Atacama virtuell
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W. Griem, 2020
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Abbildungen
Anmerkungen
Text
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Copiapó Inhalt
-------1--------
"aber weder der erstere noch die letzteren
hatten Fenster ; sie erhielten ihr Licht nur durch die Thüren"
Diese Bauweise kann gelegentlich heute noch an alten Hotels bewundert werden,
insbesondere in Vallenar und Copiapó
------2-------
"erschienen sofort die hier bereits lebenden
Landsleute, um mich zu begrüßen. Es waren die Herren Georg Huneus,
Bergwerksbesitzer, Felix Engelhard, Louis Schnakenberg und Adolph Schwarzenberg,
alle drei Berg-Ingenieure aus Cassel, Wilhelm
und Herrmann Schmidt, Kaufleute aus Hamburg, David Levingston, Pfandleiher
aus Posen, Horace Lutschannig, Chemiker aus Triest, und die in der Nähe
von hier wohnenden Bergwerksbesitzer Gebrüder Erdmann aus Waldenburg in
Schlesien"
Siehe auch:
Georg Huneus (Hier)
Felix Engelhard (Hier)
Louis Schnakenberg (Hier)
Adolph Schwarzenberg (Hier)
Herrmann Schmidt (Hier)
Wilhelm Schmidt (Hier)
David Levingston (Hier)
Horace Lutschannig (Hier)
Gebrüder Erdmann (Hier)
-------3-------
"während seine felsigen Spitzen über tausend
Fuß in malerischen Formen emporragten"
Die Berge in der unmittelbaren Nähe von Copiapó sind zwischen 700m
und 1000m hoch. Der Ort befindet sich in 350bis 450 m Höhe
--------4--------
"Aus Rücksicht auf dieses grausenerregende
Phänomen gab es hier auch nur sehr wenige zweistöckige oder aus Ziegeln
erbaute Häuser"
Dieser Satz steht im Widerspruch der Beobachtungen von Philippi der 1853
beobachtet: "Copiapó hat viele hübsche, sehr geschmackvolle Häuser und darunter
trotz der Häufigkeit der Erdbeben viele zweistöckige." (siehe
dort)
-------5---------
"welches am 18. September zur Erinnerung an
die Erklärung der Unabhängigkeit von Spanien im Jahr 1818
gefeiert wurde"
18. September 1818: Hier irrt Treutler, muss heißen 18. September 1810
Aus: Paul Treutler (1882)
Siehe Bilder aus Chile und Atacama
Die Texte wurden digitalisiert, bearbeitet, in ASCII transformiert und editiert von W. Griem.
Literatur: Copiapó en 1853 - 1856
Beschreibung
von Copiapó durch Paul Treutler um 1853 bis 1856. Eine detaillierte
Beschreibung der Stadt im wirtschaftlichem Aufschwung. Es sollte
noch erwähnt werden, dass die Beschreibungen von Paul Treutler nicht
immer als authentisch angesehen werden können.
Hier der Original Text:
Vom Bahnhof fuhr ich nachdem
mir empfohlenem Gasthaus ,,Hotel de Comercio'', welches ein Italiener
Namens Menelli besaß, und fand daselbst zum Glück noch Unterkommen.
Dieses Hotel war ein altes baufälliges, nur aus Adobes (Lehmziegeln)
errichtetes Gebäude und bestand aus einem großen Speisesaal und
etwa acht Gastzimmern, aber weder der erstere noch die letzteren
hatten Fenster; sie erhielten ihr Licht nur durch die Thüren1, so
dass man, um sich am hellen Tage nicht im Finstern zu befinden,
entweder Licht brennen oder die Thür auflassen musste, was wegen
der vielen Mosquitos oft sehr unangenehm war. -Kaum hatte sich die
Nachricht verbreitet, daß ein Deutscher angekommen, so erschienen
sofort die hier bereits lebenden Landsleute, um mich zu begrüßen.
Es waren die Herren Georg Huneus, Bergwerksbesitzer,
Felix Engelhard, Louis Schnakenberg und Adolph Schwarzenberg, alle
drei Berg=Ingenieure aus Cassel, Wilhelm und Herrmann
Schmidt, Kaufleute aus Hamburg, David Levingston, Pfandleiher aus
Posen, Horace Lutschannig, Chemiker aus Triest, und die in der Nähe
von hier wohnenden Bergwerksbesitzer Gebrüder Erdmann aus Waldenburg
in Schlesien, welche Jugendfreunde von mir waren 2 .Wir blieben
bis spät in die Nacht zusammen. (....)
Mein Hotel lag dicht am Fluß, der aber hier einen
300 Fuß (100m) Breiten und 1,500 Fuß
(500m) langen, mit 12-18 Fuß
(3,60m bis 5,40) hohem Schilf bewachsenen Sumpf
bildete. Nachdem wir diesen auf einem von Schutt aufgeführten Damm
überschritten hatten befanden wir uns am Fuß des südlich der Stadt
gelegenen steilen Gebirgszuges dessen Abhänge kahl, ohne die geringste
Vegetation und hoch von Sand und Gerölle bedeckt waren, während
seine felsigen Spitzen über tausend Fuß in malerischen Formen emporragten3.
Kaum eingeschlafen, wurde ich durch das Geräusch von Ratten, die
mit größter Vertraulichkeit über mein Bett und mich hinwegliefen,
auf die unangenehmste Art erweckt und ebenso verspürte ich ein furchtbares
Jucken am ganzen Körper und entdeckte, dass mein
Bett von Ungeziefer wimmelte. Nachdem ich nun zuerst die Ratten
in ihre Löcher verjagt und diese bestens verstopft, sowie mein Bett
mit Insektenpulver dick bestreut hatte, verfiel ich in einen festen
Schlaf. ...
Von dem Bahnhofe zog sich eine schöne Allee von
italienischen Pappeln von einem Gebirgszug bis zum anderen quer
durch das Thal "Alameda" d.h. öffentlicher Spaziergang, wo Sonntags
die Militärmusik spielte und die Bewohner Copiapos Erfrischung im
Schatten der Bäume suchten.
Von dieser ,,Alameda'' aus erstreckte sich der Hauptteil der Stadt
gegen Osten in 4 parallelen gradlinigen Straßen. Die Mitte der Stadt
bildete ein großer Platz, an dessen westlicher Seite sich die Hauptkirche
und ihr gegenüber das Regierungsgebäude, die Kaserne und die Gefängnisse
befanden. In der Mitte des Platzes erhob sich eine bronzene Statue,
einen Bergmann mit Schlegel und Eisen in der Hand vorstellend, welche
man zu Ehren eines Bergmanns Juan Godoi errichtet hatte, der im
Jahre 1832 den so überreichen Silberminendistrikt von Chañarcillo
entdeckt, trotzdem aber, wie gewisse berühmte Männer Europas, in
Not und Elend starb.(...)
Am Fuß des Gebirges angelangt, Besuchten wir den
da befindlichen Kirchhof von Copiapo, welchen mehrere schöne Denkmäler
zierten, und von da kehrten wir aus dem durch den Sumpf aufgeschütteten
Wege nach der Stadt zurück.
Alle Straßen bestanden aus geschlossenen Häuserreihen, dagegen befanden
sich nach hinten Gärten, die den Bewohnern einen Zufluchtsort bei
den so sehr häufig vorkommenden Erdbeben boten und wohin sie stets
bei den ersten Symptomen eines solchen flohen. Aus Rücksicht auf
dieses grausenerregende Phänomen gab es hier auch nur sehr wenige
zweistöckige oder aus Ziegeln erbaute Häuser [4]
; Sie waren nur aus Lehmziegeln errichtet und der
größte Teil der Wände Bestand nur ans einem Holzrahmen, welcher
mit Palmenrinde verbunden und mit nasser Erde ausgeschmiert war,
und die Dächer aus zusammengebundenem Schilf, auf welches ebenfalls
eine solche Schicht gestrichen war. - In den meisten Häusern befanden
sich keine Fenster, sondern nur Türen, welche, um Licht in das Innere
gelangen zu lassen, stets offen gehalten wurden. Sämtliche Häuser
waren weiß angestrichen und mußten laut polizeilicher Verordnung
alle Jahre vor dem großen Volksfeste der Independencia, welches
am 18. September zur Erinnerung an die Erklärung der Unabhängigkeit
von Spanien im Jahr 1818 gefeiert
wurde [5], neu angestrichen werden. Bei dem
stets wolkenlosen Himmel und den stechenden Sonnenstrahlen , wurde
das Auge sehr incommodirt, und dies wurde dadurch noch schlimmer,
daß ein Teil der Straßen nicht gepflastert war und der Wind oft
dicke Staubwolken von der mit vielem Salz und Kalkteilen geschwängerten
Erde aufwirbelte. -
Da jeder Tropfen Wasser hier von großem Werte, waren eine Menge
Beamte zur Ueberwachung desselben und dessen Verteilung an die einzelnen
Grundstücke angestellt und auf jedem Grundstück befand sich
ein Canal, der mit einem Schloss versehen war; Wasserdiebstahl
wird hart bestraft Trinkwasser wird in Fässern auf
Eseln in die Häuser gebracht -
Ein Beweis Der Zivilisation dieser Stadt war unbedingt, daß
sie ganz Durch Gas beleuchtet, Die Hauptstraßen
gepflastert und mit Trottoirs versehen waren. (...)
Vergnügungen und Zerstreuungen gab es
in Copiapo sehr wenig; es existierte hier
nur ein in der Vorstadt Chimba gelegenes, dem alten
Grandi, einem früheren Mitgliede der italienischen Oper gehöriges
Kaffeehaus, welches den Namen Tivoli führte; ferner
ein für Copiapo recht gutes Theater.
Literatur
● Treutler, Paul (1882): Fünfzehn Jahre in Südamerika an
de Ufern des Stillen Ozeans. - 3 Bd., 236 Seiten; Weltpostverlag, Leipzig.
(Sammlung W.Griem)
● Kunz, Hugo (1890): Chile und die deutschen Kolonien.
- 634 Seiten: Commisonsverlag Julius Klinkhard, Leipzig. (Sammlung
W.Griem)
● Guía SudAmericana (1910-1912) y General de Chile. - 3ª
Edición para 1910 - 1912; Valparaíso (Chile) (Biblioteca Museo Regional
de Atacama)
● GILLISS, J.M. (1855): The U.S. Naval Astonomical Expedition
to the southern Hemisfere, during the years 1849-50-51-52. - Volume 1 (Chile);
Washington A.O.P. Nicholson Printer.
(Sammlung W. Griem)
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●
Paul Treutler (1852)
Paul Treutler
(1852)
Philippi
in Copiapó 1853
Pérez Rosales (1859)
Tornero Copiapó (1872)*
Hugo
Kunz (1890)
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Ramírez,
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Literatur:
● Treutler, Paul (1882): Fünfzehn Jahre in Südamerika
an de Ufern des Stillen Ozeans. - 3 Bd., 236 Seiten; Weltpostverlag,
Leipzig.
[Sammlung W. Griem]
● Kunz, Hugo (1890): Chile und die deutschen Kolonien.
- 634 Seiten: Commisonsverlag Julius Klinkhard, Leipzig.
[Sammlung W. Griem]
● Guía SudAmericana (1910-1912) y General de Chile. - 3ª
Edición para 1910 - 1912; Valparaíso (Chile) (Biblioteca Museo Regional
de Atacama)
● GILLISS, J.M. (1855): The U.S. Naval Astonomical Expedition
to the southern Hemisfere, during the years 1849-50-51-52. - Volume 1 (Chile);
Washington A.O.P. Nicholson Printer.
[Sammlung W. Griem]
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