Atacama virtuell: Deutsch
www.geovirtual2.clErbeben in Atacama
W. Griem, 2021
J.M. Gilliss
Inhalt der Seite
Abbildungen
Anmerkungen
Text
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Foto: Erdbeben in Copiapó (1922)
Sammlung Museo Regional de Copiapó
Foto total
Insgesamt ein sehr vertrauenswürdiger aber auch sehr
technischer Bericht über dieses Erdbeben in Atacama. Der Autor zeigt sogar
offenes Misstrauen gegenüber einigen Zeugenberichten:
" wie zehntausend
Male vorher wies sich dieses als Legende aus "
.
Sehr interessant ist die Beschreibung eines kleinen
Tsunamis in Caldera:
"..sank der Meeresspiegel
und kehrt in Wellen in Intervallen zwischen 7 und 10 Minuten zurück"
Übersetzung aus dem englischen von W. Griem - Angleichung einiger physikalischer Einheiten; Kürzungen vorbehalten.
Literatur: Erdbeben in Copiapó von 1851
Übersetzter Originaltext
von Gilliss:
26. Mai 1851¨:
Um 0 Uhr, 14min 10s. p.m. gab es ein sehr kleines
Erdbeben, welches 10 Sekunden dauerte. Aufgrund der sehr langen
Wellenlänge waren die Bewegungen sehr langsam, und der Großteil
der Bevölkerung nahm dieses Phänomen nicht zur Kenntnis. Alle städtischen
Hafenanlagen wurden geschlossen. Später erfuhren wir, dass es im
Norden stärker war, Copiapó und Huasco wurden stark betroffen. (Gilliss,
der Autor befand sich in Valparaiso) Eine Zeitung aus Copiapó beschrieb
die Uhrzeit mit "etwa um Viertel nach 1 p.m." eine andere
nannte etwas genauer " 1 Uhr 20 min". Einige Häuser wurden
zerstört, einige Schornsteine sind heruntergefallen und es wird
mit größeren Sachschäden gerechnet. Ähnliche Zerstörungen wurden
aus den angrenzenden Bergbaudistrikten berichtet, jeder etwa 50
Meilen (80,5 km) entfernt - einer nach S.E der andere nach N.W.
Durch die Tatsache, dass die Zerstörungen in den Ersteren größer
waren als in den Letztgenannten und aufgrund einer Abschätzung der
horizontalen Bewegungen, viele vermuten die Quelle der Bewegungen
im Süden, andere wiederum meinen, dass sie in den Anden oder im
Osten zu suchen sei. Ein lautes Geräusch begleitete die Erschütterungen,
welches letztlich zwei Minuten anhielt. Es wird gesagt, dass eine
50 Yards [46 m] lange und 8 Inches [20,3 cm] breite Spalte sich
im Zentrum der Stadt öffnete aus welcher Wasser austrat. Aber als
ich fünf Wochen später Copiapó besuchte um die Berichte zu überprüfen,
wie zehntausend Male vorher wies sich dieses als Legende aus. Die
Verwüstungen waren nicht so stark wie in Valparaíso oder Santiago
am 2. April (1851); möglicherweise erklärbar durch eine bessere
Vorbereitung, durch die leichtere Bauweise oder die niedrigeren
Mauern.
Zwischen dem großen Stoß und Mitternacht des 27. konnten mehr als
100 Bewegungen (Nachbeben) gezählt werden, und am 31. der Herausgeber
von "El Pueblo" schrieb: "Wir sind am 6. Tag nach
dem "Erdsturm" angekommen und noch immer hören die Stöße
nicht auf. In der letzten Nacht hatten wir alleine sechs, von denen
zwei oder drei stärker und von längerer Dauer waren".
In Caldera dauerten die Erdstöße gleich lang wie in Copiapó, jedoch
war ihre Intensität viel schwächer. Danach sank der Meeresspiegel
und kehrt in Wellen in Intervallen zwischen 7 und 10 Minuten zurück,
bis die einbrechende Nacht eine weitere Beobachtung verhinderte.
Die anbrandenden Wellen erreichten niemals eine Höhe von mehr als
4 Fuß [1,22 m], der niedrigste Wasserstand konnte mit 2 Fuß [0,61
m] unter der tiefsten Niedrigwassermarke beobachtet werden. W. W.
Evans, Esq. ortsansässiger Ingenieur der Eisenbahn schätzte, dass
etwa 2.000.000 Kubikfuß Wasser jedes Mal in den 7 bis 10 Minuten
in die Bucht hinein und hinausgeflossen waren.
In Huasco konnte der Stoß um 1h 07m p.m. gespürt werden, Kirche
und einige Häuser wurden unwiederbringlich zerstört. Kurz danach
zog sich das Meer mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf 150
Yards [137 m] zurück. Viele Schiffe holten die Anker ein, eines
kappte sogar das Tau um schnell zu fliehen. Plötzlich erschien eine
Welle, mit einer Höhe von mehr als 10 Fuß [3,00 m] über dem höchsten
Hochwasserstand. Sie rollte zum Strand und überschwemmte das Zollhaus,
wobei alle im Hof gelagerten Waren weggespült wurden. Das Phänomen
wurde eine halbe League (etwa 2414 m) auf dem Meer beobachtet, und
- auch wenn ich mich wiederhole - dies geschah in kurzen Intervallen
und mehrmals nacheinander.
In einer offiziellen Mitteilung des Gouverneurs von Freirina (3
bis 4 leagues [13 –17 km] östlich von Huasco gelegen) an den Innenminister
wird erwähnt, dass das Erdbeben etwa um viertel nach 1 p.m. gespürt
wurde, und das es stärker war als die älteste Person im Ort seit
50 Jahren erinnern konnte. Die Dauer der stärksten Stöße betrug
über eine Minute. Einige Häuser fielen zusammen und viele Mauern
stürzten ein. Aber es wurde keine mögliche Wellenrichtung genannt.
Bis zum Ende des zweiten Tages wiederholte sich dieses Naturschauspiel
in kurzen Intervallen. Der Gouverneur schrieb weiter, dass
es auch Vallenar betraf (30 Meilen [48 km] in Luftlinie E.S.E von
Freirina gelegen) um 1 hrs 42 Min, und die Dauer der Oszillation
betrug drei Minuten, von denen 15 Sekunden äußerst stark waren.
Jedes Haus wurde in Mitleidenschaft gezogen und einige wurden gänzlich
ruiniert. Weitere Stöße konnten den Tag und die Nacht darauf in
Intervallen beobachtet werden.
1) Der Unterschied zwischen Hoch und Niedrigwasser ist hier normalerweise 5 pies [1,52m].
Foto: Erdbeben in Copiapó (1922) - Zwischen den Straßen Los Carreras, Yerbas
Buenas und Gana - Sammlung Museo Regional de Copiapó
Geschichte von Atacama
Touristischer Streifzug
Namen, Orte in Atacama
Erdbeben in Atacama
Auflistung
●
1851: Gilliss
Burmeister (1859)
1859 Johnstone- Henwood
Treutler 1882 (Chile)
Treutler: Erdbeben in Tres Puntas
1918: Rojas Carrasco
1922 Rojas Carrasco
Sieberg & Gutenberg*
J.M. GILLISS
Bergmänner in Chañarcillo
Erdbeben
in Chile
Karte von Nordchile, Atacama
Zeichnung
de Caldera
Santiago, La Moneda (Gilliss)
Santa Lucia, Santiago (Gilliss)
mehr J.M. GILLISS
Reisende und Forscher
über Atacama
Rodulfo A. Philippi - Inhalt
Ignacio Domeyko
Inhalt Paul Treutler
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San Roman
Hugo Kunz
Herman Burmeister
Francisco Marcial Aracena
J. M. Gilliss
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Einführung Bergbau Atacama
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San Francisco Pass und Grenze
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Seismometer (Siegmund, 1877)
Brookes Sonde (Krümmel, 1886)
Erdbeben (Neumayr 1897)
Erdbeben Spalte (Neumayr 1897)
Verschiebung (Neumayr 1897)
Schienen (Neumayr 1897)
Text: Untersuchungs- Methoden
Erbebenwellen (Neumayr 1897)
Kalabrien, 1857 (Neumayr 1897)
Isoseisten-karte (Neumayr 1897)
Autograph (Neumayr 1897)
Bewegung (Neumayr 1897)
Literatur:
• GILLISS (1855): "U. S Naval Astronomical Expedición; The southern
hemisfere: The Years 1849-50-51-52 - Liut. J. M. Gilliss, p. 258-259
(Sammlung W.Griem)
• Miranda, G. (1923): Álbum gráfico del terremoto del Norte. - 116p. Imprenta
Universitario, Santiago - Chile.
Literaturhinweise über die
Geschichte von Atacama
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