, p.
49ff
B. Bohren.
4. Zweck des Bohrens. —
Der wichtigste Zweck des Bohrens ist die Auf- und Untersuchung von
Lagerstätten nutzbarer Fossilien, sodann die Gewinnung von Sole, Erdöl
und Wasser, ferner die Untersuchung des Baugrundes für aufzuführende
Gebäude oder der Gebirgsschichten für abzuteufende Schächte.
Außerdem dient die Bohrarbeit zur Erleichterung der Wasserhaltung in
Schächten, indem man den Wassern durch Bohrlöcher einen Abfluss auf
tiefere Sohlen verschafft, sodann für die Verbesserung der Wetterführung
und zum Abzapfen (Lösen) alter Grubenbaue. Während die Richtung der
Bohrlöcher für die letzteren Zwecke eine verschiedene sein kann, ist sie
für die Auf- und Untersuchung von Lagerstätten und Gebirgsschichten
meist eine senkrecht abwärts gehende.
Nur von diesen Bohrlöchern, also von der Tiefbohrung, wird in diesem
Abschnitte die Rede sei, während die erstgenannten, verschiedenen
Betriebszwecken dienenden Bohrlöcher in einem besonderen Anhänge erwähnt
werden.
5. Geschichtliches. —
Das Bohren ist allem Anscheine nach den Chinesen in ältesten Zeiten
schon bekannt gewesen. In Europa hat es als Gestängebohren erst einige
Vervollkommnung durch die Bohrarbeiten in der französischen Grafschaft
Artois behufs Herstellung der danach benannten artesischen Brunnen [siehe
Artesische Brunnen] erfahren.
Im Laufe des vorigen Jahrhunderts sind u. a. folgende größere Bohrungen
ausgeführt
Das Bohrloch zu Grenelle bei Paris von 1833—1841 mit steifem Gestänge
von zuletzt 70.000 kg Gewicht 1686 par. Fuß = 547,6 m tief.
In Rehme bei Neusalzwerk im Jahre 1834 mit steifem Gestänge 282,51 m,
dann mit Oeynhausens Rutschschere bis 696,6 m tief.
In Mondorf bei Luxemburg im Jahre 1846 bis zu einer Tiefe von
715 m, ferner in Salzgitter in Sülbeck von 1846—1849,
412 m tief, in Sperenberg bei Berlin 1268 m tief
u. s. w.
Mit Diamanten sind bei Liebau in Schlesien, Rheinfelden bei Basel,
Villefranche d’Alliers in Frankreich, bei Aschersleben, Probst, Jesar u.
s. w. Bohrlöcher bis 1207 m Tiefe ausgeführt. Ein Bohrloch bei
Schladebach, Station Kötschau, hat bis Juni 1886 eine Tiefe von
1784,40 m, ein anderes bei Paruschowitz, Kreis Rybnik, O.-Schl.,
mit Hilfe von Mannesmannröhren im Jahre 1893 eine solche von
2002 m erreicht. (Temperatur bei 698,72 m = 31,49° G.)
Eine bedeutende Entwicklung hat das Diamantbohren im letzten Decennium
des vorigen Jahrhunderts durch die zahlreichen Bohrungen erfahren,
welche zur Aufsuchung von Kalisalzen besonders im nordwestlichen
Deutschland ausgeführt sind.
6. Übersicht der Bohrmethoden für größere Bohrlöcher. —
Die verschiedenen Methoden zur Herstellung tiefer Bohrlöcher lassen sich
zunächst in zwei Hauptklassen bringen, nämlich in das drehende und das
stoßende Bohren. Das drehende Bohren geschieht immer mit Gestängen und
zwar in milden Gebirgsmassen (Lehm, Letten, Sand etc.) mit Gezähestücken,
welche in die Massen eindringen und sie beim Ausziehen mit zu Tage
bringen. Bei festem Gesteine wird das drehende Bohren mittels einer
gezahnten oder mit einer mit Diamanten besetzten stählernen Bohrkrone
ausgeführt. Das stoßende Bohren erfolgt ausschließlich in festem
Gesteine mit Meißeln verschiedener Konstruktion und entweder mit
Gestänge oder mit Seil. Das dabei gelöste Gebirge, der Bohrschmand oder
Bohrschlamm, wird mit Bohrlöffeln entfernt, was besonders bei tiefen
Bohrlöchern sehr zeitraubend ist, weshalb man mit bestem Erfolge so viel
als möglich Wasserspülung anwendet.
Original Bild Tafel 6 - Figur 1: Kombinierte
Tiefbohranlage zum Rotationsbohren und Stossbohren.
Original-Größe der Abbildung 11 cm x 8 cm, Tafel 2, Abb. 1.
Köhler, G. (1903): Lehrbuch der Bergbaukunde. – 858 Seiten, 727
Textabbildungen, 9 Tafeln; 6. Auflage; Verlag Wilhelm Engelmann;
Leipzig.
[Sammlung W. Griem]
Die Abbildungen wurden mit einem HP
Scanjet G3110 mit 600dpi eingescannt, danach mit Corel Draw - Photo
Paint (v. 19) digital bearbeitet. Speziell Filter der
Graustufenverbesserung, Elimination von Flecken sowie Verbesserung der
Schärfe wurden bei der Bildbearbeitung angewandt (W. Griem 2020).
Die Texte wurden mit einer Pentax
Kr-3 II digitalisiert und später mit ABBYY (v.14) verarbeitet und zur
OCR vorbereitet. Frakturschriften wurden mit ABBYY Fine Reader Online in
ASCII umgewandelt; "normale" Schriftarten mit ABBYY Fine Reader Version
14.
Die Texte wurden den heutigen Rechtschreibregeln teilweise angepasst, es
wurden erläuternde und orientierende Zeilen eingefügt (W. Griem, 2020).
Geschichte der Geowissenschaften
Bergbau Geschichte
Werkzeuge und Maschinen
Kompass (Ludwig, 1861)
Kompass (Neumayr, 1897)
Hänge-Kompass (Treptow, 1900)
Klinometer (Treptow, 1900)
Theodolit Bergbau (Treptow, 1900)
Bohren
Bohrer nach Low (Simonin 1869)
Bohrmaschine (Lottner, 1873)
Bohrturm (Lottner, 1873)
Diamantbohrer (Serlo, 1884)
Bohrmaschine (Serlo, 1884)
Kalifornische Bohrung (Treptow, 1900)
Tiefbohrer (Treptow, 1900)
Diamant-Bohrer (Treptow 1900)
Spiralbohrer, Salz (Treptow, 1900)
Gesteinsbohrer (Treptow, 1900)
Diamant-Bohrer (Köhler, 1903)
Bohrmaschine, Frölich (Köhler, 1903)
►
Kombinierte Tiefbohranlage (Köhler, 1903)
Bagger, Extraktion und Schrämmer
Schrämm-Maschine (Serlo, 1884)
Eimerkettenbagger (Treptow, 1907)
Hochbagger (Treptow, 1907)
Geleucht:
Lampe Saint Etienne (Simonin, 1869)
Helm-Lampe (Simonin, 1869)
Englische Sicherheitslampen (Simonin 1869)
Sicherheits- Lampen (Treptow, 1900)
Photo-Elektrische Lampe (Simonin, 1869)
Generator (Simonin, 1869)
Elektrische Lampe (Treptow, 1900)
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